MAHLE geht neue Wege in der Transformation

Standorte gesichert

bei Georg Kost

Der Mahle-Standort in Mühlacker -ehemals Behr. Foto IG Metall

MÜHLCKER/VAIHINGEN/ENZ, 28.02.2023 (pm) – Die Konzern-Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter des MAHLE Konzerns sowie die IG Metall Pforzheim und Südwestmetall haben eine Zukunftsvereinbarung für die MAHLE Werke in Mühlacker und Vaihingen an der Enz in Baden-Württemberg getroffen.
Gemeinsames Ziel der erreichten Verständigung ist, die beiden Standorte mit ihren derzeit rund 1.300 Beschäftigten vor dem Hintergrund der stark voranschreitenden Transformation der Automobilindustrie gestärkt und zukunftsfähig aufzustellen. Kern der Vereinbarung ist die Durchführung eines sogenannten „Fitnessprogramms“ in den Jahren 2023 bis 2026. Im Rahmen dieses Programms sollen ambitionierte Ziele zur Neuausrichtung des Werks Mühlacker zu einem globalen Leitwerk für definierte Technologiebereiche, Produkte und Prozesse sowie zur Optimierung von Prozessen und Kostenstrukturen an den beiden Standorten erreicht werden. Die Vereinbarung umfasst den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, welcher an die Laufzeit und den Erfolg des „Fitnessprogramms“ gekoppelt ist. Werden die für Ende 2026 definierten Ziele des Programms erreicht, gilt der Sonderkündigungsschutz bis zum 31. Januar 2029, anderenfalls endet dieser mit Abschluss des Fitnessprogramms am 31. Dezember 2026.

Wesentliche Kerninhalte der Vereinbarung sind zudem die Definition eines zukünftigen Zielumsatzes mit Neuproduktanläufen und den erforderlichen Investitionen, die Anpassung der Belegschaftsstruktur in den Nicht-Produktionsbereichen vor allem durch ein Freiwilligenprogramm, eine umfangreiche Initiative zur Qualifizierung und Weiterbildung der Beschäftigten für neue zukunftsfähige Aufgaben, die Umsetzung moderner Ergonomiekonzepte an den Arbeitsplätzen, sowie Energie- und CO2-Einsparungsziele. Darüber hinaus haben die Beschäftigten Ideen zur Optimierung von Prozessen und Kostenstrukturen eingebracht, die die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Standorte, die zum Geschäftsbereich Thermomanagement gehören, steigern. Diese gilt es nun umzusetzen.

„Mit dieser Einigung haben wir unsere Werke in Mühlacker und Vaihingen auf einen robusten Zukunftskurs gebracht. Wir danken allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit in diesem intensiven und komplexen Prozess und das sehr gute Ergebnis“, sagte Jumana Al-Sibai, Mitglied der MAHLE Konzern-Geschäftsführung für den Bereich Thermomanagement.

„Die erzielte Vereinbarung gibt den an den weitreichenden Veränderungen beteiligten und mitwirkenden Beschäftigten eine stabile Perspektive für die kommenden Jahre der Transformation und die Zukunft beider Standorte“, sagte Dr. Beate Bungartz, Mitglied der MAHLE Konzern-Geschäftsführung und Arbeitsdirektorin.

„Das Ergebnis, das zukunftssichernde Investitionen in den Standort und gute Perspektiven für die Beschäftigten bietet, ist dem Einsatz der Kolleginnen und Kollegen zu verdanken. Die Zusammenarbeit der gewerkschaftlichen Vertrauensleute und der Betriebsräte mit den Beschäftigten hat die Basis für das starke Ergebnis gelegt“, freut sich Nektaria Christidou, Vorsitzende des Betriebsrats der Region Mühlacker/Vaihingen.

Liane Papaioannou, Geschäftsführerin und 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim betont, wie wichtig das Ergebnis bei MAHLE in Mühlacker und Vaihingen einerseits für die Beschäftigten, aber auch für die ganze Region sei. „Diese Vereinbarung, die wir in langen und teils nicht einfachen Verhandlungen erreicht haben, zeigt, dass es möglich ist, die Transformation gemeinsam zu gestalten und dabei Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Gerade die nun geregelte unbefristete Übernahme der Auszubildenden ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.“

Die Werke Mühlacker und Vaihingen an der Enz zählen zu den Pilotstandorten des Projekts „Transformationsdialog“, welches die MAHLE Konzern-Geschäftsführung, der Gesamtbetriebsrat sowie die IG Metall im Jahr 2021 ins Leben gerufen hatten. Angesichts des positiven Verlaufs und der bisherigen Ergebnisse dieses Gemeinschaftsprojekts wollen sich die Initiatoren bis Sommer 2023 auf einen standardisierten Prozess sowie geeignete Instrumente zur Transformation und Zukunftsausrichtung von MAHLE in Deutschland verständigen, um die Zukunft der hiesigen Standorte und Arbeitsplätze bestmöglich zu gestalten und zu sichern.