Geisterwecken am Narrenbrunnen

bei Georg Kost

Geisterwecken der Weiler Schlehengeister. Foto.infopress24.de

WEIL DER STADT, 14.01.2023 (rsr) – Fröhliches und ausgelassenes närrisches Treiben herrschte am Freitagabend auf der Stuttgarter Straße am Narrenbrunnen in Weil der Stadt.
Dort feierten die Weiler Schlehengeister den Auftakt der Fasnet-Kampagne traditionell mit den Geisterwecken.
Die Geisternacht zog zahlreiche Besucher in den Bann, kein Wunder nach der Corona-Zwangspause. Mit Obergeist Timon Hiller an der Spitze zogen die Schlehengeister aus vier Richtungen kommend auf den Narrenbrunnen zu, wo sie musikalisch von der Narrenkapelle der Augustiner Brass Band empfangen wurden.
Gleichfalls stand die Aufnahme zwei neuer „Geister“ im Mittelpunkt, ehe man zum Rathaus zog um dort den Abschluss zu feiern. < Fotogalerie >

Gründung der Schlehengeister 1972:
1972 gründeten sich, um den Gründungsgeist Klaus Heisler, die Weiler Schlehengeister. Man verstand sich von Beginn an als Gruppe der Weiler Fasnet. Zu den ersten Geistern gehörten neben dem ersten Obergeist Klaus Heisler, seine Frau Gerda, Heini Heß (Vize-Obergeist), Marianne Borger sowie Dorle Siegle. Im selben Jahr folgte auch die erste Einladung des damaligen Zunftmeisters Helmut Kadasch zum Zunftball am 22. Januar.

Geisterwecken der Weiler Schlehengeister Foto.infopress24.de

Beschreibung Geisterhäs:
Zur geschnitzten Maske der Schlehengeister-Männer gehört der imposante Kinnbart, rote Backen und eine dicke Nase. Ein filigran geschnitzter Schlehenzweig rahmt das weibliche und männliche Gesicht an den sich die Kopfbedeckung anschließt:
Bei den weiblichen Schlehengeistern ein weißes, mit Schlehenzweigen bemaltes Kopftuch über dem lieblichen und heiteren Gesicht – bei den männlichen Schlehengeistern auffällige blaue Schlehenbeeren, die fast an die Perücken der Barockzeit erinnern. Die weiblichen Geister tragen ein kleines Körbchen, in dem sie ein Fläschchen Schlehengeist mitführen. Ein Schlückchen daraus besänftigt das Publikum, wenn die männlichen Geister diesem allzu heftig mit der Saubloder (Schweinsblase) zu Leibe rücken.
Zu den Schlehengeistern gehört das Gschell. Schon auf mittelalterlichen Abbildungen von Narren sind Schellen oder Glocken zu sehen und sind seit langem ein typischer Bestandteil von Weißnarrgruppen. Männliche Geister tragen schwer an ihren vier, die weiblichen Geister leichter an ihren zwei Schellenriemen, damit sie angemessen lärmen können, um den Winter zu vertreiben.
Die Weiler Schlehengeister bewahren die schwäbisch-alemanische Tradition und möchten das Schöne der Fasnet zeigen und die Menschen anregen, sich am Spaß und Feiern in der Fasnet zu beteiligen. Quelle: Weiler Schlehengeister