Neuhausen stellt die Weichen für die Zukunft

bei Georg Kost

Die Bushaltestellen „Altes Schulhaus“ wird  zukünftig barrierefrei sein. Foto Georg Kost

NEUHAUSEN, 01.10.2025 (rsr) – Ob neue Bauplätze, frischer Schwung fürs Ortszentrum oder zusätzliche Trauorte: In seiner jüngsten Sitzung hatte der Gemeinderat Neuhausen eine volle Agenda. Unter Leitung von Bürgermeisterin Sabine Wagner wurden wichtige Entscheidungen getroffen, die das Leben vieler Bürgerinnen und Bürger direkt betreffen – von der Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts über den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen bis hin zur Vergabe heiß begehrter Baugrundstücke. Auch beim Thema „Heiraten in Neuhausen“ gibt es spannende Neuerungen.

Bebauungsplan Gewerbegebiet West II
Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat unter Vorsitz von Neuhausens Bürgermeisterin Sabine Wagner dem Beschlussvorschlag über den Bebauungsplan Gewerbegebiet West II zugestimmt. Bereits am 29. Juli 2025 hatte das Ratsgremium in öffentlicher Sitzung den Bebauungsplanentwurf und die örtlichen Bauvorschriften zur „1. Änderung – Gewerbegebiet West II“ gebilligt und die erneute Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Einholung von Stellungnahmen beschlossen. Damit soll nun Bewegung in die Ansiedlung eines Lebensmitteleinzelhandels kommen. Bürgermeisterin Wagner begrüßte die Entscheidung im Rat, auch weil sie nach eigenen Worten „immer wieder Fragen zum Sachstand aus der Bevölkerung erreichen“.

Sanierungsgebiet „Ortsmitte Neuhausen“
Bereits im Jahr 2014 hatte die Gemeinde das Sanierungsgebiet „Ortsmitte Neuhausen“ ausgewiesen, um die städtebauliche Entwicklung der Ortsmitte zu stärken. Ursprünglich standen hierfür 1.333.333 Euro zur Verfügung, 2019 wurde der Rahmen auf insgesamt 2.000.000 Euro erhöht. Da die vorhandenen Fördermittel nach aktueller Einschätzung nicht ausreichen, erklärte die Leiterin des Hauptamts, Laura Burgert: „Da in den kommenden Jahren noch mehrere größere Maßnahmen im Rahmen des Sanierungsgebiets umgesetzt werden sollen und die vorhandenen Fördermittel nicht ausreichen, soll nunmehr ein Aufstockungsantrag gestellt werden, um die Realisierung der vorgesehenen Maßnahmen sicherzustellen.“ Bei einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, einen Antrag auf Aufstockung der Fördermittel beim Land Baden-Württemberg zu stellen und die zusätzlichen Eigenmittel im Gemeindehaushalt zu berücksichtigen.

Barrierefreier Ausbau Bushaltestellen „Altes Schulhaus“
Für den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen „Altes Schulhaus“ im Neubaugebiet „Falter“ liegt der Verwaltung inzwischen die Unbedenklichkeitsbescheinigung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vor. Eine verbindliche Förderzusage gibt es allerdings noch nicht. Die Maßnahme wurde vom Gemeinderat bereits am 1. Juli 2025 unter der Bedingung beschlossen, dass eine Förderung bewilligt wird.
Da die Firma Otto Morof Tief- und Straßenbau GmbH ein Angebot vorlegte, das deutlich unter der bisherigen Kostenberechnung lag, und die Erschließungsarbeiten bereits fortgeschritten sind, wurde die Auftragsvergabe nach Rücksprache mit dem Rat bereits erteilt. Nun hat der Gemeinderat die Vergabe in Höhe von 50.753 Euro mehrheitlich nachträglich bestätigt.

Grundstücksvergabe Neubaugebiet „Falter“
Aufgrund der hohen Nachfrage hatte der Gemeinderat am 29. Juli 2025 beschlossen, die Grundstücke im Neubaugebiet „Falter“ im Losverfahren zu vergeben. 34 Bewerbungen gingen ein, doch bis zum Lostermin am 11. September 2025 waren sieben Bewerbungen zurückgezogen und vier Bewerber nicht erschienen. Damit nahmen 23 Bewerber/innen teil.
17 Bewerber/innen entschieden sich sofort für ein Grundstück, vier wurden als „erste Ersatzbewerber“ und eine Person als „zweiter Ersatzbewerber“ vorgemerkt. Somit sind 17 Baugrundstücke vergeben, fünf weitere stehen noch zur Verfügung.
Auf Vorschlag der Verwaltung sollen diese nun im Rahmen eines freien Vergabeverfahrens dem „Prioritätsprinzip“ verkauft werden. Die Konditionen bleiben mit 450 Euro pro Quadratmeter unverändert.

Neue Trauorte in Neuhausen
Die katholische Kirchengemeinde Biet hat darum gebeten, das Schwalbennest sowie den Pfarrgarten künftig nicht mehr für standesamtliche Trauungen bereitzustellen. Beide Orte wurden daher „entwidmet“. In Neuhausen stehen damit weiterhin die Gaststätte „Grüner Wald“ in Hamberg, die Theaterschachtel in Neuhausen sowie die Burg Steinegg als Trauorte zur Verfügung. Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag in der Schwarzwaldhalle, die neue Eventlocation sôltē Studios in Neuhausen-Steinegg als weiteren Trauort zu widmen.