Gedanken in positive Kreativität umsetzten

Wer heute Kinder und Jugendliche erreichen will, muss sich auch an ihre musikalischen Interessen orientieren

bei Georg Kost

RAP ANSTATT GEWALT, so lautetet ein Work-Shop mit Rapper Samadhi (Mitte) an der VIB in Steinegg. Foto Infopress2.4de

NEUHAUSEN-STEINEGG, 06.08.2022 (rsr) – Rap ist ein rhythmischer Sprechgesang, der dem Hip-Hop zugerechnet wird. Abgeleitet vom englischen bedeutet Rap im deutschen so viel wie klopfen. Im Laufe der Zeit hat sich der Rap vom Hip-Hop gelöst und ist heute in vielen Musikrichtungen zu finden. Viele Jugendliche, wie auch Kinder hören Rap und identifizieren sich mit den Botschaften der Texte und Lebensstilen. In den Texten werden Lebenserlebnisse bis hin zu Träumen abgehandelt. Immer wieder steht die Musik aber auch in der Kritik, vor allem und gerade wegen menschenverachtenden, rassistischen oder sexistischen Inhalten.

Und genau hier versuchte ein jetzt an der Verbandschule im Biet durchgeführter Work-Shop mit dem Stuttgarter Rapper Samadhi diese Musikrichtung zu analysieren und definieren.
Nach fünf spannenden Tagen mit vielem Neuen endete der Work-Shop, der unter der Leitung der Kinder – und Jugendsozialarbeiterin Madeleine Nitsche und Rapper Samadhi stand,  in einem Stuttgarter Tonstudio, in welchem die Texte mit einem ansprechenden Beat aufgezeichnet wurden.

Rapper SAMADHI aus Stutgart hatte eine klare Message an die Jugendlichen im Work-Shop an der ViB in Steinegg. Foto infopress24.de

„Wer heute Kinder und Jugendliche erreichen will, muss sich auch an ihren musikalischen Interessen orientieren – nur so kommst du an sie ran, sind sich Madeleine Nitsche und Rapper Samadhi sicher.
Vor dem Hintergrund, dass es in vielen Texten um Alternativlosigkeit, dem Teufelskreislauf der Kriminalität, oder darum geht, in einem Battle einen Gegner zu beleidigen und zu demütigen, setzte dieser Work-Shop an, den die Jugendsozialarbeiterin Madeleine Nitsche angestoßen hat.
Entsprechend war die Zielsetzung: Die Mädchen und Jungen sollten sich genau mit diesem Themen beschäftigen und auseinandersetzten. Denn so Rapper Samadhi: „Viel der Mädchen und Jugend wissen oft nicht, wie sie mit dem „Quatsch im Gangsta-Rap” umgehen sollen”.
So lag das Hauptaugenmerk des Projektes auch in der Aufarbeitung der Hintergründe, über die Diskussion und Auseinandersetzung von Gewalt und Angst. Alles Themen die sich dazu eignen, um sie am Ende in einen Vierzeiler hineinzupacken.

Zum Abschluss begleitetet Jugendsozialarbeiterin Madeleine Nitsche (links) ihre Gruppe nach Stuttgart, wo in einem Tonstudie die Texte professionell aufgezeichnet wurden.  Foto: M. Nitsche

Für Samadhi ist der Rap eine Möglichkeit sich zu präsentieren ohne zu provozieren, ein Sprachrohr um zu kommunizieren und auch so etwas, wie ein Spiegel der Seele, was sich immer wieder im Dialog mit den Jugendlichen herauskristallisierte.
Auf dieser Grundlage erarbeiteten die Jugendliche des Work-Shops etliche Vierzeiler, die durch innere und äußere Einflüsse geprägt und durch ihre Sprache und Gesang in Prosa und Poesie eine nachhaltige Message übermitteln und vielleicht eines Tages neue talentierte Newcomer hervorbringt, denn wie hieß es in einem Text: „ Mein Herzschlag – meine Message ist der Takt..…. ”