PFORZHEIM, 01.03.2022 (pm) – Es ist vollbracht: Bereits zum zweiten Mal wurde der Regionalwettbewerb Jugend forscht Pforzheim/Enz komplett digital durchgeführt. Am 24. und 25. Februar 2022 fanden nicht nur die Jury-Bewertungen und das Rahmenprogramm digital statt, sondern auch die Feierstunde mit Siegerehrung konnte über einen Livestream aus dem Audimax der Hochschule Pforzheim von zuhause aus verfolgt werden.
„Jugend forscht“ bietet Nachwuchstalenten die Chance, ihre Projekte aus den Bereichen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu präsentieren und sich mit Experten der jeweiligen Fachbereiche aus Hochschule und Wirtschaft zu vernetzen. Mit großem Einsatz und dem gemeinsamen Willen, den Regionalwettbewerb Pforzheim/Enz auch in diesem Jahr durchführen zu können, haben sich daher der städtische Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), die Hochschule Pforzheim und die Netze BW erneut als Paten zusammengeschlossen, um den Nachwuchswettbewerb virtuell auszurichten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben auch in diesem Jahr wieder viel Arbeit, Zeit und Mühe investiert, obwohl die Bearbeitung der Projekte in den Schulen, Forschungszentren und/oder zu Hause durch die pandemiebedingten Einschränkungen in den vergangenen Monaten immer schwieriger wurde. Über 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 25 Projekten freuen sich die Organisatoren daher sehr.
In den sieben Fachbereichen Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik sowie Physik und Technik wurden der Jury die Projekte aus den zwei Altersgruppen „Schüler experimentieren“ (4. Klasse bis 14 Jahre) und „Jugend forscht“ (15 bis 21 Jahre) vorgestellt.
Während am Donnerstag die Jurierung der einzelnen Projekte unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem die Möglichkeit, ein spannendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm online zu erleben. Neben einem Sketchnote also Zeichenworkshop, einem Mitmachprogramm zum Bau eines solarbetriebenen Mini-Windrads, gab es eine virtuelle Führung über den Campus der Fakultät für Technik an der Hochschule Pforzheim, eine digitale Fotobox sowie ein Besuch im digitalen Pforzheimer Escape-Room des Kulturamtes zu entdecken.
Gemeinsam mit ihren Eltern konnten die jungen Talente dann am Abend über einen Livestream die Feierstunde erleben. Wettbewerbsleiterin Vera Feldmann und Markus Epple, Geschäftsbereichsleiter der WSP-Wirtschaftsförderung würdigten im Livestream nicht nur das große Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Projektbetreuerinnen und Projektbetreuer, sondern auch die regionalen Unterstützer, die zur Finanzierung des Nachwuchswettbewerbs beitragen. Zu Ehren der Jungforscherinnen und Jungforscher hielt Frank Niemann eine Laudatio.
Dabei stellte er zum Beispiel das Projekt von Sebastian Steppuhn (14 Jahre) vom Kepler Gymnasium Pforzheim vor. Der Jungforscher entwickelte ein Laserscanner für Sehbehinderte im Fachgebiet Technik in der Altersklasse „Schüler experimentieren“. Für sehbehinderte Menschen ist die Erkennung von Objekten sehr schwierig, insbesondere wenn sich diese nicht in Bodennähe befinden. Sebastian Steppuhn hat sich dieser Problemstellung angenommen und einen LiDAR-Sensor zur Umfeld-Erkennung genutzt. Das ist Technologie, die auch beim autonomen Fahren verwendet wird. Der Sensor gibt einen punktuellen Abstand zurück. Mit einer selbst konstruierten Schwenkvorrichtung baute er kurzerhand einen Scanner. Er berechnete Bahnkurven, konstruierte eine Bewegungsmechanik und optimierte seinen 3D-Prototypen. Die Einrichtung ist so kompakt, dass er diese auf einer Schildmütze tragen kann. Die Jury war der Meinung, dass diese Forschung eine außergewöhnlich gute Leistung darstellt und somit die Auszeichnung Regionalsieg „Technik“ erhält.
Die Jury kürte außerdem das Projekt von Erjon Sejdiu und Noah Stumpf (17 und 18 Jahre) vom Hilda Gymnasium Pforzheim zum Regionalsieger im Fachgebiet Biologie in der Alterklasse „Jugend forscht“. Die beiden Jungforschenden untersuchten das Verhalten von Bienen und Hummeln in Korrelation mit den Umweltbedingungen. Die Forschung von Noah und Erjon misst das Stresslevel von ganzen Bienen- und Hummelvölkern invasionsfrei anhand von akustischen Frequenzspektren und demonstriert dabei die Reaktion auf gängige Stressoren in der Bienenzucht. Die Arbeit eröffnet durch minimalinvasive Technik die Weiterentwicklung und Evaluation von Bienenzuchtmethoden, indem beispielsweise der Einsatz von Rauch zur Beruhigung kritisch hinterfragt wird.
