PFORZHEIM, 07.02.2024 (pol) – Wie bereits berichtet, wurden am Dienstag gegen 14:30 Uhr, auf dem Gelände der Pforzheimer Fritz-Erler-Schule zwei 17-Jährige bei einer Auseinandersetzung mit zwei männlichen Kontrahenten schwer verletzt.
Zwei Tatverdächtige, ein 18- und ein 19-Jähriger, konnten im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen vorläufig festgenommen werden. Die beiden Tatverdächtigen sind keine Angehörigen der betreffenden Schule.
Zwischen den beiden männlichen Geschädigten und den Tatverdächtigen bestand nach den bisherigen Erkenntnissen eine Vorbeziehung, wobei insbesondere hinsichtlich des konkreten Anlasses der Auseinandersetzung noch weitere Ermittlungen erforderlich sind.
Zu keinem Zeitpunkt des Geschehens waren unbeteiligte Dritte konkret gefährdet. Die Schutz- und die Kriminalpolizei sicherten im Zuge der umfangreichen Ermittlung am gestrigen und heutigen Tag weitergehenden Beweismittel.
Der 18-jährige Hauptverdächtige wurde am heutigen Nachmittag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Pforzheim vorgeführt. Er steht im dringenden Verdacht, die beiden 17-jährigen Geschädigten mithilfe eines Messers verletzt und sich hierdurch jeweils wegen versuchten Totschlags sowie wegen gefährlicher Körperverletzung strafbar gemacht zu haben. Der Haftrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe – Zweigstelle Pforzheim – Haftbefehl gegen den 18-Jährigen und setzte diesen in Vollzug. Der 18-jährige Tatverdächtige, der sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert hat, befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Hinsichtlich des ebenfalls vorläufig festgenommenen 19-Jährigen ergab sich nach den weiteren Ermittlungen kein dringender Tatverdacht dahingehend, dass dieser sich an einem Messereinsatz gegen die beiden Geschädigten beteiligt hätte. Der 19-Jährige wurde vor diesem Hintergrund bis auf Weiteres wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die beiden Geschädigten, bei denen trotz der Schwere der Verletzungen keine Lebensgefahr besteht, werden weitergehend in Krankenhäusern behandelt.
Die weiteren Ermittlungen gegen die beiden Beschuldigten dauern an.
OB Boch und Bürgermeister Fillbrunn drücken an Fritz-Erler-Schule ihr Mitgefühl aus
Nach dem gestrigen Angriff auf zwei Schüler an der Fritz-Erler-Schule sind Oberbürgermeister Peter Boch und Bürgermeister Frank-Fillbrunn heute direkt vor Ort an der Schule gewesen und haben das Gespräch mit der Schulleitung gesucht. Beide zeigten sich „schwer schockiert“ von dem Vorfall, gleichzeitig aber auch erleichtert, dass die beiden Opfer sich jetzt nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr befinden. „Wir haben Schulleiter Martin Hoffmann ein großes Dankeschön für den engagierten Einsatz aller beteiligten Lehrerinnen und Lehrer sowie weiterer Mitarbeitenden ausgesprochen. Alle haben hier sehr schnell und umsichtig gehandelt und sich dann intensiv um die Nachbetreuung der Schülerinnen und Schüler bemüht“, so OB Boch. Es sei nicht selbstverständlich, dass dies so professionell gelaufen sei. „Als Stadt möchten wir der Schulgemeinschaft das Signal senden, dass sie nicht allein steht. Wir haben daher das Angebot unterbreitet, zu unterstützen, wo wir es können, wo es sinnvoll und gewünscht ist.“
Schulbürgermeister Frank Fillbrunn ergänzt, „dass die für die Fritz-Erler-Schule zuständige Schulsozialarbeiterin unmittelbar eingebunden wurde und an der Schule großes Vertrauen und Wertschätzung genießt“. Dies sei aus dem Gespräch mit dem Schulleiter deutlich geworden. Oberbürgermeister Boch ist sich mit dem Schulbürgermeister einig: „Wir sind in der glücklichen Situation, dass die Schulgemeinschaft der Fritz-Erler-Schule sich schon im Vorfeld gut auf Notfallszenarien vorbereitet hat.“ Mittlerweile seien sechs Personen der schulpsychologischen Beratungsstelle im Auftrag des Schulamts vor Ort, sowie die Vertrauenslehrkräfte, Präventionslehrkräfte, und Beratungslehrkräfte der Schule. „Alle arbeiten in enger Absprache miteinander in mehreren Klassen in kleinen Teams, um individuell bedarfsbezogen Unterstützung bieten zu können, sei es in Gruppengesprächen oder in Einzelgesprächen.“ Auch die Mitarbeiterin der städtischen Schulsozialarbeit sei in alle Prozesse miteinbezogen und Teil eines der Teams. Großer Dank gelte natürlich auch den Einsatz- und Ermittlungskräften, „die unser großes Vertrauen genießen“.