Tiefenbronn empört über schamlose Respektlosigkeit

Tiefenbronner Friedhof entweiht

bei Georg Kost

Innerhalb weniger Tage wurden auf dem Tiefenbronner Friedhof gleich mehrfach menschliche Fäkalien und benutzte Papiertücher aufgefunden. Die Vorfälle sorgen  für blankes Entstzen. Foto Georg Kost

TIEFENBRONN, 01.08.2025 (rsr) – Ein Ort, der dem stillen Gedenken, der Würde und der Achtung Verstorbener gewidmet ist, wird von Unbekannten auf schändlichste Weise entweiht: Innerhalb weniger Tage wurden auf dem Tiefenbronner Friedhof gleich mehrfach menschliche Fäkalien und benutzte Papiertücher offen abgelegt – skrupellos und ohne jede Scham im öffentlichen Bereich des Friedhofs.
Die Vorfälle haben in der Gemeinde blankes Entsetzen ausgelöst. Was hier geschehen ist, sprengt jede Grenze des Anstands und wird zu Recht als empörende Grenzüberschreitung verurteilt.

Zum bereits vieren Mal wurden menschliche Fäkalien und benutzte Papiertücher im Friedhof Tiefenbronn festgestellt. Beim Vor-Ort-Termin zeigt Bauholfleiter Ibrahim Abdallah Bürgermeister Stellvertreter Stefan Kunle ( links) die Stellen. Foto Georg Kost

Bauhofleiter Ibrahim Abdallah führt beim Vor-Ort-Termin zusammen mit Bürgermeister-Stellvertreter Stefan Kunle zu den betroffenen Stellen.
Es ist bereits das vierte Mal, dass Abdallah die ekelerregenden Spuren beseitigen musste – drei dieser Fälle ereigneten sich innerhalb von nur zwei Wochen. Besonders perfide war die Tat, bei der eine Sitzbank unmittelbar neben Urnengräbern als Ort für die Notdurft missbraucht wurde. Auch die anderen Tatorte lagen im direkten Umfeld von Gräbern im unteren Friedhofsbereich an der Seehausstraße.
Die Reaktionen der Bürgerschaft sind eindeutig, wie beim Vor-Ort-Termin deutlich wird: Fassungslosigkeit, Empörung, Enttäuschung. Für viele Angehörige ist es schwer erträglich, dass ausgerechnet der Friedhof – ein Ort, an dem Trauernde Trost und Besinnung suchen – Schauplatz einer derart niederträchtigen Respektlosigkeit wird.

Bauhofleiter Ibrahim Abdallah (links) zeigt Bürgermeister Stellvertreter Stefan Kunle die Stelle an der Sitzbank wor der Unbekannte seine Notdurft / Fäkalien hinterlassen hat. Foto Georg Kost

Umso absurder erscheint die Dreistigkeit der Täter oder des Täters, wenn man bedenkt, dass unmittelbar an der Aussegnungshalle jederzeit zugängliche, saubere Toiletten zur Verfügung stehen. „Es gibt absolut keinen Grund, sich auf solch abscheuliche Weise zu entladen. Wer dennoch dazu greift, beweist nichts anderes als blankes Unvermögen zum respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen“, erklärt Stefan Kunle unmissverständlich.

Die Gemeindeverwaltung Tiefenbronn verurteilt diese abscheulichen Taten in aller Schärfe. Das Rathaus richtet einen klaren Appell an alle Friedhofsbesucher: „Der Friedhof ist kein Ort für primitive Exzesse. Wer ihn betritt, hat sich der Würde dieses besonderen Ortes unterzuordnen.“ Diese Botschaft ist deutlich – und notwendig.

 

Die Dreistigkeit der Täter oder des Täters empört, zumal unmittelbar an der Aussegnungshalle rechts eine Toilette zur Verfügung steht. Foto Georg Kost

Während Vandalismus und Diebstahl auf Friedhöfen in Pforzheim und im Enzkreis leider keine Unbekannten sind, geht der Tiefenbronner Fall in seiner Dimension deutlich weiter: Hier handelt es sich nicht um den Diebstahl von Grabschmuck oder die Beschädigung von Grabmalen, sondern um eine gezielte, ekelerregende Entweihung eines Ortes, der für viele Menschen eine existenzielle emotionale Bedeutung hat.

Die Gemeinde Tiefenbronn ruft die Bevölkerung zur Mithilfe auf: Wer Hinweise zu den Tätern geben kann, wird gebeten, sich vertraulich beim Ordnungsamt zu melden, telefonisch unter 07234/9500-21 oder per E-Mail an hoffmann@tiefenbronn.de. Jeder Hinweis zählt, um diesem respektlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen.