
Kulturbürgermeister Tobias Volle; Theresa Heyer, Leiterin der Kulturellen Bildung; Kulturamtsleiterin Angelika Drescher und die Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde Delia Kottmann stellen das Programm des Aktionstages vor. (v.l.) Foto: Stadt Pforzheim: Emma Teuscher
PFORZHEIM , 13.09.2025 (pm) – Am Sonntag, 14. September, öffnen in Pforzheim ab 11 Uhr historische Bauwerke zum „Tag des offenen Denkmals“ ihre Türen. Dieses Jahr steht der Wert der Denkmäler im Fokus. Sind die „wert-vollen“ Zeugen der Vergangenheit „unbezahlbar oder unersetzlich“? Kulturbürgermeister Tobias Volle betont: „Der Tag des offenen Denkmals bietet Bürgerinnen und Bürgern traditionell eine großartige Gelegenheit, die wertvollen Zeitzeugen unserer Stadt zu besichtigen. Dafür hat unser Kulturamt ein abwechslungsreiches und spannendes Programm zusammengestellt, zu dem wir alle Interessierten herzlich einladen.“ Bundesweit koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz diesen Tag stets am zweiten Sonntag im September.
Die Sanierung und Umgestaltung der Villa Bauer-Walser in der Friedenstraße 55 ist abgeschlossen. In Begleitung der Unteren Denkmalschutzbehörde und des Landesamts für Denkmalpflege wandelte die Architektin Stephanie Biros die denkmalgeschütze Villa in eine Tagespflegeeinrichtung um. Seit 2019 gehört das Anwesen der Bauer-Walser-Stiftung, die den Umbau seit Sommer 2023 mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz und einer Zuwendung der Stadt Pforzheim realisierte. Gemäß ihrer Satzung, das Denkmal für einen öffentlichen und wohltätigen Zweck zu öffnen, beherbergt es nun eine Tagespflegeeinrichtung. Rückwärtige Anbauten, die nach dem Erbauungsjahr von 1906 dazukamen, wurden abgetragen und ein Fahrstuhl für die Barrierefreiheit angebracht. Dessen moderne Deckung lehnt sich an die Schieferdeckung des Daches an und grenzt sich gleichzeitig gestalterisch deutlich davon ab. Im Untergeschoss fand die Stiftung ihren neuen Sitz.
Die Architektin selbst bietet am Tag des offenen Denkmals ab 12 Uhr jeweils zur vollen Stunde drei Führungen an.
An diesem Tag öffnen neben der Villa Bauer-Walser die Schlosskirche, die Altstadtkirche St. Martin, das Reuchlinhaus von Bildhauersohn Manfred Lehmbruck, das Kollmar & Jourdan-Haus sowie der Gasometer ihre Türen. Seltenen Einblick gewährt die Öffnung der Gruft unterhalb des Chores der Schlosskirche, die nur einmal im Jahr dank der Einwilligung des Markgrafen zum Tag des Offenen Denkmals öffnet und den Besucherinnen und Besuchern Zugang zu den dort aufgebahrten Särgen ermöglicht. Auch die Nachkriegsarchitektur ist Teil des Programms. Die Kunsthistorikerinnen Christina Klittich und Chris Gerbing führen durch die Geschichte und Architektur des Wiederaufbaus.
Die Künstlerin Anina Gröger gibt eine Führung zur Kunst am Bau, der Sonnenuhr am Alfons-Kern-Turm der 2010 abgebrochenen Gewerbeschule an der Theaterstraße 21. Die Künstler Wolfgang Kappis und Rolf Gröger, der Vater von Anina Gröger, haben diese 1956 nach Berechnungen von Erich Neuburger und Hiltrud Dietz geschaffen. Gemeinsam gestalteten sie auch eine Glaswand am Emma-Jaeger-Bad, die 2020 eingelagert wurde.
Für Familien ist das Angebot des Stadtlabors im Neuen Rathaus konzipiert. Das Rathaus ist ein Denkmal des Brutalismus – einer Stilepoche, die sich vom französischen „béton brut“ für Sichtbeton ableitet. Hier können Kinder und ihre Begleitung die Innenarchitektur des Rathauses erkunden und anschließend im Stadtlabor dazu kreativ werden.
Der Tag des offenen Denkmals klingt um 17.30 Uhr mit einem Glockenkonzert von Udo Schlittenhardt an der Schlosskirche aus.
Das gesamte, örtliche Programm in Pforzheim ist unter www.pforzheim.de/denkmaltag einsehbar. Alle Programmpunkte am Tag des offenen Denkmals sind kostenlos.