NEUHAUSEN, 12.09.2023 (enz) – Um sich aus erster Hand über die aktuellen Herausforderungen und Probleme in der Wirtschaft zu informieren, statten Landrat Bastian Rosenau und der Wirtschaftsförderer des Enzkreises, Jochen Enke, Firmen in der Region regelmäßig Besuche ab. Dieses Mal – bei der Besichtigung zweier Unternehmen in Neuhausen – wurden sie von der gastgebenden Bürgermeisterin Dr. Sabine Wagner, von Prof. Dr. Ulrich Jautz, Rektor der Hochschule Pforzheim, und der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, begleitet.
Bei der Adam Bornbaum GmbH, einem Spezialisten für Kontaktnieten mit rund 30 Mitarbeitenden, berichteten die beiden Geschäftsführer Stefan und Helmut Bornbaum von den aktuellen Herausforderungen am Markt wie beispielsweise von ernstzunehmenden Einflüssen des asiatischen Markts, von der schwierigen Suche nach Fachkräften sowie unsicheren politischen Rahmenbedingungen. Dennoch habe sich das Unternehmen als Qualitätsführer im Nischenmarkt der Kontaktnieten als eine feste Größe etablieren können; seine hochwertigen Produkte fänden sich auch im aufstrebenden Markt der Elektroprodukte wie in E-Autos wieder.
Lobende Worte fanden die Geschäftsführer für die Unterstützung durch die Agentur für Arbeit. Auch die Kooperation mit der Hochschule könne gern weiter intensiviert werden, da beispielsweise das technisch aufwendige Schweißen von Bi-Metallen spannende Ansatzpunkte für eine wissenschaftliche Begleitung liefere.
Vor ähnlichen Herausforderungen wie das Bornbaum-Unternehmen steht auch die Neuhausener Gindele GmbH: Laut Geschäftsführer Matthias Gindele machen der Firma, die 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die Unsicherheiten am Markt, die nicht verlässlichen Rahmenbedingungen aus der Politik und die Energiepreise zunehmend zu schaffen. Und dennoch habe sich laut Gindele das Unternehmen als Qualitätsführer im Spritzen von Hochleistungskunststoffen einen Namen machen können: Wenn man bei seinen Produkten fünf Mal so kleine Toleranzen fertigen könne wie die Dicke eines menschlichen Haars, dann sei das seines Erachtens ein Hinweis auf eine sehr anspruchsvolle Fertigung.
Am Ende des Rundgangs präsentierte der Geschäftsführer der Delegation dann noch stolz die vollautomatisierte Fertigungslinie für Sekretbeutel, die direkt an Krankenhäuser in aller Welt ausgeliefert werden. Auch in einem anderen wichtigen Bereich ist Gindele übrigens aktiv: Im Unternehmen werden derzeit sechs junge Menschen ausgebildet, was vor allem Martina Lehmann von der Agentur für Arbeit erfreut zur Kenntnis und zum Anlass nahm, um über unterstützende Maßnahmen der Agentur zu berichten.
Die beiden besuchten Neuhausener Firmen verbindet noch etwas anderes: Sie werden in der zweiten Generation geführt und sind laut Bürgermeisterin Dr. Sabine Wagner beide Mitglieder im Vorstand des Gewerbevereins GSL Neuhausen e.V., der am Sonntag, 24. September, von 11 bis 18 Uhr zur Gewerbeschau einlädt. Die ebenfalls vom Gewerbeverein ausgerichtete Ausbildungsmesse im Biet am 25. November wird in diesem Jahr auch von der Wirtschaftsförderung des Enzkreises unterstützt. „Damit sind wir bei insgesamt vier Ausbildungsformaten, die von Straubenhardt bis nach Neuhausen den ganzen Enzkreis abdecken, mit im Boot“, resümiert Wirtschaftsförderer Jochen Enke. Und Landrat Rosenau sagte am Ende der Firmenbesuche in Neuhausen zu, die Anliegen der Unternehmen an die Landes- und Bundespolitik zu adressieren.