
Hagenschießhalle Wimsheim. Foto: Georg Kost
WIMSHEIM, 27.03.2025 (rsr) – Die Gemeindeverwaltung Wimsheim hat dem Gemeinderat eine umfassende Photovoltaik-Ausbaustrategie für kommunale Gebäude vorgestellt. Acht Liegenschaften wurden in einer Voranalyse hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit bewertet und in vier Kategorien eingeteilt. Verzögerungen bei der Präsentation des Berichts erklärte Bürgermeister Mario Weisbrich mit der vakanten Stelle im Bauamt.
Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben zu, die Umsetzung der PV-Projekte im Rahmen der Haushalts- und Finanzplanung vorzunehmen. Dabei sollen Synergien mit anderen Maßnahmen, wie beispielsweise Sanierungsprojekten, genutzt werden.
Die vorgestellte Strategie legt zudem den Grundstein für einen nachhaltigen Umgang mit Energie in Wimsheim und markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz auf kommunaler Ebene.
Für jede Immobilie erstellte ein beauftragtes Energieingenieurbüro eine detaillierte Ist-Analyse des Stromverbrauchs und der -kosten. Darauf aufbauend erfolgte die technische Auslegung der PV-Anlagen, inklusive Simulation der Energieflüsse und Ertragsprognosen. Hierfür wurden die stündlichen Stromerträge der PV-Anlagen mit den Verbrauchsdaten überlagert, um die wirtschaftlich optimale Anlagengröße zu ermitteln. Insgesamt wurden die Simulationen bis zu 1.000 Mal durchgeführt.

Ausbaustrategie für kommunaler Gebäude in Wimsheim vorgestellt. Foto: Georg Kost
Die Zielsetzung lag darin, eine hohe Nachhaltigkeit mit guter Wirtschaftlichkeit zu kombinieren. Als Kriterium für die Wirtschaftlichkeit wurde eine durchschnittliche Amortisationszeit von 15 Jahren festgelegt, mit einer maximalen Grenze von 20 Jahren.
Vorrangig sollte die Eigennutzung der erzeugten Energie geprüft werden, um die Betriebskosten der Liegenschaften zu senken. Dabei wurde sowohl die wirtschaftliche Rentabilität als auch der Beitrag zur Nachhaltigkeit gleichwertig gewichtet.
Bürgermeister Weisbrich präsentierte zudem die sogenannte „PV-Roadmap“, die Empfehlungen zur Priorisierung der Projekte enthält. Das Rathaus steht hier an erster Stelle, da bereits Mittel für die Errichtung einer PV-Anlage in diesem Jahr vorgesehen sind.
Im Ergebnis der PV-Potenzialanalyse wird das Rathaus mit seinem südlich ausgerichteten Pultdach als optimal für eine 16 kWp-Anlage eingestuft. Die Investitionskosten betragen rund 23.000 Euro, mit einer Amortisationszeit von 12 bis 16 Jahren. Die erwarteten jährlichen Stromkosteneinsparungen beläuft sich auf etwa 1.800 Euro.
Bei der Hagenschießhalle wird aufgrund der geringen Eigenverbrauchsquote in den Abendstunden eine Kombination aus einer 20 kWp-Anlage zur Überschusseinspeisung und einer 80 kWp-Anlage zur Volleinspeisung empfohlen. Die Investitionskosten betragen etwa 110.000 Euro, mit einer CO2-Einsparung von rund elf Tonnen pro Jahr und einer Amortisationszeit zwischen elf und 15 Jahren.
Eine 26 kWp-Anlage in Verbindung mit der Übernahme der bestehenden Anlage wird hingegen für den Kindergarten empfohlen. Dies würde jährliche Kosteneinsparungen von rund 7.700 Euro erzielen und eine Amortisationszeit von bis zu elf Jahren aufweisen.
Einzelne Objekte wie das Feuerwehrhaus, die Aussegnungshalle und der Hochbehälter Erhardsberg wurden aufgrund geringer Eigenbedarfe oder laufender Planungen vorerst ausgenommen.