Mikrozensus-Ergebnisse 2024 veröffentlich

Rund ein Drittel der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 24.05.2025 (pm) – Die Vielfalt in Baden-Württemberg nimmt weiter zu: 3,55 Millionen der insgesamt 11,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes hatten im Jahr 2024 eine Einwanderungsgeschichte. Das geht aus den aktuellen Erstergebnissen des Mikrozensus hervor, die das Statistische Landesamt nun veröffentlicht hat. Damit gehört rund ein Drittel der Bevölkerung zu dieser Gruppe.

Seit 2021 verzeichnet das Land einen deutlichen Anstieg: Der Anteil der Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte stieg in diesem Zeitraum um 11,6 Prozent, was einem Zuwachs von rund 412 000 Personen entspricht. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Menschen ohne Einwanderungsgeschichte leicht um 1,8 Prozent (−139 000 Personen) auf nunmehr 7,66 Millionen.

Die Gruppe mit Einwanderungsgeschichte umfasst sowohl Menschen mit eigener Migrationserfahrung als auch deren Nachkommen. Im Jahr 2024 verfügten rund 2,65 Millionen Personen in Baden-Württemberg über eigene Wanderungserfahrung, während etwa 897 000 Menschen als Nachkommen von zwei eingewanderten Elternteilen gelten. Damit haben etwa drei Viertel der Betroffenen ihre Migration selbst erlebt.

Insbesondere die Zahl der Zugewanderten ist seit 2021 deutlich gestiegen – um 13 Prozent beziehungsweise 345 000 Personen. Die Gruppe der Nachkommen wuchs im gleichen Zeitraum um 7,5 Prozent (+67 000 Personen). Diese Entwicklung ist unter anderem auf geopolitische Ereignisse und Fluchtbewegungen zurückzuführen.

Größter Treiber des Wachstums unter den Zugewanderten ist die Zuwanderung aus der Ukraine mit einem Plus von 137 000 Personen seit 2021. Weitere Zuwächse wurden aus der Türkei (+39 000), dem Kosovo (+26 000) und Syrien (+24 000) registriert. Bei den Nachkommen stammen viele aus Familien mit kosovarischem (+13 000) oder syrischem (+9 000) Hintergrund.

Rund 71,6 Prozent der Nachkommen haben Eltern, die in einem europäischen Land geboren wurden. Dabei entfällt etwa die Hälfte dieser Fälle (26 000 Personen) auf Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Die neuen Zahlen unterstreichen den anhaltenden Wandel der Bevölkerungsstruktur in Baden-Württemberg. Sie zeigen, dass Migration ein fester Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung im Land ist – mit weitreichenden Auswirkungen auf Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnen und das soziale Miteinander.