BADEN-WÜRTTEMBERG, 10.08.2024 (pm) – Von Januar bis Mai 2024 wurden bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg insgesamt 1 058 Unternehmensinsolvenzen beantragt. Das waren 302 Verfahren oder 39,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies teilt das Statistische Landesamt nach Auswertung der neuesten Ergebnisse der Insolvenzstatistik mit.
590 Insolvenzanträge wurden von Unternehmen gestellt, die noch keine acht Jahre am Markt waren. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum war dies ein Zuwachs um 34,1 Prozent (+150 Verfahren). Weitere 431 Insolvenzen betrafen Unternehmen, die acht Jahre und älter waren. Hier nahm in den ersten fünf Monaten des Jahres die Zahl der Insolvenzverfahren gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mit einem Plus von 49,7 Prozent noch stärker zu (+143 Verfahren). Bei den restlichen 37 Unternehmensinsolvenzen liegen keine Angaben zum Alter der Unternehmen vor.
Die voraussichtlichen Forderungen der insgesamt 1 058 Unternehmen summierten sich auf gut 1,5 Milliarden Euro. Insgesamt waren 10 108 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von der Insolvenz ihres Unternehmens betroffen. In der Praxis dürfte diese Zahl tatsächlich noch höher sein, da nicht selten bereits vor dem Insolvenzverfahren Personal abgebaut wird und die Anzahl der Beschäftigten nicht bei allen Verfahren bekannt ist.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, beantragten auch 4 550 Privatschuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, das waren insgesamt 610 beziehungsweise 15,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Damit gab es in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 insgesamt 5 608 Unternehmens- und Privatinsolvenzverfahren bei den Amtsgerichten in Baden-Württemberg; das waren 912 Verfahren oder 19,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.