Gute Obsternte trotz Trockenheit und Hitze

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 09.01.2023 (pm) – Trotz der starken Trockenheit und Hitze in den Sommermonaten 2022 fiel die Ernte von Kern- und Steinobst besser als erwartet aus. Im Vergleich zum letzten Jahr profitierten alle relevanten Obstarten. Nach den Schätzungen der Obstberichterstatterinnen und -berichterstatter des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg konnten 2022 auf einer Baumobstfläche von 17 600 Hektar (ha) rund 429 000 Tonnen (t) Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen/Renekloden und Zwetschgen/Pflaumen geerntet werden.

Darunter entfällt der größte Anteil mit 374 400 t (+9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) auf den beliebten Apfel, dessen Anbauschwerpunkt am Bodensee liegt. Gut ein Drittel der Apfelernte wird durch nur drei Hauptsorten, nämlich Elstar (54 400 t), Gala (43 000 t) und Jonagold (31 500 t) abgedeckt. Die höchsten Flächenerträge erzielten die Sorte Kanzi (42,3 t/ha) dicht gefolgt von Jonaprince (42,0 t/ha). Pinova, der noch vor zwei Jahren den höchsten Flächenertrag lieferte, liegt dieses Jahr auf Platz drei (36,7 t/ha) und Braeburn folgt auf Platz vier (36,3 t/ha). Im Durchschnitt erzielten alle Apfelsorten einen Ertrag von 32,3 t/ha, das sind 13 Prozent mehr als im letzten Jahr und knapp 14 Prozent mehr als im 6-jährigen Mittel. Der kleinere Kernobstpartner Birne lag mit durchschnittlich 17,6 t/ha leicht über dem Niveau des Vorjahres (+8 Prozent). Insgesamt wurden rund 15 200 t (+10 Prozent) Birnen gepflückt.

Vor allem Süßkirschen konnten ihren Ertrag und ihre Erntemenge im Gegensatz zu 2021 vergrößern. Bei einem Durchschnittsertrag von 7,1 t/ha (+55 Prozent) konnten insgesamt 18 300 t (+46 Prozent) geerntet werden. Auch im Vergleich mit dem 6-jährigen Mittel konnte der Ertrag um 17 Prozent erhöht werden. In Summe wurden 41 Prozent der Süßkirschen als Tafelobst zum Frischverzehr und 55 Prozent als Brenn- und Schüttelkirschen geerntet, wobei die meisten Kirschbäume im Ortenaukreis stehen. Bei den Sauerkirschen war mit 4,9 t/ha der Ertrag zwar um 29 Prozent höher als im Vorjahr, das 6-jährige Mittel von 7,6 t wurde jedoch um 35 Prozent unterschritten. Die Ursache war laut Berichterstatterinnen und Berichterstattern vor allem die Kirschessigfliege.

Mit einer Erntemenge von 18 200 t konnten die Zwetschgenanbaubetriebe in diesem Jahr ein viel besseres Resultat als letztes Jahr (+82 Prozent) erzielen. Auch der mittlere Ertrag von 10,8 t/ha lag fast doppelt so hoch (+94 Prozent) wie letztes Jahr und um 19 Prozent höher als im 6-jährigen Mittel. Dagegen schnitten Mirabellen weniger gut ab, die mit 6,1 t/ha zwar einen höheren Ertrag als 2021 erzielten (+8 Prozent), im Vergleich zu den letzten sechs Jahren jedoch um 17 Prozent im Ertrag zurückgingen. Die Erntemenge belief sich auf 2 000 t und lag damit 15 Prozent höher als im letzten Jahr.