
Der Post-Zustellstützpunkt in Neuhausen schließt. Foto Georg Kost
NEUHAUSEN, 21. 09.2025 (rsr) – Ein Kapitel Ortsgeschichte geht zu Ende: Am 7. Oktober schließt die Poststelle in der Sebastianstraße endgültig ihre Türen. Der Zustellstützpunkt zieht nach Schömberg-Langenbrand um, wo in der Boschstraße 3 ein neuer, deutlich größerer Standort eröffnet.
Rund 20 Mitarbeitende aus Neuhausen wechseln dorthin und verstärken das Team vor Ort.
Mit der Schließung endet in Neuhausen eine über 130-jährige Tradition.
Seit 1986 war die Einrichtung in der Sebastianstraße Dreh- und Angelpunkt für die Postzustellung in Neuhausen mit seinen Ortsteilen Hamberg, Steinegg und Schellbronn – und ab 1996 auch für Tiefenbronn mit Lehningen und Mühlhausen.

Der Post-Zustellstützpunkt in der Sebastianstraße in Neuhausen schließt. Foto: Georg Kost
Die Geschichte der Post in Neuhausen reicht jedoch noch weiter zurück: 1894 eröffnete die erste Postagentur im Anwesen von Josef Anton Schröck am Marktplatz. Nach den Kriegszerstörungen 1945 und einem Provisorium in der Pforzheimer Straße zog die Post schließlich 1986 in die heutigen Räume – damals ein Meilenstein, mit 170 Quadratmetern Fläche und eigenen Parkplätzen für die Dienstfahrzeuge.
Heute ist die Versorgung der Bevölkerung längst weitgehend über den Zustellservice organisiert. Nach der Schließung der Agenturen in Neuhausen und Hamberg bleibt lediglich in Tiefenbronn eine Postagentur bestehen. Sie versorgt die insgesamt 10.630 Einwohnerinnen und Einwohner der beiden Gemeinden.

Der neue Standort in Schömberg-Langenbrand. Foto: infopress24.de
Bürgermeisterin Sabine Wagner äußert Verständnis für die Verlagerung, betont aber auch den Verlust für die Gemeinde: „Mit der Schließung verlieren wir ein Stück Infrastruktur, das viele Generationen begleitet hat. Zugleich wissen wir, dass die Zustellung auch künftig zuverlässig gesichert bleibt.“ Ein zwischenzeitlich angedachter Umzug ins Gewerbegebiet West II konnte aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden, was Sabine Wagner bedauert.
Am neuen Standort in Schömberg-Langenbrand erwarten die Beschäftigten modernisierte Arbeitsplätze auf 1300 Quadratmetern allerdings auch längere Wege.
