BADEN-WÜRTTEMBERG, 27.08.2024 (pm) – Nach den ersten vorläufigen Ergebnissen der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung zeichnet sich ein unterdurchschnittliches Bild der Getreideernte 2024 in Baden-Württemberg ab. Schon im Herbst behinderten die anhaltenden Regenfälle die Aussaat von Wintergetreide. Nasse Bedingungen im Frühling verzögerten dann auch die Aussaat von Sommerkulturen. Wiederholte starke Unwetter mit Hagel führten im Frühsommer zu Mindererträgen bis hin zu Totalausfällen. Meldungen hierzu kamen von fast einem Fünftel der diesjährigen Stichprobenbetriebe und betrafen sämtliche Fruchtarten.
Insgesamt erwartet das Statistische Landesamt zum jetzigen Stand eine Getreideernte (ohne Körnermais) von rund 2,39 Millionen Tonnen. Die Menge des Vorjahres würde damit um 12 Prozent und das Mittel der letzten sechs Jahre (2018-2023) um 15 Prozent unterschritten.
Bei der wichtigsten Feldfrucht, Winterweizen, zeigt sich bislang ein Ertrag von 6,5 Tonnen je Hektar. Das sind 12 Prozent weniger als im letzten Jahr sowie 13 Prozent weniger als im sechsjährigen Mittel. Die hochgerechnete Erntemenge von 1,23 Millionen Tonnen bewegt sich jeweils rund ein Fünftel unter dem Vorjahreswert und dem Sechsjahreswert. Dies liegt neben dem geringeren Ertrag an einer reduzierten Anbaufläche.
Bei Wintergerste wurde ein Ertrag von 6,5 Tonnen je Hektar ermittelt. Das liegt sechs Prozent unter dem Vorjahreswert und sieben Prozent unter dem Mittel. Die Erntemenge bleibt aufgrund der ausgeweiteten Anbaufläche etwa auf Vorjahresniveau (578 000 t).
Die wichtigste Ölfrucht Winterraps liegt mit 3,8 Tonnen je Hektar ebenfalls unter dem Durchschnitt (-6 Prozent zum Vorjahr, -4 Prozent zum Sechsjahresmittel). Die Erntemenge von 194 000 Tonnen liegt unter dem hohen Vorjahreswert (-9 Prozent), aber über dem sechsjährigen Mittel (+8 Prozent).
Die Erträge der wichtigsten Sommergetreidearten sehen im Vergleich zum sehr schlechten Vorjahr besser aus. Bei Sommergerste liegt der Ertrag mit 5,3 Tonnen je Hektar zwar unter dem Trend der letzten sechs Jahre (5,6 Tonnen je Hektar), aber um acht Prozent über dem Vorjahreswert. Die Erntemenge von 291 000 Tonnen liegt aufgrund der reduzierten Anbaufläche unter Vorjahres- und Sechsjahresniveau. Der Haferertrag wird bislang auf 4,3 Tonnen je Hektar beziffert, das ist fast ein Fünftel mehr als letztes Jahr (3,6 Tonnen je Hektar ), liegt aber noch immer 12 Prozent unter dem sechsjährigen Mittel. Die Erntemenge wird mit 81 000 Tonnen demnach um fast 20 Prozent größer ausfallen als 2023.