
Die Feuerwehr Neuhausen trainiert Rettung nach schwerem Verkehrsunfall. Foto: Georg Kost
NEUHAUSEN, 28.06.2025 (rsr) – Mit einem aufwendigen Übungsszenario hat die Freiwillige Feuerwehr Neuhausen am Freitagabend ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis gestellt. Rund 40 Feuerwehrangehörige aus allen vier Abteilungen der Gemeinde waren an der groß angelegten Alarmübung beteiligt.
Im Zentrum stand ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen – realitätsnah dargestellt, um unter möglichst authentischen Bedingungen für den Ernstfall zu proben.
Unter der Leitung von Kommandant Carsten Kern wurde gegen 19 Uhr der Übungsalarm ausgelöst. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall, bei dem zwei Pkw und ein Langholztransporter kollidiert waren. Nach einem Überholmanöver kam es zur Kollision, bei der alle Fahrzeuge von der Straße abkamen, einen Hang hinabrutschten und teilweise schwer beschädigt zum Stehen kamen. Durch die Wucht des Aufpralls stürzten zudem geladene Holzstämme vom Transportfahrzeug – eine zusätzliche Gefahrenquelle, mit der die Einsatzkräfte umgehen mussten.

Die Einsatzkräfte leiteten unmittelbar nach der Lageerkundung die sogenannte Sofortrettung ein. Foto: Georg Kost
Insgesamt vier Personen galten in dem Szenario als in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Eine davon war bewusstlos – hier war schnelles, gezieltes Handeln gefragt. Die Einsatzkräfte leiteten unmittelbar nach der Lageerkundung die sogenannte Sofortrettung ein, bei der unter Zeitdruck mit technischem Gerät der Zugang zur bewusstlosen Person geschaffen wurde. An einem weiteren Fahrzeug lag der Fokus auf einer besonders schonenden Rettung, um weitere Verletzungen zu vermeiden.
Hierfür kamen neben Spreizer und Rettungsschere auch Motorsägen zum Einsatz, um sich durch deformierte Karosserieteile und versperrende Holzstämme zu arbeiten. Parallel stellten die Feuerwehrleute den notwendigen Brandschutz sicher, um eine weitere Gefährdung der Verletzten, aber auch der Einsatzkräfte selbst, auszuschließen.
Insgesamt sechs Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Neuhausen waren an der Übung beteiligt. Das anspruchsvolle Übungsgelände unweit des Birkenhofs nahe der Lehninger Straße bot ideale Voraussetzungen, um ein solch komplexes Szenario realistisch darzustellen. Neben der technischen Rettung wurde auch großer Wert auf die Kommunikation und das Zusammenspiel zwischen den vier Abteilungen gelegt – ein zentrales Ziel der Übung.



„Unsere oberste Priorität ist es, im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein“, erklärte Kommandant Kern nach Abschluss der Übung. „Deshalb ist es entscheidend, regelmäßig unter realitätsnahen Bedingungen zu trainieren – insbesondere dann, wenn viele Kräfte aus unterschiedlichen Abteilungen zusammenarbeiten müssen.“ Die Übung habe gezeigt, dass sowohl die Ausbildung als auch das Zusammenspiel der Mannschaft funktioniere und kontinuierlich weiterentwickelt werde.
Mit der Alarmübung leistet die Freiwillige Feuerwehr nicht nur einen wichtigen Beitrag zur eigenen Einsatzfähigkeit, sondern vor allem zur Sicherheit der Bevölkerung. Denn nur durch regelmäßige praxisnahe Schulungen ist gewährleistet, dass im Notfall jeder Handgriff sitzt und betroffenen Menschen schnell und professionell geholfen werden kann.