Jugend forscht ist ein Leistungswettbewerb, bei dem nur außerordentlich gute Projekte zum Regionalsieger gekürt werden.
Ausgezeichnet wurden in der Altersgruppe „Schüler experimentieren“:
Fachgebiet Arbeitswelt:
2. Platz
„Hausdämmung aus nachhaltigem Recyclingmaterial“
Paul Geiser vom Kepler-Gymnasium Pforzheim
Fachgebiet Biologie:
1. Platz
„Umwelteinflüsse auf Fluss- und Seewasser“
Timo Sauer, Roman Fuchs und Johannes Kron von der Grimmelshausenschule Renchen
2. Platz
„Botanik-ist sie auf dem Mars möglich“
Lena Kern, Louisa Heuberger, und Manuela Maier von der Grimmelshausenschule Renchen
Fachgebiet Chemie:
2. Platz
„Plastik-geht es auch ohne?“
Nikol Novytska-Donerstag vom Gymnasium Neuenbürg
3. Platz
„Bunte klebende Wesen“
Ida Lou Erhardt und Marie Friederike Pilz vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim
„Die faszinierende Welt der Kristalle“
Alina Schwalbe vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:
2. Platz
„Sauberes Wasser auf natürliche Weise“
Marko Bradac vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim
Fachgebiet Physik:
1. Platz
„Auf der Jagd nach Schwarzen Löchern“
Marius Heyse, Till Grumer und Otis Ross von der Grimmelshausenschule Renchen
2. Platz
„Experimente mit Modellen von Tragflächen und Flugkörpern“
Lena Shim und Sabrina Valentic vom Ludwig-Marum-Gymnasium Pfinztal
Fachgebiet Technik:
1. Platz
„Entwicklung eines Laserscanners für Sehbehinderte“
Sebastian Steppuhn vom Kepler-Gymnasium Pforzheim
2. Platz
„Das unfallfreie Rennauto“
Luis Wegmann vom Gymnasium Neuenbürg
3. Platz
„Müll-Roboter Yoshi“
Andra Anastasia Redel und Jule Weber vom Gymnasium Neuenbürg
Sowie in der Altersgruppe „Jugend forscht“:
Fachgebiet Arbeitswelt:
1. Platz
„Hochfrequente Warntöne im Alltag“
Maja Spanke vom phaenovum Schülerforschungszentrum Lörrach-Dreiländereck
2. Platz
„Erhöhung der Standfestigkeit von Leitern“
Lenny Engel, Marius Wolf und Nico Nehring vom Hilda-Gymnasium Pforzheim
Fachgebiet Biologie:
1. Platz
„Vergleichende Untersuchungen des Verhaltens von Bienen und Hummeln“
Erjon Sejdiu und Noah Stumpf vom Hilda-Gymnasium Pforzheim
2. Platz
„Das Meer voll von Plastikmüll – Ist Schwarzschimmel ein Plastikkiller?“
Jason Degraf und Justin Federer von der Grimmelshausenschule Renchen
Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:
2. Platz
„Klimawandel Vertikal“
Mattea Unger und Johanna Weise vom Hector Seminar / Karlsruher Institut für Technologie
Fachgebiet Mathematik/Informatik:
1. Platz
„Archer-Tracking“
Antonio Rehwinkel vom Schiller-Gymnasium Offenburg
2. Platz
„Statistische Untersuchung von Hochvermögenden“
Johanna Gring und Clara Trampert vom Hector Seminar / Karlsruher Institut für Technologie
3. Platz
„Blockchain“
Hamza Huber von der Carl-Engler-Schule Karlsruhe
Fachgebiet Physik:
2. Platz
„Untersuchung des Bratvorgangs von Lebensmitteln mit IR-Aufnahmen und UV/VIS –Spektroskopie“
Florian Willadt, Lennart Heimann und Timo Luca Bauer vom Hilda-Gymnasium Pforzheim
Fachgebiet Technik:
1. Platz
„Linearisierung der Federkennlinie einer Luftfedergabel“
Willi Maß, David Dan und Edwin Hatzenbühler vom Tulla-Gymnasium Rastatt
Die Erstplatzierten der einzelnen Fachgebiete haben sich automatisch für den Landeswettbewerb Baden-Württemberg qualifiziert und erhalten die Chance, auch hier ihr Können unter Beweis zu stellen.
Weitere Informationen zu den Forschungsarbeiten sind im Wettbewerbsbuch unter www.hs-pforzheim.de/jugend-forscht zu finden.
Folgende Unternehmen haben in diesem Jahr den Jugend forscht Regionalwettbewerb Pforzheim/Enz unterstützt (in alphabetischer Reihenfolge):
BMB Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung mbH, Böhmler Drehteile GmbH, Carsten Kraus mit CK Holding GmbH, Fritz Stepper GmbH & Co.KG, Handwerkskammer Karlsruhe, Heimerle + Meule GmbH, Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald, KLEINER GmbH Stanztechnik, Landkreis Enzkreis, STÖBER Antriebstechnik GmbH, Sparkasse Pforzheim Calw, Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald und ZECHA Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH.