PFORZHEIM, 12.10.2024 (pm) – Zirkularität und Klimafreundlichkeit stehen im Fokus der Arbeit einer neuen Forschungsstelle an der Hochschule Pforzheim. Diese bündelt hochschulweit die Forschungs- und Entwicklungskompetenzen der Medizintechnik, der Umwelttechnik und der Umweltbewertung für die Gesundheitswirtschaft. Die organisatorisch dem Institut für Industrial Ecology (INEC) zugeordnete Abteilung nahm nun ihre Arbeit auf.
Allein in Baden-Württemberg wird durch die Gesundheitswirtschaft eine Wertschöpfung von über 19 Milliarden Euro erzielt. Patientensicherheit und Kosteneffizienz sind typische Treiber dieser Branche, jedoch werden auch die Anforderungen an klimafreundliche und abfallarme Produkte und Prozesse zunehmend relevant. „Mit der Forschungsstelle „Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen“ entsteht an der Hochschule Pforzheim eine Anlaufstelle für innovative Unternehmen der Gesundheitswirtschaft, die sich kreislaufwirtschaftlichen Herausforderungen stellen wollen,“ ist Dr. Jörg Woidasky überzeugt. Er ist Professor für nachhaltige Produktentwicklung und Direktor der Forschungsstelle. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dr. Benno Dömer, der die Professur für Biosignalverarbeitung im Bereich Medizintechnik innehat, und Dr. Tobias Viere, Professor für Energie- und Stoffstromanalyse beim INEC, bearbeitet er derzeit die ersten beiden Verbundforschungsprojekte zur Kreislaufführung von Einmalprodukten.
Sowohl das Bundes-Wirtschaftsministerium als auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördern diese Forschung an der Hochschule Pforzheim finanziell und schaffen so drei Stellen für Promovierende. Deren Doktorarbeiten adressieren mit Leitfäden für Eco-Design, der Schaffung einer belastbaren Datenbasis zu Abfallqualitäten und -mengen sowie zu einem nachhaltigen Beschaffungswesen drängende Fragestellungen der Gesundheitswirtschaft. Beginnend mit der stationären Krankenpflege und der Heimbeatmung sollen zukünftig auch die Prozesse und Produkte der ambulanten Versorgung kreislaufwirtschaftlich optimiert werden.