
Neuhausen feiert – 50 Jahre Gemeinde Neuhausen mit dem Burgfest in Steinegg. Foto: Georg Kost
NEUHAUSEN-STEINEGG, 13.07.2025 (rsr) – Nach 36 Jahren Pause feierte der Neuhausener Ortsteil am vergangenen Samstag ein fulminantes Comeback seines traditionsreichen Burgfestes – und setzte dabei mit dem zweiten Ortsteil-Jubiläum im Rahmen des 50-jährigen Gemeindejubiläums der Gemeinde Neuhausen, einen weiteren Höhepunkt.
Zugleich feiert die Gemeinde Neuhausen die Einweihung des Jubiläumswegs.
Schon am früh Vormittag füllte sich der Burghof: Familien, Wanderfreunde und viele weiterer Besucherinnen und Besucher zog es in die historische Anlage, die nur sehr selten öffentlich zugänglich ist. Was sie erwartete, war ein Fest voller Atmosphäre – mit musikalischen Beiträgen, kulinarischen Genüssen und jeder Menge Nostalgie. Denn viele der Gäste hatten ganz bewusst den Weg nach Steinegg gewählt – obwohl auch anderswo in der Region attraktive Veranstaltungen lockten. „Das Flair hier ist einfach einmalig“, war ein oft gehörter Satz. Und: „Wann hat man schon die Gelegenheit, diese Burg einmal von innen zu erleben?“

50 Jahre Gemeinde Neuhausen: Einweihung des Jubiläumsweg mit dem Schwarzwaldverein. Foto: Georg Kost
Feierlicher Auftakt mit Bürgermeisterin Wagner
Eröffnet wurde das Burgfest mit einem offiziellen Festakt durch Bürgermeisterin Sabine Wagner. In mittelalterlichem Gewand zapfte sie mit nur zwei Schlägen das erste Bier – ein ebenso symbolischer wie gelungener Auftakt.
Heute feiern wir unsere Geschichte – und zugleich den Beginn eines neuen Weges, auf dem Tradition lebendig bleibt, die Natur uns begleitet und Gemeinschaft Zukunft bedeutet“, so Wagner. Der neue Jubiläumsweg, der eigens für das Jubiläum geschaffen wurde, verbindet alle vier Ortsteile – Neuhausen, Hamberg, Schellbronn und Steinegg – und symbolisiert die gewachsene Einheit innerhalb der Gemeinde.
Gleichzeitig erinnerte Wagner an die lange Geschichte Steineggs, das erstmals 1310 urkundlich erwähnt wurde – und an die besondere Bedeutung des Burgfests.

50 Jahre Gemeinde Neuhausen mit dem Faßanstich auf Burg Steinegg. Foto:Georg Kost
Gemeinschaftsleistung mit Herzblut
Dass das Burgfest nach so langer Zeit wieder stattfinden konnte, war dem großen ehrenamtlichen Engagement vieler Beteiligter aber auch dem Zutun von Bürgermeisterin Sabine Wagner zu verdanken. Über 180 freiwillige Helferinnen und Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Bereits am Donnerstagabend begannen die Aufbauarbeiten – von der Technik über Wein- und Bierstand bis hin zum „Heidelberger Keller“. Sabine Wagner dankte dem Organisationsteam, dem Schwarzwaldverein Würmtal e.V., und allen mitwirkenden Vereinen sowie den zahlreichen Unterstützern im Hintergrund: „Ohne diesen Einsatz, diese Kreativität und diese Ausdauer wäre ein solches Fest nicht möglich gewesen.“
Musik, Stimmung und ein Hauch Mittelalter
Das Tagesprogramm ließ kaum Wünsche offen: Der Chor der Grundschule Steinegg („GoodVibes“), Kindergartenkinder, die Bläserklassen, die Jugendformation „Bietls“ sowie die Musikvereine Steinegg und Friolzheim sorgten für ein abwechslungsreiches Erlebnis. Besonders emotional wurde es bei den Auftritten der Jüngsten – dicht gedrängt lauschten die Zuschauer den Darbietungen vor der Bühne. Beim Wirtshaussingen im historischen Burgsaal mit den „BietVoices“ ging es gesellig und stimmungsvoll zu. Für einen historischen Höhepunkt sorgte der feierliche „Aufzug der Gemminger“, die in ihren aufwendigen Kostümen zeigten, dass sie nicht nur zur Fasnetszeit ein Blickfang sind.

Auch der Burg-Geist war auf dem Burgfest zusehen. Foto: Georg Kost
An den zahlreichen Essensständen herrschte Hochbetrieb – nicht selten bildeten sich lange Warteschlangen. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Bis in die Nacht hinein wurde im Burghof gefeiert und selbst der „Burg-Geist“ – der sich seit dem letzten Fest 1989 nicht mehr hatte blicken ließ – tanze über die Mauern und schien vom neuen Leben auf Burg Steinegg sichtlich angetan.
Zum stimmungsvollen Ausklang traf man sich im „Heidelberger Keller“, wo in festlicher Atmosphäre weitergefeiert wurde, an jeden Ort, an dem einst der Eingliederungsvertrag im Beisein des damaligen baden-württembergischen Innenminister Walter Krause unterzeichnet wurde, womit für viele das Burgfest nicht nur ein unterhaltsames Ereignis – sondern eine Rückkehr an einen vertrauten Ort mit ganz persönlicher Bedeutung war. < Zur Fotogalerie >