Strafanzeige gegen selbsternannten Prediger

Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher haben jeweils Strafanzeige wegen Beleidigung gestellt

bei Georg Kost

Rathaus Pforzheim. Foto: infopress24.de

PFORZHEIM, 23.06.2023 (pm) – Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher haben jeweils Strafanzeige wegen Beleidigung gegen den selbsternannten Prediger Anselm Urban gestellt. In einem Pforzheimer Medium wurde zuvor über eine Videoaufzeichnung berichtet, in der Urban einzelne Personengruppen, aber auch namentlich direkt benannte Personen zur Selbsttötung aufruft, gegen sie hetzt und sie beleidigt. Daneben werden die beiden Bürgermeister namentlich benannt und mit beleidigenden Ausdrücken belegt. „Als Politiker stehen wir in der Öffentlichkeit und halten im Zweifelsfall auch einen solchen Schund aus – für andere, um die es in diesem Video geht, gilt dies nicht. Wir sprechen also auch für sie, wenn wir jetzt Strafanzeige stellen“, betont der Rathauschef.

Über die fundamentalistische Baptistengemeinde „Zuverlässiges Wort“ wurde in der Vergangenheit mehrfach in den Medien berichtet. Sie wird nach eigenen Angaben mittlerweile vom Verfassungsschutz beobachtet. Der Oberbürgermeister hatte sich bereits positiv zu dieser Entscheidung geäußert. Er gehe davon aus, dass die Behörde sehr „sorgfältig geprüft, abgewogen und entschieden“ habe. Zu den neuesten bekannt gewordenen Äußerungen Urbans, der seine Videos offenbar von Arizona in den USA aus aufzeichnet und auch nicht aus Pforzheim stammt, sowie zu weiteren Äußerungen aus dem Umfeld der Baptisten-Gemeinde, die in einem in einem Bericht einer überregionalen Wochenzeitung zitiert werden, sagt der Rathauschef: „Diese Fundamentalisten stehen nicht für Pforzheim, sie repräsentieren nicht unsere Stadtgesellschaft. Hass, Hetze und Menschenverachtung haben in unserer Stadt keinen Platz, wir werden uns dem immer mit größter Entschlossenheit entgegenstellen. Denn Pforzheim steht für Frieden, Toleranz, Weltoffenheit und einen respektvollen Umgang miteinander.“