ENZKREIS, 10.04.2022 (WFS/enz) – „Wo die langen Ohren wohnen“ – unter diesem Titel rufen die Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg und die Universität Freiburg pünktlich zur Osterzeit alle Menschen im Land auf, zwischen dem 11. bis zum 24. April zu melden, falls sie Hasen sichten – genau genommen Feldhasen und Wildkaninchen. Auch der Enzkreis beteiligt sich an der Aktion, die einen Beitrag zum so genannten Wildtier-Monitoring leisten soll.
„Feldhase und Wildkaninchen sind Charakterarten der Feldflur. Stimmen der Lebensraum und die Witterung, können die Arten höhere Dichten erreichen“, sagt. Dr. Johanna Arnold von der Wildforschungsstelle; dort werden seit über zwei Jahrzehnten Feldhasen gezählt. Im Jahr 2021 gab es demnach in Baden-Württemberg die meisten Feldhasen seit Beginn der Zählung. Grund dafür könnte unter anderem das trockenere und wärmere Klima sein.
Zur Unterscheidung der Tiere gibt der Wildtierbeauftragte des Enzkreises, Bernhard Brenneis, folgende Tipps: „Feldhasen sind größer, hochbeiniger, haben längere Ohren und helle Augen, Wildkaninchen sind kleiner, dunkeläugig und treten oft in Gruppen auf.“ Gute Chancen, Wildkaninchen zu beobachten, habe man in Kleingärten, Parkanlagen und auf Sportplätzen, Feldhasen könne man beim Äsen eher auf Grünflächen, Äckern und Wiesen antreffen. „Beide Arten sind tagaktiv, aber am besten in der Dämmerung zu beobachten“, so der Experte weiter.
Unter Wildtier-Monitoring versteht man laut Brenneis übrigens die kontinuierliche und strukturierte Erfassung, Beobachtung und Überwachung von Wildtierarten und ihrer Lebensräume – immer mit dem Ziel, konkrete Maßnahmen zur Steuerung von Populationen und ihren Lebensräumen durchzuführen und auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.
Wer Sichtungen von Feldhasen und Wildkaninchen melden will, kann dies im genannten Zeitraum über die „Wildtiere-App“ oder die Online-Plattform „Wilde Nachbarn Baden-Württemberg“ unter https://bw.wildenachbarn.de/node/11003 tun. Diese Plattform wird vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz aus Mitteln der Landesjagdabgabe gefördert und zusammen mit dem Verein StadtNatur betreut.