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ENZKREIS/PFORZHEIM, 09.11.2025 (stp/enz) – Die Stadt Pforzheim und der Enzkreis stehen vor einer wegweisenden Entscheidung für die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Region. In ihren jeweiligen Dezember-Sitzungen werden Gemeinderat und Kreistag über den Beitritt zur Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV) beraten. Mit einem positiven Beschluss würde der formale Beitritt beider Gebietskörperschaften zum 1. Januar 2026 erfolgen, wobei der neue KVV-Tarif für Pforzheim und den Enzkreis voraussichtlich erst rund ein Jahr später, im Dezember 2026, in Kraft treten wird. Der Schritt ist das Ergebnis einer intensiven zweijährigen Vorbereitung. Bereits 2023 kam ein gemeinsames Gutachten von Stadt und Enzkreis zu dem Schluss, dass ein Beitritt zum KVV im Vergleich zu einer eigenständigen Weiterentwicklung des Verkehrsverbunds Pforzheim-Enzkreis (VPE) die größeren Zukunftschancen bietet – insbesondere im Hinblick auf Qualität der Verkehrsangebote, Wirtschaftlichkeit und Fahrgastnutzen.
Mit dem geplanten Beitritt wird das KVV-Gebiet erstmals auf die Stadt Pforzheim und den Enzkreis ausgedehnt. Damit entsteht ein durchgängiger Verkehrsraum vom nördlichen Schwarzwald bis in die Rheinebene. Ziel ist es, den ÖPNV in der Region weiter zu modernisieren, Synergien zu nutzen und den Fahrgästen einheitliche, digitale und fahrgastfreundliche Angebote zu machen.
Landrat Bastian Rosenau betont: „Mit dem Schritt in den Karlsruher Verkehrsverbund machen wir den Nahverkehr in der Region fit für die Zukunft. Der KVV bringt Erfahrung, moderne Technik und digitale Plattformen mit. Davon profitieren unsere Bürgerinnen und Bürger durch einheitliche Tarife, einfache Umstiege und besseren Service – für einen ÖPNV, der stärker, moderner und verlässlicher wird.“
Oberbürgermeister Peter Boch ergänzt: „Der Beitritt zum Karlsruher Verkehrsverbund ist ein Meilenstein für den ÖPNV in unserer Region. Wir schaffen ein einheitliches, modernes und digitales Mobilitätsangebot, das einen deutlichen Mehrwert bringt und unsere Region besser vernetzt. Gemeinsam nutzen wir Synergien, sichern Qualität und machen Mobilität einfacher, effizienter und zukunftsfähiger.“
Bereits heute bestehen enge Kooperationen zwischen dem VPE und dem KVV. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit soll nun in einen gemeinsamen Verbundraum überführt werden. Auch das Land Baden-Württemberg wird mit dem Beitritt neuer Gesellschafter des KVV. Damit gehören dann neben dem Land, der Stadt Pforzheim und dem Enzkreis, die Landkreise Karlsruhe, Rastatt, Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Städte Karlsruhe, Baden-Baden und Landau dem KVV an. Nach der geplanten Beschlussfassung in den Gremien Ende des Jahres erfolgt die notarielle Beurkundung und Unterzeichnung des neuen Gesellschaftsvertrags. Am 20. Januar 2026 soll die konstituierende Aufsichtsratssitzung des erweiterten KVV stattfinden. Die Einführung des neuen, einheitlichen KVV-Tarifs in Pforzheim und im Enzkreis ist für den Fahrplanwechsel im Dezember 2026 vorgesehen. Bis dahin bleiben die geltenden Fahrpläne und Tarife des VPE erhalten, sodass für die Fahrgäste zunächst keine Änderungen entstehen.
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 sollen dann mehr Einheitlichkeit und Komfort erreicht werden: So entfallen Verbundgrenzen, digitale Angebote wie die App KVV.regiomove werden nutzbar, und Fahrpreise werden vereinheitlicht. Auch für die Mitarbeitenden des VPE ist die Zukunft gesichert: Sie werden schrittweise in den KVV integriert und behalten so ihre beruflichen Perspektiven. Der bisherige Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis wird nach Abschluss der Übergangsphase aufgelöst.
„Unser gemeinsames Ziel ist klar“, so OB Boch und Landrat Rosenau übereinstimmend: „Wir wollen den Nahverkehr für die Menschen in unserer Region einfacher, verlässlicher und attraktiver machen.“
Weiterer Zeitplan:
Dezember 2025: Beschlussfassung in Kreistag und Gemeinderat, notarielle Beurkundung
Januar 2026: Konstituierende KVV-Aufsichtsratssitzung
2026: Übergangsphase mit schrittweiser Integration der VPE-Aufgaben in den KVV
Dezember 2026: Inkrafttreten des neuen KVV-Tarifs für Pforzheim und den Enzkreis