Gemeinderat Wurmberg beschließt Unterstützung für evangelische Kitas

Zwei zusätzliche Vollzeitstellen zur Krankheitsvertretung bewilligt

bei Georg Kost

Zwei zusätzliche Vollzeitstellen zur Krankheitsvertretung hat der Gemeindrat für die Kitas in Wurmberg bewilligt. Foto Georg Kost

WURMBERG, 07.06.2025 (rsr) – Angesichts einer angespannten Personalsituation in den evangelischen Kindertageseinrichtungen hat der Gemeinderat Wurmberg am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, die Personalkosten für zwei zusätzliche unbefristete Vollzeitstellen zur Krankheitsvertretung zu übernehmen. Mit dem Beschluss reagiert die Gemeinde auf einen entsprechenden Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde, die mit erheblichen personellen Engpässen in ihren Einrichtungen konfrontiert ist.
Bereits im Rahmen der Sitzung des Kindergartenausschusses am 13. Mai hatten Pfarrer Johannes Wegner und Verwaltungsmitarbeiter Stephan Weidelt über die prekäre Lage berichtet: Drei längerfristige Krankheitsausfälle im Umfang von insgesamt drei Vollzeitäquivalenten (VZÄ), eine offene Stelle nach Kündigung (0,40 VZÄ) sowie eine laufende Elternzeitvertretung (0,60 VZÄ) summieren sich zu einem akuten Personaldefizit von rund vier VZÄ.

Die Auswirkungen auf den Kita-Alltag sind gravierend. In der Kindertageseinrichtung „Steinernes Kreuz“ kann seit dem 1. Juni nur noch eine Halbtagsbetreuung von 8.00 bis 13.00 Uhr angeboten werden. In der Einrichtung „Gartenstraße“ musste das Ganztagsangebot auf lediglich zwei Tage pro Woche – Mittwoch und Donnerstag – reduziert werden.

Zwar laufen bereits Maßnahmen zur Abmilderung der Situation: Die Vertretungen für Elternzeit und die unbesetzte Stelle sind gemäß Gemeinderatsbeschluss aus dem März 2023 unbefristet ausgeschrieben worden, um langfristige Personalbindung zu fördern. Doch um die Betriebssicherheit der Einrichtungen trotz des aktuellen Ausnahmezustands zu gewährleisten, reicht dies nicht aus.

Gemäß den Bestimmungen des maßgebenden Vertrags über den Betrieb und die Förderung der evangelischen Kindertageseinrichtungen in Wurmberg und Neubärental bedürfen personelle Entscheidungen der Kirchengemeinde grundsätzlich der Zustimmung der bürgerlichen Gemeinde. Vor diesem Hintergrund stellte die Evangelische Kirchengemeinde den Antrag auf unbefristete Kostenübernahme für zwei zusätzliche Vollzeitstellen zur Krankheitsvertretung.

Die Verwaltung befürwortete den Antrag und legte ihn dem Gemeinderat zur Entscheidung vor. Bürgermeister Jörg-Michael Teply erläuterte in der Sitzung die Hintergründe und die finanziellen sowie organisatorischen Auswirkungen. Unter anderem wurde deutlich gemacht, dass die Gehaltskosten für langfristig erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach sechs Wochen von den Krankenkassen übernommen werden. Dadurch entstehen finanzielle Spielräume, die für die Finanzierung neuer Stellen genutzt werden können, ohne den Gemeindehaushalt zusätzlich zu belasten.

Mit der einstimmigen Zustimmung des Gemeinderats wird die Kirchengemeinde in die Lage versetzt, kurzfristig zwei zusätzliche pädagogische Fachkräfte einzustellen. Dies soll zur Stabilisierung des Betriebs in den betroffenen Einrichtungen beitragen und die Betreuungssituation für Kinder und Eltern wieder verlässlicher gestalten.
Der Beschluss wird als wichtiges Signal gewertet, um in Zeiten des Fachkräftemangels gemeinsam Verantwortung für eine funktionierende Kinderbetreuung zu übernehmen.