Tiefenbronn feiert “Goldene Hochzeit”

Dr. Dieter Leicht mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg geehrt

bei Georg Kost

Landrat Bastian Rosenau überbrachte die Glückwünsche des Enzkreises an Bürgermeister Frank Spottek (l). Foto: infopress24.de

TIEFENBRONN, 26.06.2022 (rsr) – Das Jahr 2022 ist für die Gemeinde Tiefenbronn ein herausragendes Jubiläumsjahr, welches mit vielen verschiedenen Veranstaltungen über das ganze Jahr bereits gebührend gefeiert und noch wird.
Der offizielle Festakt zum 50-jährigen Gemeindejubiläum fand nun am heutigen Sonntag in der Würmtalhalle in Mühlhausen statt. Im Rahmen des Festaktes nahm Bürgermeister Frank Spottek Ehrungen verdienter Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine und Gruppierungen mit der Ehrennadel (Bronze-Silber-Gold) der Gemeinde vor.

Dr. Dieter Leicht erhielt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, die Bürgermeister Frank Spottek überreichte. Foto infopress24.de

Höhepunkt der Ehrungen war die Verleihung der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an Dr. Dieter Leicht.
Ein eigens produzierter Imagefilm der Gemeinde Tiefenbronn wurde ebenfalls vorgestellt und mit viel Beifall belohnt. Die Veranstaltung wurde mit musikalischen Beiträgen der Mädchen und Jungen der Grundschule Tiefenbronn und des Bläserensembles des Musikverein Mühlhausen sowie einem Stehempfang abgerundet.
Unter den Gästen weilten Ehrenbürger und Alt-Bürgermeister Hans Kubat mit Frau Inge, Altgemeinderat Arnold Leicht sowie der langjähige Kämmerer Reinhold Keppler.

< Fotogalerie > < Imagefilm Gemeinde Tiefenbronn >

50 JAHRE GEMEINDE TIEFENBRONN 1972 – 2022
Am 09. Oktober 1971 haben im Beisein der damaligen Gemeinderäte auf dem Rathaus in Lehningen Bürgermeister Rolf Cartano für Lehningen, Bürgermeister-Stellvertreter Hermann Beck für Mühlhausen und Bürgermeister Hans Kubat für Tiefenbronn die Vereinbarung zur Bildung der Gemeinde Tiefenbronn unterzeichnet. Diese Vereinbarung trat mit dem 01. Januar 1972 offiziell in Kraft.

Der Zusammenschluss war das Ergebnis einer landesweiten Gebietsreform. Im Jahr 1971 wurde die Zahl der Landkreise in Baden-Württemberg von 63 auf 35 Landkreise reduziert. Parallel dazu wurde die Gemeindereform durchgeführt, welche zur Folge hatte, dass von den zuvor 3.379 Gemeinden nach dieser Reform nur noch 1.111 Gemeinden übrig blieben.

Bereits im Jahr 1970 wurden im Vorfeld dieser Gebietsreform die ersten Gespräche in den Gemeinderäten von Lehningen, Mühlhausen und Tiefenbronn geführt. Schon damals war den Vertretern unserer drei Ortsteile bewusst, dass man sich nicht bis zum letzten Tag abwartend verhalten könne, sondern sich aktiv in diesen Reformprozess einbringen muss.

Das Jahr 1971 war dann auch schon die entscheidende Zeit mit vielen gemeinsamen Besprechungen auf Ebene der Bürgermeister, aber auch der Gemeinderäte untereinander. Auch in den umliegenden Gemeinden war von lebhaften Besprechungen und Diskussionen die Rede. Vom Verwaltungsraum der „Bietgemeinden“ bis hin zu Bestrebungen, dass Tiefenbronn ein Ortsteil von Pforzheim werden soll, wurde diskutiert und beraten. Vor dem Anhörungstermin des Innenministeriums am 13. Mai 1971 wurde die Möglichkeit von drei Verwaltungsräumen angedacht, welche sich wie folgt aufgliedern:

– Verwaltungsraum Lehningen, Mühlhausen und Tiefenbronn (als heutige Gemeinde Tiefenbronn)

– Verwaltungsraum „westliches Biet“ (als heutige Gemeinde Neuhausen)

– Verwaltungsraum Heimsheim

Diese Aufgliederung wurde vom Innenministerium und dem Regierungspräsidium ebenfalls befürwortet, so dass man die weiteren Schritte einleiten konnte. Diese haben heute noch Bestand.
In einer gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte der drei Ortsteile am 18. August 1971 im Gasthaus Hirsch in Mühlhausen wurde die Verwaltungsreform beraten. Alle drei Gemeinderäte sprachen sich für die Bildung der neuen Gemeinde aus. Die Namensgebung musste ebenso besprochen werden und man beschloss den Namen Tiefenbronn. Als Alternativvorschlag wurde „Mühlbronn“ genannt.
Nach diesem wichtigen Meilenstein fanden in den noch selbstständigen Gemeinden am 24. und 25. September 1971 Bürgerversammlungen statt. In den am 03. Oktober 1971 durchgeführten Bürgeranhörungen sprachen sich die Bürgerinnen und Bürger in allen drei Ortsteilen mehrheitlich für die neue Gemeinde Tiefenbronn aus, so dass die jeweiligen Gemeinderäte durch Beschlüsse am 06. Oktober 1971 der Vereinbarung zugestimmt haben. Somit konnte dann am Samstag, den 09. Oktober 1971 die eingangs erwähnte Vereinbarung zur Bildung einer Einheitsgemeinde Tiefenbronn ab dem 01. Januar 1972 unterzeichnet werden.

