
Die Narren der Narrenzunft AHA sind zurück. Zum ersten Mal stand Tobias Forstenhäusler als Zunftmeister auf dem Narrenwagen. Foto Georg Kost
WEIL DER STADT, 11.11.2025 (rsr) – Wenn die Rathausuhr auf dem Weiler Marktplatz kurz vor 11.11 Uhr schlägt, steigt die Spannung – und mit ihr das närrische Fieber. Denn am elften im elften, pünktlich zur symbolträchtigen Uhrzeit, eröffnet die Narrenzunft „AHA“ in Weil der Stadt die Fasnet. Mit diesem Augenblick beginnt offiziell die fünfte Jahreszeit – bunt, laut und traditionsbewusst.
In diesem Jahr war allerdings manches ein wenig anders – und doch vertraut. Zum ersten Mal stand Tobias Forstenhäusler als Zunftmeister auf dem Narrenwagen. Er tritt damit in die großen Fußstapfen von Daniel Kadasch, der 17 Jahre lang das Zepter der Weiler Narren geschwungen hat. Kadasch, längst eine Institution der Weiler Fasnet, verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern. Unter seiner Regentschaft wurden drei Bürgermeister „entmachtet“, zahlreiche kommunalpolitische Themen augenzwinkernd aufs Korn genommen und das Städtle mit klugen Pointen zum Lachen gebracht.
Nun führt Forstenhäusler die Tradition fort – gemeinsam mit seinem Stellvertreter Daniel Hörner und dem altbewährten Siebenerrat.
Pünktlich um 11.11 Uhr setzte sich der kleine Narrenzug, angeführt vom Büttel und gefolgt vom Herold, in Bewegung Richtung Marktplatz. Trompeten erklangen, die Narrenkapelle spielte auf, und Jubel brandete auf, als eine kleine Hexe – das Symbol der Weiler Fasnet – aus der traditionellen Fasnetslade stieg. „Em Städtle isch wieder Fasnet!“, hallte es durch die Gassen, begleitet vom kollektiven Ruf: „AHA!“
Wie jedes Jahr nahm der Zunftmeister, flankiert vom Siebenerrat, auch diesmal ein aktuelles kommunalpolitisches Thema humorvoll aufs Korn – spitz, charmant und treffsicher.

Einzug der Narren auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Foto Georg Kost
Neben dem Siebenerrat waren auch das Ballett, die Zigeuner, die Clowns und natürlich die Narrenkapelle mit von der Partie. Farbenfrohe Kostüme und schallendes Gelächter verwandelten den historischen Marktplatz in ein lebendiges Farbenmeer. Für das leibliche Wohl sorgten in bewährter Weise die Weiler Schelme, die unter den Arkaden des Rathauses ihre Gäste mit Herzblut bewirteten.
Nach der langen Pause heißt es nun wieder: „S’ goht dagege!“ – Weil der Stadt freut sich auf eine bunte, fröhliche und bisweilen auch bissig-ironische Fasnetssaison. Und wenn am Ende des Tages die letzte Trommel verstummt und das letzte „AHA!“ verklungen ist, wissen alle: Fasnet lebt – durch jene, die sie im Herzen tragen.
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