ENZKREIS, 10.02.2022 (enz) – Die Verkehrswende braucht das Fahrrad. Diese Erkenntnis besteht im Enzkreis bereits seit vielen Jahren – entsprechend ist damit auch ein langjähriges Engagement für den Radverkehr verbunden. „Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist nun das neue kreiseigene Förderprogramm für die hiesige Rad-Infrastruktur“, freut sich die Erste Landesbeamtin und zuständige Dezernentin beim Landratsamt Enzkreis, Dr. Hilde Neidhardt.
Nach ihren Worten stehen dank eines Kreistagsbeschlusses vom Herbst vergangenen Jahres für 2022 zunächst insgesamt 50.000 Euro bereit, die die Städte und Gemeinden in den Aus-, Neu- und Umbau der Radinfrastruktur investieren können. „Die Fördergelder können unbürokratisch und schnell bei uns abgerufen werden.“, betont sie. Mit diesen Geldern sollen Maßnahmen in kommunaler Baulast, die Bestandteil des Radverkehrskonzeptes des Enzkreises sind und für die eine Bundes- oder Landesförderung nicht beantragt werden kann, vorangetrieben werden. „Je nachdem, wie die Mittel in Anspruch genommen werden, ist in den nächsten Jahren eine weitere Aufstockung möglich“, so Neidhardt weiter.
Neben dem neuen Förderprogramm setzt der Enzkreis noch auf zahlreiche weitere Bausteine zur Verbesserung des Radverkehrs: Bereits seit über zwanzig Jahren ist etwa die Radverkehrskommission des Enzkreises aktiv; sie empfiehlt Ausbaumaßnahmen, Wegführungen, Lückenschlüsse, Querungshilfen und Beschilderungen. Seit 2012 wird diese Arbeit durch die im Amt für Nachhaltige Mobilität angesiedelte Radverkehrsmanagerin des Enzkreises, Andrea Wexel, noch forciert. Neben der Koordinierung der Interessen des Enzkreises und der Kreiskommunen in Sachen Radverkehr ist sie auch Ansprechpartnerin für das Land in allen Fragen zu diesem Thema. Dies wiederum ist eine wesentliche Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fahrrad- und fußgängerfreundlicher Kommunen Baden-Württemberg“, der der Enzkreis seit Januar 2022 angehört und dadurch neben der Gelegenheit zum Austausch auch fachlich fundierte Unterstützung erhält.
Ein weiterer Meilenstein in der Radverkehrsförderung wurde laut Neidhardt mit einem Kreistagsbeschluss im Juli 2021 auf den Weg gebracht: das kreis- und baulastträgerübergreifende Radverkehrskonzept des Enzkreises. Mit über 870 Maßnahmen stellt es die Grundlage für die systematische und nachhaltige Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur im Landkreis für die nächsten acht bis zehn Jahre dar. Dabei fallen 35 Prozent der Maßnahmen des Konzeptes in die Baulast der Städte und Gemeinden, 20 Prozent in die des Kreises und 40 Prozent in die des Landes. Bei den übrigen fünf Prozent handelt es sich um Maßnahmen in kombinierter Baulast.
„Mit der Umsetzung des Radverkehrskonzeptes verfolgt der Enzkreis das Ziel, den Anteil des Radverkehrs in der Region deutlich zu steigern“, so Neidhardt abschließend. „Damit unterstützen wir die Bestrebungen des Landes, den Anteil des Radverkehrs am Modal-Split bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen.“