Die Erfolgsgeschichte der heutigen Gemeinde Tiefenbronn begann somit im Jahr 1972. Den Grundstein für diesen Erfolg legten jedoch die bis dahin selbstständigen Gemeinden Lehningen, Mühlhausen und Tiefenbronn. Denn ein Blick in die Vereinbarung zeigt auf, welche laufenden und bereits eingeleiteten Maßnahmen in den jeweiligen Ortsteilen weitergeführt und abgeschlossen werden sollten. Ebenso wurde darin der Grundstein für weitere Maßnahmen gelegt.

In allen drei Ortsteilen waren der Abschluss und die Durchführung von bereits begonnenen und angedachten baulichen Erschließungen für die Wohnbebauung benannt. Ebenso die Vollendung von Kanal-, Wasser- und Straßenbaumaßnahmen inklusive Gehwegherstellung und Erweiterung der Straßenbeleuchtung.

Auch der Neubau einer Turn- und Festhalle im Ortsteil Tiefenbronn und im Ortsteil Mühlhausen (für die Ortsteile Lehningen und Mühlhausen) wurde vereinbart.
Gegenstand dieser Vereinbarung war auch die Außenrenovierung des Schul- und Rathauses in Mühlhausen sowie dass das Wasservorkommen der Hummelsquelle im Gewann Seewiesen für die Wasserversorgung des Ortsteils Mühlhausen Verwendung finden soll.
Die Erweiterung des Friedhofs mit Bau einer Aussegnungshalle in Tiefenbronn und der unverzügliche Umbau des Rathauses in Tiefenbronn zur Aufnahme der Verwaltung der neuen Gemeinde wurde ebenso vereinbart.

Alle genannten Vorhaben der Vereinbarung wurden realisiert und diese laufenden und eingeleiteten Maßnahmen zeigen, dass die drei Ortsteile und als Rechtsnachfolgerin die Gesamtgemeinde Tiefenbronn schon immer großen Wert auf eine gut ausgebaute Infrastruktur in der Gemeinde gelegt haben. Die Erhaltung und Sanierung dieser damals vor ca. 50 Jahren geschaffenen Infrastruktur ist die Aufgabe der heutigen Generation.

Mit den umfangreichen Millionen-Investitionen in den vergangenen Jahren und auch in der künftigen Finanzplanung werden wir unserer Verantwortung gerecht, um unseren Bürgerinnen und Bürgern auch heute und in Zukunft eine gut ausgebaute Infrastruktur anzubieten. Dies spiegelt sich in den umfangreichen Maßnahmen der vergangenen Jahre sowie den Überlegungen für die künftigen Entwicklungen in den einzelnen Bereichen wieder. Beispielhaft sei hier erwähnt:
– Entwicklung von Wohnbau- und Gewerbeflächen und Maßnahmen der baulichen Innenentwicklung in allen drei Ortsteilen sowie die Sanierung der Kanal- und Wasserleitungen mit Straßenbaumaßnahmen gemäß der  vom Gemeinderat aufgestellten Prioritätenliste
– erfolgte energetische Sanierung der Würmtalhalle und des Kollmar- & Jourdan-Gebäudes sowie die bereits laufenden Vorplanungen zur Sanierung/Neubau der Gemmingenhalle
– Neubau und Sanierung von allen Gebäuden der Kindertageseinrichtungen in allen drei Ortsteilen
– derzeit laufende Generalsanierung der Lucas-Moser-Grundschule
– Beschaffung von Fahrzeugen und weiterer notwendiger Infrastruktur zur Sicherung einer schlagkräftigen Feuerwehr

Hinzu kamen in den letzten Jahren neue Themen wie der Klimaschutz , der Ausbau der Breitbandversorgung sowie die Bekämpfung der Corona-Pandemie mit daher eingehenden Herausforderungen im Gesundheitsschutz und bei der Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung auf örtlicher Ebene. Diese neuen Themenbereiche sind beispielhaft für die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft und waren vor 50 Jahren so noch nicht absehbar.

