
Die Sanierung der Gemmingenhalle liegt weitgehend im Zeitplan. Kommt nichts Unvorhersehbares dazwischen soll im September 2026 die Halle für die Nutzung der Vereine frei gegeben werden. Archivfoto: Georg Kost
TIEFENBRONN, 19.10.2025 (rsr) – Die angespannte Haushaltslage der Gemeinde Tiefenbronn prägte am Freitagabend erneut die Sitzung des Gemeinderats im Bürger- und Kulturhaus „Rose“.
Unter Vorsitz von Bürgermeister Frank Spottek standen die Themen Sanierung der Gemmingenhalle, Vereinsförderung und die Einrichtung eines Bewegungspfades auf der Tagesordnung – allesamt Projekte, die die ohnehin begrenzten Finanzspielräume der Kommune weiter beanspruchen.
Im Mittelpunkt der Beratungen stand die fortgeschriebene Kostenplanung für die Sanierung der Gemmingenhalle. Architekt Stefan Voigt, Geschäftsführer der as Planungsgesellschaft, stellte die aktuelle Kostenschätzung und den angepassten Bauzeitenplan vor. Demnach sind die Gesamtkosten seit Juli 2024 von 5.843.681 Euro auf 6.383.941 Euro gestiegen – ein Plus von 540.260 Euro beziehungsweise 9,2 Prozent.
Als Hauptursache wurde der allgemeine Baukostenindex genannt, der im gleichen Zeitraum um rund 4,2 Prozent zulegte.
Besonders deutlich fällt die Preissteigerung im Garten- und Landschaftsbau aus: Hier liegen die Kosten inzwischen um rund sieben Prozent über den Vorjahreswerten.
Gerade diese Position sorgte im Gremium für kontroverse Diskussionen. CDU-Fraktionssprecher Stefan Kunle zeigte sich irritiert, dass das Angebot für die Garten- und Landschaftsbauarbeiten mit 58.710 Euro rund 48 Prozent über dem Budget liegt.
Dennoch folgte der Gemeinderat einstimmig der Vergabeempfehlung des Architekturbüros und beauftragte die Firma Garten-Moser GmbH & Co. KG aus Mühlacker.
Gleichzeitig soll die Verwaltung jedoch prüfen, wo Einsparpotenziale möglich sind – etwa, wenn örtliche Vereine Teile der Pflasterarbeiten in Eigenleistung übernehmen. Ähnlich erfolgreich war dieses Vorgehen bereits bei der Würmtalhalle in Mühlhausen.
Zur Kostendämpfung soll außerdem das ursprünglich geplante Baumquartier auf dem Hallenvorplatz, das mit rund 10.000 Euro veranschlagt war, entfallen.
Pina Stähle (LMU) regte an, die Pflanzung von Stauden und ähnlichem an der Außenanlage ebenfalls in Eigenleistung zu übernehmen.
Georg Liebl (CDU) und Florian Jost (LMU) kritisierten in diesem Zusammenhang, dass Beschlüsse des Bauzuschusses zu diesem Tagesordnungspunkt bislang nicht im Protokoll berücksichtigt worden seien.
Weiterhin vergab der Gemeinderat die Arbeiten für die Kegelbahn (76.679 Euro) und die Gastroküche (155.166 Euro).
Laut Architekt Voigt liegt die Gesamtmaßnahme trotz aller Verzögerungen im Zeitplan, sodass die Halle ab September 2026 wieder genutzt werden kann. Verzögerungen bei Fensterbau und Rohbau seien durch fehlende Angebote und Fachkräftemangel verursacht worden. „Wir wollen aus eigenem Interesse im Juli 2026 fertig sein“, betonte Voigt. Um Kosten zu sparen, soll das Gerüst an der Halle noch vor Weihnachten abgebaut werden.