
Schnell hatte das Feuer auf das Wohnhaus übergegriffen Foto: KFV Calw
BAD WILDBAD, 04. Mai 2025 (pm) – Ein heftiges Gewitter mit Blitzschlag hat am späten Samstagabend im Bad Wildbader Teilort Meistern einen verheerenden Großbrand ausgelöst. Gegen 22:51 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert: Aus einem Anwesen im Wildbader Weg schlugen Flammen – ein angebauter Scheunentrakt stand bereits in Vollbrand. Das Feuer griff in kürzester Zeit auf das angrenzende Wohnhaus über.
Nur dem schnellen und besonnenen Handeln der beiden Bewohner ist es zu verdanken, dass sich weder Menschen noch Tiere verletzten. Beide konnten sich rechtzeitig ins Freie retten und auch sechs Pferde, die im Stall untergebracht waren, wurden von einem der Bewohner aus dem brennenden Gebäude geführt und auf eine angrenzende Koppel in Sicherheit gebracht.
Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort eintrafen, bot sich ihnen ein dramatisches Bild: Die Stallungen standen lichterloh in Flammen, dichter Rauch zog über das Gebiet, das Feuer hatte bereits auf das Wohnhaus übergegriffen. Einsatzleiter André Weiss reagierte sofort und ließ weitere Einsatzkräfte nachalarmieren. Feuerwehren aus Calw, Altensteig, Bad Teinach-Zavelstein und Neuweiler rückten zur Unterstützung an. Insgesamt waren mehr als 120 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Deutschem Roten Kreuz (DRK) und Technischem Hilfswerk (THW) im Einsatz.
Wasserversorgung bricht zusammen – Spezialbehälter angeliefert
Die Brandbekämpfung wurde durch mehrere Faktoren erheblich erschwert. Besonders kritisch: Die örtliche Wasserversorgung brach während der Löscharbeiten zeitweise vollständig zusammen. „Wir mussten schnell reagieren und zusätzliche Wasserbehälter zur Einsatzstelle bringen“, berichtet Einsatzleiter Weiss. Insgesamt wurden drei große Wassercontainer mit einem Gesamtvolumen von 37.000 Litern eingesetzt, um die Versorgung sicherzustellen.

Das Feuer griff auch auf die Stallungen über. Foto: KFV Calw
Hinzu kamen weitere Gefahrenquellen: Eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage erschwerte die Löscharbeiten ebenso wie ein 30 Kubikmeter großes Lager mit Holzpellets im Inneren des Wohnhauses. „Die Verdichtung der Pellets birgt enormes, unberechenbares Brandpotenzial“, erklärte Weiss. Immer wieder kam es zu Nachzündungen, weshalb die Feuerwehr mit einer Brandwache bis mindestens Sonntagabend vor Ort bleiben wird.
Großaufgebot an Einsatzkräften – THW hilft beim Abtragen des Gebäudes
Mehr als 30 Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und DRK säumten die umliegenden Straßen und Höfe. Die Kräfte wurden im Schichtbetrieb eingesetzt, insbesondere um die Versorgung von Atemschutzgeräteträgern zu gewährleisten. Das Technische Hilfswerk wurde hinzugezogen, um mit spezialisierten Fachgruppen beim kontrollierten Abtragen des teils zerstörten Gebäudes zu unterstützen.
Trotz des massiven Feuers blieb es bei einem immensen Sachschaden, der nach ersten Schätzungen bei rund 600.000 Euro liegt – Personen wurden nicht verletzt. Die Polizei Calw war mit zwei Streifenwagenbesatzungen vor Ort und hat die Ermittlungen zur genauen Brandursache aufgenommen. Nach derzeitigem Stand wird ein Blitzeinschlag als Auslöser des Feuers vermutet.
Sicherheit der Nachbarwehren bleibt gewährleistet
Einsatzleiter Weiss wies darauf hin, dass die langwierige Brandwache nur mit Unterstützung der nachalarmierten Wehren möglich ist. „Trotz des Großeinsatzes ist der Grundschutz in den jeweiligen Heimatorten der Feuerwehren weiterhin sichergestellt“, betonte er. Der Einsatz wird die Einsatzkräfte noch bis in die Nacht zum Montag beschäftigen.