
Verleihung des Feuerwehr-Ehrenzeichens des Landes Baden-Württemberg in Bronze und Silber. an Philipp Gutknecht (4.v.l) und Michael Duppel (5.v.l) . Foto: infopress24.de
MÖNSHEIM, 27.01.2025 (rsr) – Viel Lob und Anerkennung, aber auch konstruktive Kritik prägten die Hauptversammlung der Feuerwehr Mönsheim. Mit rund 50 ehrenamtlichen Mitgliedern hat die Feuerwehr im Heckengäu auch im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, zu welchen Leistungen sie bereit ist, wenn es darum geht, Brände zu löschen, Menschenleben zu retten und Umweltgefahren abzuwenden.
Die Versammlung in der „Alten Kelter“ am Samstagabend verdeutlichte, wie wichtig Reflexion und kontinuierliche Verbesserung sind. Sie war zugleich ein Beispiel dafür, dass ehrenamtliches Engagement die Gesellschaft ein Stück weit besser machen kann. Diese Erkenntnis wurde insbesondere in den Ansprachen von Kommandant Benjamin Martin, Bürgermeister Michael Maurer und Michael Szobries, der Kreisbrandmeister Carsten Sorg vertrat, deutlich.
Umfassende Berichte und neue Herausforderungen
Neben dem Rückblick auf das Einsatzgeschehen berichteten auch Vertreter der Feuerwehrverwaltung über verschiedene Bereiche. Patrick Wanzki gab einen Einblick in die Jugendarbeit, während Wilfried Engel die Altersabteilung vorstellte.
Kommandant Benjamin Martin, der seit 2023 die Nachfolge von Oliver Pfrommer angetreten hat, sprach von einem zeitintensiven Jahr: Jeder Feuerwehrangehörige investierte durchschnittlich rund 40 Stunden allein in Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Hinzu kamen 23 Einsätze im Jahr 2024 sowie zahlreiche Termine für Sitzungen und Besprechungen. Eine Herausforderung war für Martin auch die vakante Stelle der Sachbearbeitung für Feuerwehr- und Katastrophenschutz, die nun von Nadine Duppel wieder besetzt wurde und sprach sich für einen weiteren Ausbau dieser Stelle aus. Auch dankte er Heidi Lehmann aus dem Rathaus für ihre wertvolle administrative Unterstützung.
Wenig Fortschritt gab es beim geplanten Umbau des Erdgeschosses im Feuerwehrhaus. Martin kritisierte Verzögerungen durch Zuständigkeitsprobleme bei den beteiligten Firmen. Trotz des Engagements von Bürgermeister Maurer, der Gemeindeverwaltung und der Feuerwehrleitung sei das Projekt noch nicht entscheidend vorangekommen. Martin forderte eine externe Bauleitung, die ausschließlich die Interessen des Bauherrn vertritt: „Neben der Haupttätigkeit – in Bezug auf die Verwaltung, oder im Ehrenamt, ist das nicht leistbar.“
Bürgermeister Maurer betonte die steigenden Anforderungen an das Ehrenamt und dankte nicht nur den Feuerwehrkräften, sondern auch deren Familien, die oft auf wertvolle gemeinsame Zeit verzichten müssen. Er lobte die Einsatzbereitschaft der Kameraden und wies darauf hin, dass die Gemeinde weiterhin bestrebt sei, die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu verbessern.
Herausforderungen im Bevölkerungsschutz
Stellvertretender Kreisbrandmeister Michael Szobries mahnte, Investitionen nicht hinauszuschieben. Er berichtete von Fortschritten in der Führungs- und Stabsarbeit im Landratsamt, wies jedoch auf die großen Herausforderungen im Bevölkerungsschutz hin. Er sprach motivierend über das Ehrenamt und betonte dessen zentrale Bedeutung.
Von einem personellen Wechsel an der Spitze des Feuerwehrverbandes im Enzkreis berichtete dessen Vertreterin Julia Ludwig. Sie kündigte zudem an, dass am 12. Juli der Feuerwehrverband gemeinsam mit dem Stadtfeuerwehrverband Pforzheim erneut zur Leistungsschau auf den Pforzheimer Messplatz einlädt. Erstmals werden dort auch Leistungsübungen für das Feuerwehr-Leistungsabzeichen Baden-Württemberg durchgeführt.
Ehrungen und Beförderungen
Ein besonderer Moment der Versammlung war die feierliche Verleihung des Feuerwehr-Ehrenzeichens des Landes Baden-Württemberg. In Vertretung von Kreisbrandmeister Carsten Sorg zeichnete Michael Szobries Philipp Gutknecht für 15 Jahre aktiven Dienst mit dem Ehrenzeichen in Bronze aus. Michael Duppel erhielt das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Dienst. Die Anwesenden honorierten diese beeindruckenden Leistungen mit stehenden Ovationen.
Darüber hinaus hatte Bürgermeister Maurer die ehrenvolle Aufgabe, Johannes Hecker-Fritz und Marc Klumpp zu Oberlöschmeistern sowie Kommandant Benjamin Martin zum Hauptbrandmeister zu befördern. Die Beförderungen wurden als Ausdruck der hohen Anerkennung und Wertschätzung für ihr langjähriges Engagement verstanden.
Abschied nach 45 Jahren Feuerwehrdienst

Nach 45 aktiven Dienstjahren wechselt Oberlöschmeister Helmut Schillinger (Mitte) auf eigenen Wunsch in die Altersabteilung. Foto von links: Markus Duppel stellvertretender Kommandant, Bürgermeister Michael Maurer, Helmut Schillinger und Kommandant Benjamin Martin. Foto infopress24.de
Neben den Ehrungen stand auch ein Abschied an: Oberlöschmeister Helmut Schillinger wechselt nach 45 Jahren aktiven Dienstes auf eigen Wunsch in die Altersabteilung. Kommandant Martin betonte Schillingers großen Einsatz als Maschinist und seine Verfügbarkeit für die Feuerwehr Mönsheim, insbesondere während der Tagesstunden. „Er war immer derjenige, der zugepackt hat, in jeder Situation einen guten Rat hatte und auf dessen Wort und Unterstützung man sich jederzeit verlassen konnte. Dieses langjährige Engagement verdient unseren größten Respekt und Anerkennung“, so Martin.
Mit viel Applaus endete die Hauptversammlung und unterstrich einmal mehr, wie unverzichtbar das Ehrenamt für die Gesellschaft ist.