Rathaus Neuhausen. Archivfoto: Georg Kost
NEUHAUSEN, 04.03.2025 (rsr) – Im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung, kurz vor den Fasnetsferien, präsentierte Neuhausens Bürgermeisterin Sabine Wagner in ihrer Haushaltsrede die finanzielle Planung der Gemeinde Neuhausen für die Jahre 2025 bis 2028.
Unter dem Motto „Zukunftsvisionen“ stellte sie die wesentlichen Investitionen und Schwerpunkte vor. Trotz erheblicher finanzieller Herausforderungen, bedingt durch einen bestehenden Investitionsstau, gelang es dem Gemeinderat, Prioritäten zu setzen und den Haushalt auf stabile Füße zu stellen.
Der Haushalt dient als wichtigstes Steuerungsinstrument der Gemeindeentwicklung und bildet die Grundlage für zukünftige Ausgaben und Verpflichtungen. Bürgermeisterin Wagner betonte, dass nur mit klaren Zielen und gemeinschaftlicher Zusammenarbeit der richtige Weg für die Gemeinde gefunden werden könne.
1. Bildungscampus Biet
Die größte Zukunftsinvestition stellt der Bildungscampus Biet dar. Der erste Bauabschnitt mit einer Investition von insgesamt 5,8 Millionen Euro wurde bereits abgeschlossen. Dies umfasste die Erweiterung der Gemeinschaftsschule, den Bau einer neuen Mensa und den Ausbau der Ganztagesbetreuung. Dank einer Spende konnte zudem ein Outdoor-Klassenzimmer realisiert werden.
Der zweite Bauabschnitt umfasst das neue Kinderbildungszentrum, das im Frühjahr 2025 fertiggestellt wird. Für die Außenanlagen sind 1,5 Millionen Euro vorgesehen, davon 570.000 Euro für das Bildungszentrum, 785.000 Euro für Erdarbeiten zur Rundbahn sowie 120.000 Euro für die 100 Meter-Laufbahn. Der Umzug erfolgt in den Sommerferien, ein Einweihungsfest ist für den 28. August 2025 geplant.
2. Gemeindeentwicklung
Im Bereich Gemeindeentwicklung liegt der Fokus auf dem Neubaugebiet Falter, in dem 66 Baugrundstücke entstehen. Die Erschließungsmaßnahmen, inklusive eines neuen Regenrückhaltebeckens und der Sanierung der Lehninger Straße, erfordern rund 2,6 Millionen Euro. Auch der Glasfaserausbau soll bis Ende des Jahres nahezu abgeschlossen werden.
3. Friedhöfe
Die Gemeinde Neuhausen investiert weiter in seine Friedhöfe. In Steinegg wird am 15. April ein neues gärtnergepflegtes Grabfeld eröffnet, das erste seiner Art mit digitalem Friedhofsplan in Baden-Württemberg. Zudem sind Sanierungsmaßnahmen auf dem Friedhof Neuhausen sowie ein Umbau der Toilettenanlagen auf allen Friedhöfen geplant.
4. Wirtschaftsförderung
Um den Wirtschaftsstandort Neuhausen zu stärken, findet am 13. März 2025 ein Wirtschaftsforum statt. Der Bebauungsplan „Heumade III“ zur Erweiterung des Hamberger Gewerbegebiets wird erarbeitet, ebenso wie die Anpassung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet West II“, um die Ansiedlung eines Lebensmittel-Vollsortimenters zu ermöglichen.
5. Sicherheit und Ordnung
Im Bereich der Sicherheit liegt ein Schwerpunkt auf der Feuerwehr. Neben der Anschaffung neuer Einsatzfahrzeuge ist der Neubau eines zentralen Feuerwehrgerätehauses bis 2028 für knapp 9 Millionen Euro geplant. Zudem wird ein Krisenmanagement zur Absicherung bei Katastrophen und Stromausfällen aufgebaut.
6. Jugend und Soziales
Für die Jugendlichen entsteht ein neuer Jugendraum im Wolfgangszentrum, der am 15. März 2025 eröffnet wird. Die Gemeinde prüft außerdem den Erwerb des Wolfgangszentrums, um langfristig soziale Projekte zu sichern. Ein Tag der offenen Tür ist für die neue Flüchtlingsunterkunft im Ortsteil Steinegg am 3. April 2025 geplant.
7. Freibad
Das Freibad wird schrittweise saniert, beginnend mit dem stark sanierungsbedürftigen Kinderbecken.
Finanzielle Herausforderungen
Trotz der geplanten Investitionen muss die Gemeinde auf die angespannte Haushaltslage reagieren. Es wird erwartet, dass rund eine Million Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen als geplant erzielt werden. Bürgermeisterin Sabine Wagner kündigte an, dass Steuern, Gebühren und Beiträge auf den Prüfstand gestellt werden müssen, um die Finanzstabilität zu sichern.
Die Haushaltsrede zeigt, dass Neuhausen sich weiterhin aktiv für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde einsetzt. Bürgermeisterin Wagner appellierte an den Gemeinderat, sorgsam mit den Gemeindefinanzen umzugehen, um den erreichten Lebensstandard zu erhalten und die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde zu gewährleisten.