Wassergebühren in Friolzheim steigen

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

FRIOLZHEIM, 20.02.2024 (rsr) – Die Bürgerinnen und Bürger in Friolzheim müssen sich auf höhere Preise bei der Trinkwasserversorgung einstellen. Die Gebührenerhöhung betrifft neben dem Trinkwasser auch die des Schmutzwassers als auch des Niederschlagswassers. Der Gemeinderat stimmte am Montagabend nach eingehender Diskussion dem Antrag von Michael Welsch (Freie Wähler Vereinigung), bei drei Gegenstimmen,  einer Stufenweisen Anhebung zu.  Demnach werden die Wasserpreise für das Jahr 2024 auf 2,26 Euro pro Kubikmeter und ab 2025 auf 2,42 Euro pro Kubikmeter ansteigen. Für das Jahr 2026 liegen noch keine Zahlen vor.
Mit der Preisanhebung liegt die Heckengäugemeinde laut einer Studie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg noch unter deren Zahlenwerk, in welcher für 150 Kubikmeter Wasser (repräsentativer Jahresverbrauch eines Vier-Perso­nen-Haushalts) die jährlichen Bezugskosten bei durchschnittlich 454,63 Euro brutto liegen, was einem Preis 3,03 Euro/Kubikmeter brutto entspricht.
Einflussgrößen auf die deutliche Gebührensteigerung in der Neukalkulation, sind laut Thomas Lanver von der Allevo Gesellschaft für Verwaltungsberatung mbH, bei der Gebührenkalkulation, in den Abschreibungssätzen, Zinssätzen, der Abschreibungs- und Verzinsungsmethode sowie den weiteren Ermessensentscheidungen begründet.
Gemeindekämmerin Pia Hasenmaier macht darüber hinaus deutlich, dass mehr Wasser-Rohrbrüche zu verzeichnen seien. Zudem wurde von der Kämmerin betont, dass trotz steigender Bevölkerungszahlen der Wasserverbauch gesunken sei. „Die Leute gehen sparsam mit Wasser um“.

Vom Leiter Technischer Dienst, Rainer Schwämmle wünscht sich Andreas Schur (b.u.n.t. für Friolzheim) Zahlen zum Wasserverlust im Rohrnetzt der Gemeinde Friolzheim, das mit dem Eichbrunnen eine eigene Wasserversorgung unterhält.

Seit dem Jahr 2021 ist die Gemeinde Friolzheim zudem Mitglied im Zweckverband Wasserversorgung Heckengäu. Im Jahr 2022 hat die SWP die Betriebsführung für das Wasserverteilnetz übernommen.

Höhere Gebühren steht der Einwohnerschaft indes auch beim Abwasser ins Haus, wie die Neukalkulation für die Jahre 2024 bis 2025, der Allevo Kommunalberatung ergab.
Demnach errechnet sich im Bereich der Schmutzwasserbeseitigung im Jahr 2019 eine ausgleichspflichtige Kostenüberdeckung in Höhe von 44.383 Euro. Diese Überdeckung soll zu 100 Prozent in die vorliegende Kalkulation der Schmutzwassergebühr für das Jahr 2024 eingestellt und somit vollständig ausgeglichen werden. Im Bemessungszeitraum 2020 bis 2021 ergab sich eine ausgleichsfähige Kostenunterdeckung in Höhe von Minus 36.671 Euro. Diese Unterdeckung soll zu 100 Prozent in die vorliegende Kalkulation der Schmutzwassergebühr für das Jahr 2024 eingestellt und somit vollständig ausgeglichen werden.
Im Niederschlagswasserbereich ergab sich im Jahr 2019 eine ausgleichspflichtige Kostenüberdeckung in Höhe von 1.457 Euro. Auch diese Überdeckung soll zu 100 Prozent in die Kalkulation der Niederschlagswassergebühr für das Jahr 2024 eingestellt und somit vollständig ausgeglichen werden. Im Bemessungszeitraum 2020 bis 2021 ergab sich eine ausgleichsfähige Kostenunterdeckung in Höhe von Minus 26.317 Euro. Diese Unterdeckung soll zu 50 Prozent  (-13.159 Euro) in die aktuelle Kalkulation der Niederschlagswassergebühr für das Jahr 2024 und zu 50 Prozent (-13.158 Euro) für das Jahr 2025 eingestellt und somit vollständig ausgeglichen werden.
Auf dieser Grundlage wird die Gebührenkalkulation für Abwassergebühren, teilweise rückwirkend, für Schmutzwasser für den Zeitraum vom 1.1.2024 bis 31.12.2024 auf 2,37 Euro/Kubikmeter (1,88 Euro bisher) festgesetzt. Diese Gebühr bezieht sich auch auf das Jahr 2025.
Die Niederschlagswassergebühr erhöht sich um 10 Cent auf jetzt 0,44 Cent pro Quadratmeter für den Zeitraum bis 2025. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat einstimmig.