Deutlicher Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im 1. Halbjahr 2023

Zunahme der Privatinsolvenzen

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 04.09.2023 (pm) – Im 1. Halbjahr 2023 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg insge­samt 905 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Das waren 195 Insolvenzver­fahren oder 27,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Dies teilt das Statis­tische Landesamt nach Aus­wertung der neuesten Ergebnisse der Insol­venz­statis­tik mit.
Besonders zahlreich waren die Unternehmensinsolvenzen im Bauge­werbe (184 Anträge) und im Handel1 (138 Anträge). 549 Unterneh­men, also mehr als die Hälfte der insolventen Unternehmen, hatten die Rechtsform einer GmbH, 269 waren Einzel­unternehmen.

Neben den Unternehmen beantragten auch 4 663 Privatschuldner die Eröff­nung eines Insolvenzverfahrens, das waren insgesamt 178 bzw. vier Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. 2 923 oder 62,7 Prozent dieser Privatinsolvenzen wurden von Verbrauchern, so beispiels­weise Arbeitnehmern, Rentnern, Arbeitslo­sen oder Auszubildenden gestellt.
In den übrigen Fällen handelte es sich um In­solvenzverfahren ehemals selbstständig Tätiger (1 322 Verfahren), also von ab­gemelde­ten, nicht mehr aktiven Unternehmen, sowie ehemals vollhaf­tenden Ge­sellschaftern von Personengesellschaften, Nachlässen und Gesamtgutver­fahren (418 Verfahren).

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden im 1. Halbjahr des Jahres 2023 somit 5 568 Insolvenzverfahren bei den Amtsgerichten in Baden-Württem­berg beantragt, 373 Verfahren oder 7,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 4 857 Verfahren wurden eröff­net, 644 An­träge wurden mangels Masse abgewiesen und weitere 67 Anträge über ei­nen Schuldenbereinigungsplan gere­gelt.