Was nützt uns allen aber die beste Infrastruktur in den genannten Bereichen, wenn die Menschen, welche in einer Gemeinde leben, nicht zusammenwachsen und die Gemeinde mit „Leben“ erfüllen. Doch auch dies ist uns in den letzten 50 Jahren sehr gut gelungen.
Jeder der drei Ortsteile hat sich seine eigene Identität erhalten können und trotzdem haben wir in unserer vielfältigen und überaus engagierten Vereins- und Kulturarbeit in über 30 Vereinen das Zusammenwachsen der örtlichen Gemeinschaft miterleben dürfen. In diese Arbeit im sozialen Miteinander schließe ich die kirchliche Arbeit und die institutionelle Arbeit in verschiedenen Bereichen ausdrücklich mit ein.

Aber auch durch unternehmerische Tätigkeit im gewerblichen Bereich, in der Gemeindeentwicklung, in der Mitwirkung auf der kommunalen Entscheidungsebene und in vielen anderen Projekten und Aktivitäten zeigen unsere Einwohnerinnen und Einwohner Tag für Tag, warum die Gemeinde Tiefenbronn zu einem lebens- und liebenswerten Platz von Menschen für Menschen geworden ist.

Durch dieses engagierte Miteinander in allen Bereichen des Gemeindelebens hat sich unsere Gemeinde prächtig entwickelt. Größere Animositäten zwischen den Ortsteilen sind inzwischen aber ein Ding der Vergangenheit. Die kleinen „Rivalitäten“ werden heute mit einem „humorvollen Augenzwinkern“ ausgetragen.

Aber wir haben in Tiefenbronn etwas, das unsere Gemeinde mit seinen drei Ortsteilen zu etwas Besonderem macht. Das ist der Zusammenhalt der Gemeinschaft, der immer dann zum Ausdruck kommt, wenn es besonders darauf ankommt. Zusammen mit dem überragenden ehrenamtlichen Engagement unserer Einwohner ist das der größte Schatz den Tiefenbronn überhaupt haben kann. Vor diesem Hintergrund kann uns angesichts der großen Zukunftsaufgaben kaum bange werden!  Quelle:  Gemeinde Tiefenbronn Bürgermeister Frank Spottek.

Die Jubiläumsveranstaltungen im Überblick:

18.03.2022
Vortrag „Kirchengeschichte im Biet“ von Herrn Dr. Leicht im Bürgerhaus Lehningen, 19:00 Uhr10.04.2022
Wanderung „Natur und Kultur zwischen Mühlhausen und Tiefenbronn I“ der Heckengäu-Naturführerinnen, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr06.05.2022
Vortrag „Aloys Henhöfer – Ein Pfarrer in Mühlhausen“ von Herrn Dr. Leicht im Versammlungsraum im alten Schul- und Rathaus in Mühlhausen, 19:00 Uhr15.05.2022
Kleidermarkt und Modenschau 50 + mit dem Team um Frau Gerhäusser in der Würmtalhalle Mühlhausen15.05.2022
Vogelstimmenwanderung mit anschließendem Frühstück mit dem Kleintierzüchterverein Mühlhausen, 05:00 Uhr22.05.2022
Einweihung Jubiläumsweg mit 50 Bäumen (mit Vesperstation) mit dem Schwarzwaldverein, Turnverein Tiefenbronn und der Gemeinde03.06.2022
Vortrag „Franz-Joseph Gall: Bürger, Arzt und Gelehrter“ von Herrn Dr. Leicht im Bürger- und Kulturhaus „Rose“, 19:00 Uhr26.06.2022
Offizieller Festakt in Mühlhausen in der Würmtalhalle und im Außenbereich, 10:30 Uhr30.06.2022 bis 20.07.2022
Ausstellung „Was heißt schon alt“ des Krankenpflegevereins in den Räumlichkeiten des DRK03.07.2022
Wanderung „Auf dem R2000“ der Heckengäu-Naturführerinnen, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr28.07.2022
Wanderung „Kinderfüße auf dem R2000“ der Heckengäu-Naturführerinnen, 9:30 Uhr bis 12:30 Uhr27.08.2022
Jubiläumsumzug durch Tiefenbronn mit anschließendem Fest am Forcheneck mit der Coverband „The Bärs“, 16:00 Uhr28.08.2022
Weißwurstfrühstück sowie Mittagessen mit Rahmenprogramm am Forcheneck, 10:00 Uhr11.09.2022
Wanderung „Rund um Lehningen“ der Heckengäu-Naturführerinnen, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr30.09.2022
Vortrag „Tiefenbronner Postgeschichte“ von Herrn Dr. Leicht im Versammlungsraum im alten Schul- und Rathaus in Mühlhausen, 19:00 Uhr

02.10.2022
Wanderung „Natur und Kultur zwischen Mühlhausen und Tiefenbronn II“ der Heckengäu-Naturführerinnen, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr

11.11.2022
Vortrag „Die Freiherren von Gemmingen“ von Herrn Dr. Leicht im Bürger- und Kulturhaus „Rose“, 19:00 Uhr