Narren sorgen für schaurig-schöne Stimmung

Nachtumzug in Schellbronn auf neuen Wegen

bei Georg Kost

Beim 23. Nachtumzug in Schellbronn sorgten die Narren für schaurig-schöne Stimmung.  Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN-SCHELLBRONN, 14.01.2024 (rsr) –  Der Nachtumzug beim Narrenbund Schellau im Schellbronn stellt für viele Anhänger der schwäbisch alemannischen Fasnet den unbestrittenen Höhepunkt der närrischen Saison dar. Jüngster Beweis war das 26. Häs- und Narrentreffen, verbunden mit seinem 23.Nachtumzug am Samstag, zu welchem Zunftgruppen und Guggenmusiker aus dem ganzen Ländle ins badische Biet anreisten, viel mehr als je zuvor.
Sandra Hehn, Präsidentin des Narrenbund sprach von 95 Vereinen, Gruppen und Musikern und damit knapp 20 mehr als noch im letzten Jahr, die zum Teil die langen Anfahrtswege nicht scheuten, um beim großen Narrenspektakel in Schellbronn dabei zu sein.
Nach dem letztjährigen Neustart, ausgelöst durch die zweijährigen Corona-Pause, scheinen die Narren wieder uneingeschränkt Gefallen am bunten Straßenspektakel gefunden zu haben.

23. Nachtumzug Narrenbund Schellau. Foto: infopress24.de
23. Nachtumzug Narrenbund Schellau. Foto: infopress24.de
23. Nachtumzug Narrenbund Schellau. Foto: infopress24.de

Die Begeisterung unter den Besuchern am Straßenrand jedenfalls war groß, insbesondere an den beiden Ansagepunkten, an welchen die Gruppen von den Umzugs-Moderatoren Nino Theurer, Fabian Kramer und Phillipp Jourdan mit ihrem jeweiligen Narrenrufen begrüßt wurden. Oft war im Getümmel nicht auszumachen wer zu wem gehörte.

Narrenzünfte aus Rottenburg, Wolfschlungen, Blankenloch, Aidlingen, Richen, Offenburg, Pfullingen, Berkheim, Weil der Stadt, Böblingen, Leonberg, Murgtal, Bühl, Calw und Knielingen, präsentierten schwäbisch-alemannisches Fastnachtsbrauchtum. Hexen, Dämonen, Geister, Wölfe,  Deifel, Trolle und viele andere Fantasiegestalten waren dabei.
So gehört auch der TCV Tiefenbronn zu den Stammgästen, der einmal mehr mit weit über 300 Personen aus den Zunftgruppen der Schmellenhopfern, Tiefenbronner Hexen, Teufel, Brunnengeistern, Zottel Bock, Geisterjägern,  Tiefenbronna Dorfdira, Lenninger Gugguge und den Mühlhausener Bandle, zu den größten Teilnehmergruppen gehörte.
Mit dabei auch der Nachbarverein Hau-Hu Neuhausen, die Hurrassel aus Wimsheim, die Schleglerhexen Heimsheim, die Köhlerhexen aus Büchenbronn, die Pforzheimer Höllenhexen, die KGHO Pforzheim, die Keibelhexen Huchenfeld und Kräheneck Hexen, sowie die Dark Shadows Pforzheim, um nur einige zu nennen.
Besondere Aufmerksamkeit ernteten jene Zünfte die ihren Schabernack, vorrangig mit den jüngeren der Zuschauerinnen und Zuschauern trieben, dabei zuweilen aber auch zu Übertreibung neigten.
Ganz im Gegensatz zu den „guten, den freundlichen Hexen“, die Bonbons und andere Süßigkeiten an die kleinen Besucher verteilten, während andere wiederum den Besucherinnen und Besuchern mit Kohle- und Farbstiften ein, an diesem Abend auffallend häufige vertretenes  Make-up verpassten.

23. Nachtumzug Narrenbund Schellau. Foto: infopress24.de

Viele tolle Masken und Häs-Kostüme und oft auch besondere Choreografien der Zünfte galt es zu bestaunen. Und so zogen die rund 2000 Narren, begleitet vom Rhythmus der Pauken und Trompeten der zehn Guggen- und Musikgruppen, über die Nagoldstraße und Wolfgasse zur Unterreichenbacherstraße, hin zum Partydorf bei der Schwarzwaldhalle, genau dort wo das Narrenspektakel mit dem Zunftmeisterempfang am späten Nachmittag seinen Auftakt bei Sekt und Butterbrezeln feierte. Auf dem Weg dahin grüßten Schellau-Präsidentin Sandra Hehn, zusammen mit Schellau Prinzessin Lisa I., von der Ehrentribüne, flankiert von Bürgermeisterin Sabine Wagner.

Knapp 6000 Besucherinnen und Besucher sollen nach ersten vorsichtigen Einschätzungen des Veranstalters das 1300 Seelen-Dorf ab den frühen Nachmittagsstunden kontinuierlich  bevölkert haben.
Alles in allem eine enorme Herausforderung für den Narrenbund, wie Vizepräsidentin Kyra Hönig erwähnte.
Nicht weniger wichtig sei die reibungslose Versorgung der Besucher mit Speisen und Getränken bis hin zur Entsorgung der Hinterlassenschaften von achtlos weggeworfenen Flaschen und Scherben, Essensresten und anderem Müll.
So werden am heutigen Sonntagvormittag viele Helferinnen und Helfer vom Narrenbund entlang der Umzugsstrecke und im Narrendorf, mit Besen und Schaufeln unterwegs sein, um beim großen Reinemachen klar Schiff zu machen. Auch das gehöre zum Nachtumzug, was aber kaum einer sieht.   < Zur Fotogalerie >