Halbzeit für Susanne Widmaier

bei Georg Kost

Bürgermeisterin Susanne Widmaier. Foto privat

RUTESHEIM, 16.04.2022 (pm) – Seit vier Jahren ist Susanne Widmaier nun schon Bürgermeisterin in Rutesheim. Nach wie vor ist sie in ihrem Amt absolut glücklich.
Gründe dafür sind unter anderem die aktiven Bürgerinnen und Bürger, die sich gerne in die Entwicklungen einbringen, ihr tolles Rathausteam, auf das sie immer bauen kann und eine Stadt, die einiges zu bieten hat.

Frau Widmaier, vier Jahre lang sind Sie nun schon Bürgermeisterin in Rutesheim. Das bedeutet die Hälfte einer Amtszeit

Widmaier:
Ich bin sehr dankbar und froh, dass ich vor vier Jahren hier Bürgermeisterin geworden bin. Ich liebe Rutesheim und mein Amt. Ich kann sagen, die Zeit bisher war sehr ereignisreich und ganz sicher niemals langweilig. Meistens sehr schön aber hin und wieder auch hart, besonders als ich während einer Erkrankung monatelang zuhause war. Aber wir haben zum einen in der Stadt viel bewegt und viel auf den Weg gebracht. Und zum anderen kamen viele Themen von außen, die wir bewältigen mussten. Corona, die Flüchtlingskrise und jetzt ganz aktuell den Krieg in der Ukraine.

Haben Sie Ziele erreicht, die Sie sich bei Amtsantritt vorgenommen haben?

Widmaier:
Ich habe mir vorgenommen, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und einzubinden. Es geht um ihre Stadt und deren Zukunft. Deshalb war mir auch wichtig, die Jugendlichen ebenfalls zu aktivieren und zum Mitmachen zu bewegen. Das klappt bisher großartig.  Wir sind bei einigen Themen in den Planungen, einige sind angelaufen und andere abgeschlossen. Als Beispiel: Zum künftigen Wohngebiet auf dem ehemaligen Bosch-Areal werden die Planungen jetzt konkretisiert. Beim Thema Barrierefreiheit ist eine Arbeitsgruppe sehr aktiv, die nach und nach Verbesserungsvorschläge bringt und den Stadtentwicklungsprozess haben wir vor ein paar Wochen sogar schon abgeschlossen.

Abgeschlossen?

Widmaier:
Ja, die Fortschreibung unseres Stadtentwicklungsprozesses (STEP) ist wirklich in trockenen Tüchern. Kurz vor Jahresende hat der Gemeinderat grünes Licht für das vorgelegte Werk gegeben. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich in die Planung und Vorbereitung mit ihren Ideen und Anregungen eingebracht. Nun haben wir einen großartigen und lebensnahen Leitfaden für die nächsten Jahre.

Barrierefreiheit ist auch ein wichtiges Zukunftsthema?

Widmaier:
Wir sind mit der Arbeitsgruppe „Barrierefreies Rutesheim“ im Austausch, um schwierige Stellen in der Stadt zu identifizieren und an die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap anzupassen. Gleiches gilt übrigens für unsere neugestaltete Homepage. Auch dort haben wir das Thema Barrierefreiheit auf dem Schirm und passen die Seiten Schritt für Schritt an, um sie für alle Bürgerinnen und Bürger leichter zugänglich zu machen.

Apropos Homepage, die ist auch neu?

Widmaier:
Ja, neu und echt klasse. Wer sich noch an die alte, sehr textlastige Rutesheim-Seite erinnert, der sieht sofort, dass die neue Homepage sehr viel nutzerfreundlicher ist. Die neue Seite weist bereits weitestgehend Barrierefreiheit auf, etwa durch hohe Kontraste, lesefreundliche Schriften ohne Schnörkel, die Möglichkeit, Texte zu vergrößern und Fotos inklusive Kurzbeschreibungen für Sehbehinderte. Und wir haben ganz neu unser Bürger-Geo-Informationssystem integriert, kurz BürgerGIS. Einheimische und Auswärtige können jederzeit auf Daten über die Stadt und ihre Grundstücke zugreifen. Hier geht es speziell um geografische Daten. Das ist noch weiter ausbaufähig.

Wie kamen Sie auf diese Idee?

Widmaier:
Die Idee hat eine Mitarbeiterin von ihrer früheren Arbeitsstelle mitgebracht und ich war gleich begeistert. Das ist ein tolles Nachschlagewerk, das auch die Arbeit im Rathaus auch vereinfachen wird. Das BürgerGIS gehört zur stetig voranschreitenden Digitalisierung der Stadtverwaltung.

Zum Thema Digitalisierung, wie läuft es mit dem schnellen Internet?

Widmaier:
Ganz prima. In Perouse ist der Anbau durch die Deutsche Glasfaser angelaufen, die Anschlüsse sollten im Sommer ans Netz gehen. In Rutesheim baut die Telekom aktuell aus und sie hat bestätigt auch Heuweg mit aufzunehmen. Das ist für uns ein extrem wichtiger Standortfaktor. Spätestens durch Corona ist klar geworden, dass die Internetversorgung besser werden muss. Vor allem auch an den Schulen.

Man liest viel über den „Rutesheimer Weg“, erklären Sie nochmal, was das ist?

Widmaier:
Das ist unser Verständnis von Umweltschutz in Rutesheim. Dem Gemeinderat und der Verwaltung ist es wichtig, nicht nur über den Klimawandel zu diskutieren, sondern auch etwas dagegen zu tun. Nicht nur reden, sondern Handeln. Wir sind als Stadt dem Klimaschutz-Pakt beigetreten und haben einen Klimabeirat gegründet. Gerade erst letzte Woche sind die ersten Energie- und Wärmewendewochen zu Ende gegangen und wir bringen künftig regelmäßig Energiespartipps in den Stadtnachrichten. Außerdem hat das natürlich auch Auswirkungen auf Energieversorgung in neuen Baugebieten oder bei der Innenentwicklung, wo zukunftsfähig geplant wird.

Weitere Themen, die wir jetzt vergessen haben?

In Perouse ist die Erweiterung des Kindergartens bald fertig. Wir versuchen, unsere Angebote in der Ganztagesbetreuung zu erweitern und wir engagieren uns für bezahlbaren Wohnraum, wie er beispielsweise im Nördlichen Schelmenäcker / Pfuhlweg entstanden ist. Das möchten wir künftig weiter unterstützen. Und auch das Mobilitätskonzept ist beschlossen und wird bald der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Abschlussveranstaltung dazu soll in Kürze in Präsenz erfolgen. Außerdem freuen wir uns sehr, dass nach wie vor regelmäßig Geschäfts-Neueröffnungen zu feiern sind. Das spricht für unsere Stadt als Standort.

Was mögen Sie besonders an Rutesheim?

Widmaier:
Wir halten den Blick in die Zukunft gerichtet und versuchen unserem Stadtmotto „aktiv, innovativ, lebenswert“ immer gerecht zu werden. Das ist uns auch in der Corona-Krise in vielen Bereichen gelungen. Bürgerinnen und Bürger, Stadtverwaltung und Gemeinderat ziehen bei uns alle an einem Strang. Hier bewährt es sich, dass wir mit unseren rund 11.000 EinwohnerInnen eine kleine Stadt sind, in der man sich kennt und sich gerne unterstützt. Und wir arbeiten stetig daran, dass es so bleibt.