
Symbolfoto: infopress24.de
STUTTGART, 28.10.2025 (pm) – Die Gemeinden und Gemeindeverbände in Baden-Württemberg konnten 2024 zusammengenommen nur 94,7 Prozent ihrer Auszahlungen durch Einzahlungen decken. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, entsprach dies in absoluten Zahlen einer Unterdeckung in Höhe von 3,1 Milliarden Euro. Im Jahr 2018 lag dieser Deckungsgrad noch bei 100,1 Prozent, da die kommunalen Einzahlungen die kommunalen Auszahlungen um 1,8 Milliarden Euro übertrafen.
Der bundesweite Deckungsgrad der Gemeinden und Gemeindeverbände aller Flächenländer lag im Jahr 2024 mit 93,3 Prozent geringfügig unter dem Wert von Baden-Württemberg. 12 der 13 Flächenländer konnten in Summe ihre Auszahlungen nicht durch Einzahlungen decken. Nur Thüringen erreichte einen landesweiten Deckungsgrad von knapp über 100 Prozent. Im Jahr 2018 hatte der Deckungsgrad in den Flächenländern noch bei 103,5 Prozent gelegen.
Die regionale Betrachtung auf Kreisebene zeigt, dass 2024 in 37 der insgesamt 44 Kreise in Baden-Württemberg in der Summe die kommunalen Auszahlungen nicht durch Einzahlungen gedeckt werden konnten. Die niedrigsten Deckungsgrade wiesen die Stadtkreise Baden-Baden (85,2 Prozent), Karlsruhe (85,6 Prozent) und Heidelberg (86,4 Prozent) auf. In sieben Kreisen wurde ein positiver Deckungsgrad verzeichnet.
Mit einem Deckungsgrad von 107,1 Prozent überstiegen die Einzahlungen die Auszahlungen im Stadtkreis Heilbronn am deutlichsten. Im Jahr 2018 konnten noch 40 von 44 Kreisen ihre Auszahlungen durch Einzahlungen decken. Nur der Landkreis Tübingen und die Stadtkreise Ulm, Karlsruhe und Freiburg im Breisgau verzeichneten damals einen negativen Deckungsgrad. In diesen Auswertungen wurden die Summen aller kommunalen Ein- und Auszahlungen in den jeweiligen Kreisen betrachtet (Gemeinde- und Kreishaushalte).
Auch auf Gemeindeebene ging der Anteil der Kommunen, die einen positiven Deckungsgrad aufwiesen, deutlich zurück. Im Jahr 2018 verzeichneten noch 657 der 1101 kreisangehörigen Gemeinden und kreisfreien Städte Baden-Württembergs einen Deckungsgrad von über 100 Prozent. Im Jahr 2024 hatten nur noch 414 der 1101 Gemeinden Baden-Württembergs einen positiven Deckungsgrad. Damit sank der Anteil der Gemeinden mit höheren Ein- als Auszahlungen in den vergangenen sieben Jahren um über 20 Prozentpunkte von 59,7 Prozent auf 37,6 Prozent.
