
Kommandant Rainer Zillinger wurde mit 68 Stimmen im Amt des Kommandanten bestätigt. Archivfoto: Georg Kost
SCHÖMBERG, 14.04.2025 (rsr) Die Feuerwehr Schömberg hat bei ihrer Jahreshauptversammlung eindrucksvoll gezeigt, wie gelebtes Ehrenamt, moderne Ausrüstung und kameradschaftlicher Zusammenhalt Hand in Hand gehen. Neben Neuwahlen, Beförderungen und zahlreichen Ehrungen standen auch kritische Töne zur finanziellen Lage sowie emotionale Abschiede auf der Tagesordnung.
Mit rund 180 ehrenamtlich engagierten Mitgliedern an fünf Standorten zählt die Schömberger Feuerwehr zu den wichtigen Säulen der Gefahrenabwehr in der Region. Die Feuerwehr Schömberg ist nicht nur im Einsatz, sondern auch in der Ausbildung hervorragend aufgestellt – mit einer spezialisierten Drehleiter-Einheit und einer eigenen Drohnengruppe.
Wahlen mit klarem Votum
Im Rahmen der Versammlung wurde die Feuerwehrführung durch die Mitglieder in geheimer Wahl bestätigt: Kommandant Rainer Zillinger erhielt 68 Stimmen, sein Stellvertreter Michael Kraft sogar 76. Beide genießen großes Vertrauen und stehen für Kontinuität und Erfahrung.
Drei Säulen für eine starke Feuerwehr
Zillinger betonte in seinem Bericht: „Eine schlagkräftige Feuerwehr braucht drei Dinge – engagierte Menschen, eine fundierte Ausbildung und verlässliche Ausrüstung.“ Letztere basiert auf dem Feuerwehrbedarfsplan, der Investitionen in Fahrzeuge und Technik begründet. Bürgermeister Leyn räumte ein, dass die finanzielle Situation der Gemeinde angespannt sei – dennoch sei es ein wichtiges Signal, dass der Gemeinderat beschlossen habe, neue Fahrzeuge für die Abteilung Schwarzenberg und eine neue Drehleiter zu beschaffen.
Einsätze rückläufig, aber kein Grund zur Entwarnung
Die Zahl der Einsätze sank im vergangenen Jahr von 139 auf 120. Eine positive Entwicklung – auch weil die Zahl der Fehlalarme zurückgeht. Dennoch bleibt die Feuerwehr dauerhaft gefordert. Der Personalstand ging leicht auf 183 Aktive zurück – was die Bedeutung der Nachwuchsgewinnung unterstreicht.
Jugendfeuerwehr als Fundament der Zukunft
Besonders erfreulich fiel der Bericht von Jugendwart Jochen Buchholz aus: Über 20 Jugendliche werden aktuell von neun engagierten Betreuern auf den Dienst vorbereitet. „Unsere Jugend ist unsere Zukunft“, betonte Buchholz – ein Satz, der unter den Anwesenden viel Zustimmung fand.
Neue Gesichter und verdiente Aufstiege
Mit einem Handschlag wurden Lin Gackenheimer und Dennis Rochholz offiziell in die aktive Wehr aufgenommen. Leah Marie Gründer und Maximilian Vieres wurden zu Feuerwehrleuten befördert – Letzterer wurde zudem für eine besonders gelungene Präsentation gelobt.
In höhere Dienstgrade aufgestiegen sind zahlreiche Kameradinnen und Kameraden – bis hin zum Hauptlöschmeister. Besonders hervorgehoben wurden Robert Zillinger und Dominik Peking, die künftig als Brandmeister Verantwortung übernehmen.
Anerkennung für Jahrzehnte des Engagements
Insgesamt elf Mitglieder wurden für langjährige Verdienste ausgezeichnet. Ronny Koch und Robin Rometsch erhielten das Verdienstzeichen in Bronze für 15 Jahre Dienst. Acht weitere Kameraden wurden für 25 Jahre geehrt – unter ihnen auch Adrian Zillinger. Das Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre erhielten Oberlöschmeister Oliver Maisenbacher und Hauptbrandmeister Gerold Kraft.
Doch einer überstrahlte an diesem Abend alle: Löschmeister Siegfried Kraft wurde für unglaubliche 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet – mit dem Ehrenzeichen in Gold in besonderer Ausführung. Doch es blieb nicht bei einer Auszeichnung: Er wurde gemeinsam mit Gerold Dittus und Wolfgang Sehler zum Ehrenmitglied ernannt – die höchste Form der Anerkennung innerhalb der Feuerwehr.
Abschiede mit Dank und Wehmut
Auch einige langgediente Mitglieder wurden aus ihren Funktionen verabschiedet – darunter Thomas Ackermann, Michaela Gießler und Ulrich Wegner, der als dritter stellvertretender Kommandant abtrat. Zum Abschluss wurde Dirk Patzelt gewürdigt, der zum 30. April sein Amt als Kreisbrandmeister niederlegt – ein Abschied, der mit großem Applaus und Dank begleitet wurde.

Kreisbrandmeister Dirk Patzelt scheidet zum 30. April aus seinem Amt. Archivfoto Georg Kost
Fazit: Die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Schömberg war mehr als ein Rückblick – sie war ein starkes Signal für Zusammenhalt, Verantwortungsbewusstsein und eine Zukunft, die auf vielen Schultern ruht. In einer Zeit, in der ehrenamtliches Engagement nicht selbstverständlich ist, setzt die Schömberger Wehr ein klares Zeichen: für Verlässlichkeit, für Gemeinschaft – und für gelebte Solidarität.