Vorsorgen für das Kind mit Behinderung

Veranstaltung im Landratsamt möchte Eltern Überblick über „Behindertentestament“ geben

bei Georg Kost

Freuen sich auf die Informationsveranstaltung zum Thema Behindertentestament: (von links) Anne Marie Rouvière-Petruzzi, Astrid Engel und Petra Manzi mit Linus und Dominic.
Foto: LRA Enzkreis, Giovanna Lehmann

ENZKREIS/PFORZHEIM. 08.11.2025 (enz) – Der Enzkreis und die Stadt Pforzheim laden am Donnerstag, 27. November, um 17 Uhr zu einem Informationsabend zum Thema „Das Behindertentestament“ in den Sitzungssaal des Landratsamtes, Zähringerallee 3, in Pforzheim ein. Nach der Begrüßung durch Landrat Bastian Rosenau wird der Fachanwalt für Erbrecht Dr. Stefan Seyfarth durch den Abend führen. Ebenso werden verschiedene Anlauf- und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige bereits ab 16.30 Uhr vor Ort sein.

„Das Thema benötigt mehr Aufmerksamkeit, denn es berührt sensible und lebenswichtige Fragen für viele Familien in unserer Region“, weiß Anne Marie Rouvière-Petruzzi, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung im Enzkreis. Viele Familien mit einem Kind, das in besonderer Weise auf Unterstützung angewiesen ist, stehen vor der Herausforderung, rechtliche Fragen zu klären, die über die üblichen Aspekte eines Testaments hinausgehen. „Mit der Veranstaltung möchten wir Angehörigen die Sorge vor rechtlichen Stolpersteinen nehmen und ihnen Gelegenheit bieten, einen Einstieg in das Thema zu finden“, erklärt Rouvière-Petruzzi. Man freue sich, dass man mit Dr. Stefan Seyfarth einen absoluten Experten für dieses Thema gewinnen konnte.

Der Impuls für die Veranstaltung kam aus der Elternschaft: „Ich habe das Thema lange Zeit vor mir hergeschoben. Als sich unsere Familiensituation dann von heute auf morgen veränderte, haben wir uns anwaltliche Unterstützung geholt und ein ordentliches Behindertentestament erstellt“, berichtet Astrid Engel, Sprecherin der Selbsthilfegruppe UpSideDown und selbst Mutter eines 25-jährigen Sohnes mit Behinderung. Als Eltern mache man sich ständig Sorgen, was mit dem Kind passiere, wenn man selbst nicht mehr da sei. „Die Erleichterung ist groß, wenn zumindest diese Aspekte geregelt sind“, erinnert sich Engel. Nun wolle sie andere Eltern ermutigen, sich mit diesem Thema so früh wie möglich auseinanderzusetzen.

Petra Manzi, ebenfalls Mutter eines Sohnes mit Behinderung, ist dankbar für die anstehende Veranstaltung: „Wir haben uns bisher noch nicht damit befasst und hoffen durch die Veranstaltung einen ersten Überblick zu bekommen.“
Was sich Engel, Manzi und Rouvière-Petruzzi wünschen? „Dass wir viele Eltern aus der Region erreichen und sie sich nach diesem Abend auf den Weg machen, um für ihre Kinder vorzusorgen.“

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, jedoch wird um vorherige Anmeldung gebeten, da die Plätze begrenzt sind. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich online über den Link https://eveeno.com/273713986 oder per E-Mail an Inklusion@enzkreis.de oder telefonisch unter 07231 308-8539 anmelden. Die Räumlichkeiten sind barrierefrei und eine Gebärdensprachdolmetscherin steht vor Ort zur Verfügung.