Konzept für möglichen interkommunalen Windpark vorgestellt

Einnahmemöglichkeiten und Zeitpläne präsentiert

bei Georg Kost

Gut besuchte war der Infoabend in der Rutesheimer Aula zum Thema einer interkommunalen Windparkanlage. Foto: Stadt Rutesheim

RUTESHEIM, 29.20.20234 (pm) – Bei einem gut besuchten Infoabend in der Rutesheimer Aula hat die Firma iTerra energy GmbH vor wenigen Tagen ihr Konzept für einen interkommunalen Windpark für die Gemeinden Rutesheim, Heimsheim, Weissach und Mönsheim vorgestellt. „Der geplante, gemeinsam genutzte Windpark wäre für unsere vier Kommunen eine gute und dringend notwendige Möglichkeit der nachhaltigen Energiegewinnung“, so Bürgermeisterin Susanne Widmaier.

Auch nahmen alle drei Bürgermeisterkollegen Jürgen Troll aus Heimsheim, Jens Millow aus Weissach und Michael Maurer aus Mönsheim an der Veranstaltung teil und zeigten damit, dass die vier Kommunen an einem Strang ziehen wollen.

Schon in der Gremiumssitzung des Rutesheimer Gemeinderats und auch bei der Infoveranstaltung zeigte sich, dass die Mehrheit der Menschen hinter der Stromerzeugung durch Windräder steht. Auch wenn es vielen schwer fällt, sich an die Anlagen im Landschaftsbild zu gewöhnen. Man müsse Beiträge für die Zukunft sowie den Klimaschutz leisten und so auch für die Versorgungssicherheit in der Region sorgen.

Über den Klimaaspekt hinaus ergeben sich laut iTerra eine ganze Reihe an Vorteilen. Konkret nannten Isabel Erbe und Lukas Cislaghi hier für die Kommunen mögliche Pachteinnahmen. Zudem gebe es die Möglichkeit der finanziellen Beteiligung für Bürger und Kommunen und auch Bürgerstrommodelle mit günstigeren Tarifen für Bürger angrenzender Kommunen seien denkbar.

Aktueller Planungsstand
Bereits 2022 wurde gemeinsam mit den Kommunen mit der Planung einer möglichen interkommunalen Windkraftanlage begonnen. Durch eine sogenannte Weißflächenanalyse wurden zunächst mögliche Standorte im Kreis ermittelt, indem alle Flächen ausgeschlossen wurden, die die Abstandsempfehlungen und Vorgaben des Landes Baden-Württembergs nicht erfüllen. Ausgeschlossen wurden demnach neben Flächen, die zu nah an Wohnbebauungen liegen, auch Wasser- und Naturschutzgebiete, Vogelschutzgebiete, Erholungswälder etcetera. Die Analyse ergab Potential für bis zu 12 Windräder, drei davon in der Exklave Perouse.

Wie geht es weiter?
In einem nächsten Schritt sollen 2024/25 konkrete Begutachtungen durchgeführt werden. Parallel würde die iTerra die Unterlagen für den Antrag auf Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz vorbereiten. Dieser Antrag könnte dann 2026 erfolgen, sodass der mögliche Baubeginn 2027 wäre. Die Inbetriebnahme wäre dann voraussichtlich 2029 möglich.
Isabel Erbe und Lukas Cislaghi stellten auch die groben Inhalte eines Nutzungsvertrages mit der iTerra energy vor: Geplant wäre eine Laufzeit von 30 Jahren mit einer zweimaligen Option auf Verlängerung um je fünf Jahre. Nach Ablauf des Vertragsverhältnisses ist der Anbieter verpflichtet, den ursprünglichen Zustand der Vertragsflächen wiederherzustellen. Dazu gehört die vollständige Entfernung aller Windenergieanlagen und Nebenanlagen. Das sei über eine hinterlegte Rückbaubürgschaft auch garantiert.