Landkreis Böblingen bleibt forschungsintensivster Kreis im Land

Vom landesweiten FuE-Personal sind 43 Prozent in Unternehmen in der Region Stuttgart beschäftigt

bei Georg Kost

Landkreis Böblingen. Foto infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 22.09.2023 (pm) – Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes betrugen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in den Unternehmen in Baden-Württemberg im Jahr 2021 rund 25,0 Milliarden (Mrd.) Euro und das Forschungspersonal, gemessen in Vollzeitäquivalenten (VZÄ), belief sich auf 142 000 Vollzeitäquivalenten.
Gegenüber dem Jahr 2019 entspricht dies einem nominalen Rückgang von rund 300 Millionen (Mill.) Euro, aber das Forschung und Entwicklung-Personal wurde dennoch um 300 Vollzeitäquivalenten aufgebaut. Baden-Württemberg verfügt damit im Wirtschaftssektor innerhalb Deutschlands weiterhin über die höchsten Forschung und Entwicklung-Ressourcen. Personelle Forschung und Entwicklung -Ressourcen werden hierzulande von den Unternehmen in allen Kreisen in Baden-Württemberg eingesetzt, sie sind im Südwesten jedoch regional sehr unterschiedlich verteilt.

Böblingen: Forschung und Entwicklung-Personalintensität 9,5 Prozent
Der Vergleich der Forschung und Entwicklung -Aktivitäten innerhalb des Wirtschaftssektors in den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg zeigt, dass Böblingen, trotz eines Rückgangs des Forschungspersonals, weiterhin der forschungsintensivste Kreis bleibt.
In Böblingen verfügen die Unternehmen über sehr hohe personelle Forschung und Entwicklung -Ressourcen. Im Jahr 2021 entfielen gut 13 Prozent des landesweiten Forschung und Entwicklung-Personals (19 000 Vollzeitäquivalenten ) auf diesen Kreis und es wurde der höchste Anteil der Erwerbstätigen in Forschung und Entwicklung eingesetzt. Die Forschung und Entwicklung -Personalintensität lag 2021 bei 9,5 Prozent. 2019 betrug dieser Wert noch 10,4 Prozent. Demnach waren in Böblingen 2021 gemessen in Vollzeitäquivalenten knapp zehn Prozent bzw. 2 100 weniger Tüftler- und Tüftlerinnen als 2019 beschäftigt.
Eine ebenfalls hohe Forschung und Entwicklung-Personalintensität im Wirtschaftssektor von beispielsweise über 4,5 Prozent wiesen 2021 neben Böblingen auch die Landkreise Heilbronn, Rhein-Neckar-Kreis, Bodenseekreis, Stadtkreis Stuttgart und Biberach auf. Alle diese Kreise haben ihre Forschungsintensität langfristig ausgebaut. Am deutlichsten ist dieser Ausbau in den führenden Landkreisen Böblingen und Heilbronn erfolgt. Der Landkreis Böblingen hatte seine Forschung und Entwicklung-Personalintensität im Jahr 2021 im Vergleich zu 2011 um beachtliche 3,4 Prozentpunkte und der Landkreis Heilbronn um 2,0 Prozentpunkte übertroffen.

Jedoch konnte auch ein Rückgang der Kennzahl in einzelnen Kreisen im Südwesten in diesem Betrachtungszeitraum festgestellt werden. Hiervon waren fünf Kreise mit Werten unter 0,4 Prozentpunkten betroffen, und zwar die Landkreise Schwäbisch Hall und Alb-Donau-Kreis sowie die Stadtkreise Heilbronn, Heidelberg und Ulm.

Region Stuttgart auf Platz 1
Bei einem Vergleich dieser Kennzahl auf regionaler Ebene liegt die Region Stuttgart an der Spitze. Sie ist damit nicht nur die wirtschaftsstärkste Region im Land, sondern auch die Region mit der höchsten Forschungsintensität. Hier betrug das Forschung und Entwicklung-Personal 2021 mit rund 60 700  Vollzeitäquivalenten zwar 2 700  Vollzeitäquivalenten  weniger als noch 2019. Trotz des Rückgangs lag die Forschung und Entwicklung -Personalintensität der Region Stuttgart 2021 mit 4,3 Prozent aber deutlich über dem landesweiten Durchschnitt von 2,6 Prozent.

Ebenfalls überdurchschnittlich forschungsintensiv waren 2021 die Regionen Ostwürttemberg und Rhein-Neckar sowie die Region Donau-Iller, mit einer Forschung und Entwicklung-Personalintensität von 2,6 Prozent bis 2,9 Prozent. Während die Forschung und Entwicklung -Personalintensität von Heilbronn-Franken nur knapp unter dem durchschnittlichen Niveau im Südwesten lag, schnitten die übrigen sieben Regionen in Baden-Württemberg 2021 zum Teil deutlich unterdurchschnittlich ab. Für die Region Südlicher Oberrhein wurde 2021 die geringste Forschungsintensität für den Wirtschaftssektor gemeldet (0,9 Prozent).