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BADEN-WÜRTTEMBERG, 27.01.2023 (pm) – Seit jeher sind es überwiegend Männer, die in den Gefängnissen inhaftiert sind. Zum Stichtag März 2022 waren nach den Ergebnissen der Strafvollzugsstatistik von den insgesamt 6 211 Gefangenen in Baden-Württemberg 5 893 oder 95 Prozent Männer. Noch drastischer fällt die „Dominanz“ der Männer auf, wenn man unter den Inhaftierten die Personen in Sicherungsverwahrung betrachtet, denn in dieser Gruppe der Gefangenen waren von 64 insgesamt 63 Männer.
Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, sind die geschlechterspezifischen Unterschiede bei den gerichtlich Verurteilten dagegen nicht so groß. So liegt der Frauenanteil bei den rechtskräftig Verurteilten mit aktuell 17 Prozent mehr als dreimal so hoch liegt wie im Strafvollzug (5 Prozent). Dies ist darauf zurückzuführen, dass Frauen sich offensichtlich eher wegen leichteren Straftaten vor Gericht verantworten müssen, die mit Geldstrafen oder zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafen geahndet werden und seltener als Männer schwere Straftaten verüben, die mit Haftstrafen verbunden sind.
Unter den häufig abgeurteilten Straftaten wurden beispielsweise bei den wegen Gewaltdelikten 92 Prozent der Urteile oder aber bei den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz 91 Prozent der Schuldsprüche gegen Männer verhängt. Dagegen war der Frauenanteil in den Deliktgruppen Betrug und Untreue oder Diebstahl mit 27 beziehungsweise 26 Prozent vergleichsweise hoch.