614 Eisdielen im Land erwirtschaften 134,8 Millionen Euro an Umsätzen

Ausbildungsberuf Fachkraft für Speiseeis ist nicht gefragt

bei Georg Kost

Im Juli 2022 kostete Speiseeis 6,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 28.08.2022 (pm) – Sommerzeit ist Eis-Zeit: Bei sommerlichen Temperaturen ist Eis eine beliebte Erfrischung. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, stieg der Preis von Speiseeis in diesem Sommer zwischen Juni und Juli um 2,1 Prozent. Im Juli 2022 kostete Speiseeis 6,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat. Damit ist der Preis des Speiseeises vergleichsweise weniger stark angestiegen als Nahrungsmittel insgesamt, die sich seit Juli 2021 um 13,5 Prozent verteuerten.

Im Jahr 2021 wurden nach vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik rund 24 300 Tonnen Speiseeis im Wert von 66,5 Millionen Euro nach Baden-Württemberg importiert. Gemessen an der Bevölkerung Baden-Württembergs entspricht die eingeführte Menge an Speiseeis im Jahr 2021 2,2 Kilogramm pro Kopf. Vor allem bei sommerlichen und steigenden Temperaturen wächst die Nachfrage nach Eis und damit dessen Importe. So wurden im Jahr 2021 allein von März bis August mit rund 16 300 Tonnen Speiseeis über zwei Drittel der gesamten Jahresmenge eingeführt. Mit 13 400 Tonnen im Wert von 39,9 Millionen Euro lieferten die Niederlande 2021 den größten Anteil an Speiseeis in den Südwesten, was über 55 Prozent des mengenmäßigen Gesamtimports von Speiseeis ausmachte. Zweitwichtigster Lieferant war 2021 Belgien mit einem Anteil von knapp 28 Prozent bzw. 6 800 Tonnen Speiseeis.

Aus Baden-Württemberg exportiert wurden im Jahr 2021 knapp über 6 200 Tonnen Speiseeis im Wert von 15,3 Millionen Euro. Die bedeutendsten Abnehmerländer waren die Niederlande (2 800 Tonnen), Spanien (1 100 Tonnen) und Österreich (900 Tonnen). Fast 80 Prozent des ausgeführten Südwest-Eises gingen somit in diese drei Staaten.

Insgesamt gab es im Jahr 2020 in Baden-Württemberg 57 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die hauptsächlich Speiseeis herstellten. Die erlösten Umsätze dieser Unternehmen beliefen sich gemäß ihrer Umsatzsteuer-Voranmeldung auf insgesamt 15,7 Millionen Euro. Des Weiteren luden 614 Eisdielen zum Besuch ein. Diese erwirtschafteten 134,8 Millionen Euro an Umsätzen. Gleichzeitig war in den vergangenen Jahren der Ausbildungsberuf zur Fachkraft für Speiseeis nicht stark besetzt. Im Südwesten hatte 2020 eine Person die Ausbildung »Fachkraft für Speiseeis« absolviert, 2021 niemand.