ENZKREIS/PFORZHEIM, 30.09.2024 (pm) – Etwa 700 Menschen werden In Deutschland jeden Tag Opfer von häuslicher Gewalt; 256.276 waren es im vergangenen Jahr, die meisten von ihnen Frauen. 331 Femizide (Tötungsdelikte an einer Frau) gab es 2023 in Deutschland. Bei Stalking-Straftaten im Internet beobachten die Behörden einen starken Anstieg. Alarmierende Zahlen – und dennoch ist häusliche Gewalt, die überwiegend Frauen erleiden müssen, nach wie vor ein Tabuthema, was es den Betroffenen sehr schwer macht, einen Ausweg zu finden.
„Deshalb habe ich mich entschlossen, hier in Pforzheim, aber auch online bundesweit eine Selbsthilfegruppe für betroffene Frauen zu gründen“, sagt eine ehemals selbst Betroffene. „Die Erlebnisse von körperlicher und seelischer Gewalt hinterlassen Spuren, die oft das ganze Leben bleiben“, sagt sie und nennt als Beispiele Panikattacken, Angstzustände, Depressionen, Scham- und Schuldgefühle. „Wir möchten uns in unserer Gruppe über das Erlebte austauschen und Strategien entwickeln, um uns daraus zu befreien und ein glückliches selbstbestimmtes Leben zu führen. Ebenso wollen wir über Selbstliebe und Selbstfürsorge sprechen“, sagt die Frau.
Wer Interesse an einem solchen Austausch hat, damit sich Frauen gegenseitig stärken und austauschen könne, schreibt an keine-gewalt-an-frauen@freenet.de. Weitere Informationen gibt es auch über die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen (KISS) unter 07231 308-9199 oder per E-Mail an kiss@enzkreis.de.