ENZKREIS- WURMBERG/WIMSHEIM, 20.12.2024 (enz) – Seit vielen Jahren läuft in den bebauten Ortskernen von Wimsheim, Wurmberg und Neubärental eine Flurneuordnung. Derartige Verfahren finden üblicherweise in der Feldlage statt, um die Bewirtschaftung sowie die ökologische und wasserwirtschaftliche Situation zu verbessern. Sie können jedoch auch genutzt werden, um die Grundstücksgrenzen innerhalb des bebauten Ortes neu festzulegen.
Dadurch war es in den Gemeinden Wurmberg und Wimsheim möglich, mehrere Ortsdurchfahrten, Kreisverkehre oder Anliegerstraßen auszubauen. Zudem konnten mit Fördermitteln verschiedene Plätze und Parkplätze neu- beziehungsweise umgestaltet, Fußwege gebaut und Bachufer saniert werden. Insgesamt wurden für öffentliche Anlagen über 200 Verträge geschlossen, laut denen mehr als 10.000 Quadratmeter den Eigentümer wechseln werden. Außerdem fanden einvernehmlich Grenzveränderungen zwischen Nachbargrundstücken statt, um beispielsweise Überbauten zu regeln.
„In diesem Herbst konnten wir alle Unterlagen zusammenstellen, die zur Berichtigung der Grundbücher, des Liegenschaftskatasters und weiterer Verzeichnisse notwendig sind. Mit dieser größten Ortslage-Flurbereinigung von Baden-Württemberg konnten wir die Gemeindeentwicklung erheblich fördern und für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort viele Verbesserungen erreichen“, so der im Landratsamt für Flurneuordnung zuständige Dezernent Holger Nickel.
„Mithilfe der Flurneuordnungsbehörde war es uns möglich, unabhängig von alten Grenzen unsere Planungen im Ort umzusetzen. Als Beispiele seien hier die Pforzheimer Straße oder der Kreisel am Ortsausgang nach Wimsheim genannt“, so Wurmbergs Bürgermeister Jörg-Michael Teply.
„Dank des Flurneuordnungsverfahrens sind wir nun eine der wenigen Gemeinden im Land mit einem rundum erneuerten Kataster, Grundbuch und Baulastenverzeichnis. Während andere Gemeinden weiter auf Unterlagen der letzten zweihundert Jahre zurückgreifen müssen, ist bei uns alles neu geregelt worden“, sagt Wimsheims Bürgermeister Mario Weisbrich.
Im November gab es mit einem Anhörungstermin die letzte Möglichkeit, um einen Einwand zu erheben. „Erfreulicherweise legten von den über 800 betroffenen Grundstückseigentümern gerade einmal drei Personen Widerspruch ein. Alle Widersprüche konnten mittlerweile geklärt werden. Die intensiven Vorarbeiten des Landratsamtes haben sich ausgezahlt“, zeigt sich Dezernent Nickel zufrieden. Als nächster und letzter Schritt des Verfahrens werden noch die Grundbücher und das Liegenschaftskataster erneuert.