WILDBERG, 07.01.2025 (rsr) – Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt Wildberg haben genug. Nach der erneuten Erhöhung der Wassergebühren im vergangenen Oktober wächst der Unmut.
Mit einer Petition auf der Plattform openpetition.de, die Anfang Dezember gestartet wurde, fordern sie Transparenz und eine deutliche Senkung der Gebühren.
Die Zahlen sprechen für sich:
Während der Landesdurchschnitt für Trinkwasser in Baden-Württemberg im Jahr 2024 bei 2,59 Euro pro Kubikmeter liegt, zahlen die Menschen in Wildberg ganze 4,25 Euro – eine Differenz, die viele Haushalte an ihre Grenzen bringt.
Warum sind die Gebühren in Wildberg so hoch?
Diese Frage stellen sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger. „Die Preise sind nicht mehr zu rechtfertigen“. Die Stadtverwaltung hat bislang keine schlüssige Erklärung geliefert, warum die Gebühren in Wildberg deutlich über dem Durchschnitt liegen, sagt Caroline Schulz, Mitinitiatorin der Petition.
Die aktuellen Preise in Wildberg betragen:
• 4,25 €/m³ Trinkwasser
• 3,99 €/m³ Abwasser
Im Vergleich dazu liegt der Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg bei:
• 2,59 €/m³ Trinkwasser
• 2,24 €/m³ Abwasser
Diese Differenz von fast 65 Prozent sorgt für Unverständnis und berechtigte Kritik.
Die Forderungen der Petition:
Die Petition zielt darauf ab, endlich Licht ins Dunkel der Gebührenpolitik zu bringen.
Die Bürgerinnen und Bürger fordern:
1. Eine Senkung der Gebühren auf ein angemessenes Niveau, das sich am Landesdurchschnitt orientiert.
2. Die vollständige Offenlegung der Kostenstruktur, um die Preisgestaltung nachvollziehbar zu machen.
3. Eine aktive Einbindung der Bürger in die Diskussion zukünftiger Gebührenmodelle.
Die sozialen Auswirkungen der hohen Gebühren
Die unverhältnismäßig hohen Wasser- und Abwasserpreise belasten besonders die schwächeren Gruppen der Gesellschaft:
• Familien: Die Kombination aus gestiegenen Baukosten, teuren Kita-Gebühren und höheren Lebenshaltungskosten macht selbst alltägliche Aufgaben wie Wäsche waschen oder die Zubereitung von Babyflaschen zur finanziellen Belastung.
• Senioren: Viele Rentner kämpfen bereits mit der Inflation und steigenden Kosten für Lebensmittel, Versicherungen und Alltagsbedarf. Die hohen Gebühren verstärken diesen Druck zusätzlich.
Caroline Schulz warnt: „Die Gebührenpolitik in Wildberg verstärkt soziale Ungleichheit und erschwert es den Bürgern, ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen.“
Wasser ist ein Grundrecht – kein Luxusgut
Wasser gehört zu den essenziellen Lebensgrundlagen und darf nicht zu einem Luxusgut werden, mit dem Städte ihre Haushaltslöcher stopfen. Die Bürger von Wildberg machen deutlich:
• Eine Erhöhung der Gebühren löst keine Probleme.
• Sie schützt die Ressource Wasser nicht und senkt den Verbrauch kaum.
• Sie treibt die Inflation voran und trifft die Falschen.
Fazit: Gemeinsam für Gerechtigkeit und Transparenz
Die Bürger von Wildberg haben genug. Mit ihrer Petition setzen sie ein klares Signal: Es ist Zeit für eine faire, transparente Gebührenpolitik. Die Stadtverwaltung muss handeln, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Nur durch Dialog und Offenheit kann das Vertrauen der Bürger zurückgewonnen werden.
Die Petition zeigt, dass die Menschen in Wildberg nicht bereit sind, tatenlos zuzusehen. Wasser ist ein Grundrecht – und keine Einnahmequelle für kommunale Misswirtschaft.
Wie Caroline Schulz weiter mitteilt, wurd auch der SWR mittlerweile auf die Geschichte in Wildberg aufmerksam und möchte in den kommenden Tagen das Thema in Wildberg aufgreifen.