Dichte Rauchschwaden über dem Würzbacher Kreuz

Gemeindeübergreifende Löscheinsatzübung

bei Georg Kost

 Großübung der Feuerwehren Calw und Oberreichenbach auf dem Firmengelände der   Roller Bau GmbH kam. Foto: Stadt Calw

CALW, 26.04.2023 (pm) – Dichte Rauchschwaden waren in am letzten Dienstag, über dem Würzbacher Kreuz zu sehen. Hierbei handelte es sich dabei um Übungsrauch, der aus einer Fahrzeughalle des Bauunternehmens Roller Bau GmbH kam. Genau dieser Rauch bildetet nämlich das Startsignal für eine gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehren aus Calw und Oberreichenbach.

Was genau geschah: Jeweils ein Löschzug der Abteilungen Altburg mit 27 Einsatzkräften und Oberreichenbach mit 26 Feuerwehrangehörigen rückte an und nahmen unter Führung von Einsatzleiter Michael Gollor die fiktive Brandbekämpfung auf. Eine erste Erkundung ergab als Brandursache ein im Vollbrand stehendes, kraftstoffbetriebenes Hubförderfahrzeug in der Garage am Verwaltungsgebäude. Das bedeutete für die erst eintreffende Feuerwehr die Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz, der vor Sauerstoffmangel und Schadstoffen schützt, durchzuführen. Die Wasserversorgung konnte zunächst über sogenannte Unterflurhydranten aus der öffentlichen Wasserversorgung und den Löschwassertanks der Löschfahrzeuge sichergestellt werden.
Im Zuge weiterer Erkundungen machten zwei Personen auf sich aufmerksam. Sie hatten sich auf dem Balkon des zweiten Obergeschosses in Sicherheit gebracht, als der Brandrauch durch eine geöffnete Türe auch in das Verwaltungsgebäude eingedrungen war. Zusätzlich meldet der Betriebsinhaber eine weiter Person als vermisst, die im Innenbereich des inzwischen vollständig verrauchten Verwaltungsgebäudes vermutet wurde. Mit dieser Eskalierung des Geschehens entschloss sich die gemeinsame Führungsgruppe drei Einsatzabschnitte zu bilden.

Erster Einsatzabschnitt: Je eine Fahrzeugbesatzung der nachrückenden Löschfahrzeuge aus Altburg und Oberreichenbach übernahm die Menschenrettung. Das passierte über tragbare Leitern zu den Balkonen. Außerdem suchte ein Angriffstrupp unter sogenannte Pressluftatmer nach der im Gebäude vermuteten Person, die dann auch aufgefunden und gerettet werden konnte.

Zweiter Einsatzabschnitt: Zum Schutz der umliegenden Infrastruktur wurden mehrere sogenannte Riegelstellungen (Taktik in der Brandbekämpfung, um ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern) im Betriebshof aufgebaut, die durch ihren Wasserschirm Nachbarbebauungen und Lagergüter vor einer Brandausbreitung schützten und die Brandursache endgültig ablöschte. Hierfür wurde im dritten Einsatzabschnitt eine Löschwasserversorgung aus dem Löschwasserbehälter beim Bauertheater aufgebaut.

Bei der abschließenden Übungsnachbesprechung am Kommandowagen stellte Einsatzleiter Michael Gollor anhand der Einsatzskizze den Führungsvorgang vor und zeigte sich angesichts des vorgetragenen Übungsablauf und der reibungslosen Zusammenarbeit hoch zufrieden.

Abteilungskommandant Bernhard Kappler für die Feuerwehr Oberreichenbach und Calws Stadtbrandmeister Marcus Frank zogen als Beobachter in der Manöverkritik eine positive Bilanz der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit und gemeinsamen Übung der Feuerwehren. „Der Einsatz der Teilnehmenden war klasse“, resümierten sie. Dank der gewählten Fahrzeugaufstellung und des Schlauchmanagements konnte das Übungsgeschehen kontinuierlich weiterentwickelt und auftretende Herausforderungen durch gezieltes sowie zügiges Umlenken souverän gemeistert werden. Wichtig sei jedoch eine weitere Löschwasserversorgung über lange Wegstrecken im Auge zu behalten.

In Rahmen der Übungsbesprechung wurde Robin Klink durch Stadtbrandmeister Marcus Frank nach erfolgreichem Besuch der Ausbildung zum Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal mit Urkunde zum Unterführer bestellt und die entsprechende Helmkennzeichnung übergeben.