Hetze: Mit Strafverfolgern gegen Hass und Lügen im Netz

bei Georg Kost

Der preisgekrönte ARD-Reporter Klaus Scherer spricht im Studium Generale über Hetze im Netz. Foto: NDR/Johannes Anders

PFORZHEIM, 04.11.2022 (pm) – Migration, Pandemie, Klimakrise sowie Krieg – die sich jagenden Krisen unserer Zeit bieten den perfekten Nährboden für Hass und Hetze im Netz. Dieses Thema vertieft der Journalist und Autor Klaus Scherer im zweiten Studium Generale-Vortrag dieses Wintersemesters an der Hochschule Pforzheim. Über seine Erfahrungen in die rechtsextremistischen Abgründe und darüber hinaus berichtet er am 9. November, 19 Uhr, im Audimax Tiefenbronner Straße 65. Für seine Reportagen sowie sein aktuelles Buch begleitete er Staatsanwälte, Richter, Opfer, Täter und verdeckte Ermittler bei ihrer Arbeit.

Die ehemalige Kanzlerin wird ins KZ gewünscht, der Holocaust im Kontext der Coronapandemie verharmlost und nicht selten wird aus virtuellen Androhungen dann Ernst – Mord oder Totschlag sind die Folge. „Was sind das für Typen, sind die alle gleich oder sind die unterschiedlich? Das wollte ich zeigen und zwar mit offenem Ausgang. Und zwar selber, nicht nur mit den Fahndern reden, sondern dann auch mit Tätern und deren Anwälten, bis hin zum Gang an den Gartenzaun, wo ich nicht weiß was passiert“, so Scherer in einem Fernsehinterview.

Doch dank neuer Gesetze reagieren Strafverfolger auf diese Art von Hass im Netz entschlossener denn je. Der mehrfach ausgezeichnete Fernsehjournalist und Buchautor Klaus Scherer begleitete sie von der Hausdurchsuchung bis in den Gerichtssaal. Geprägt von seiner Zeit als ARD-Korrespondent in den USA plädiert er für den routinierten Rechtsstaat. Je cooler die Gesellschaft bleibt, so sein Fazit, desto eher gewinnt sie die überhitzten Netzwerke zurück. Seinen Vortrag zum Thema „#Hetze: Mit Strafverfolgern gegen Hass und Lügen im Netz“ hält er live im Audimax der Hochschule Pforzheim, jener wird auch ins Netz übertragen.

Klaus Scherer studierte Soziologie, Geografie und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Ab 1990 arbeitete er zunächst als ARD-Inlandskorrespondent in Berlin. Er setzte seine Laufbahn beim Politmagazin Panorama fort, war ARD-Reisereporter und berichtete zehn Jahre als ARD-Auslandskorrespondent aus Tokio und Washington. Über seine Amerika-Erfahrungen hatte Klaus Scherer bereits im Wintersemester 2013/14 im STUDIUM GENERALE berichtet. Er wurde u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Grimme-Preis sowie dem US-amerikanischen Humanitarian Award ausgezeichnet.