Ein starkes Zeichen für den Kinderschutz

Der SKV Rutesheim geht bewusst einen anderen Weg – und zeigt, wie verantwortungsvolles Vereinsleben heute aussehen kann

bei Georg Kost

Missbrauchsprävention ist ein Thema, das in der öffentlichen Diskussion oft erst dann Beachtung findet, wenn etwas passiert ist. Foto: Stadt Rutesheim

RUTESHEIM, 28.06.2025 (pm) – Am Sportgelände Bühl und in der Bühlhalle wurde nun eindrucksvolle Banner angebracht mit der Aufschrift „SKV gegen Missbrauch“, die nun für alle sichtbar sind. Gemeinsam mit Bürgermeisterin Susanne Widmaier, Erstem Beigeordneten Martin Killinger, Jugendreferent Stephan Wensauer sowie dem Initiator Volker Epple, Vorstand der SKV, Silke Wirkner und Marnie Bauer, die Kinder- und Jugendschutzbeauftragten der SKV, kam man vor Ort zusammen, um die neu aufgehängten Banner gemeinsam anzuschauen.

Im Zentrum des Treffens stand die Präsentation der Maßnahmen, die der Verein in den vergangenen Monaten entwickelt und nun strukturell verankert hat. Dazu zählen unter anderem: die regelmäßige Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses für alle Trainerinnen, Trainer und Betreuenden, die Durchführung von Sensibilisierungs-Workshops für Ehrenamtliche und Verantwortliche im Kinder- und Jugendbereich, klare Verhaltensregeln und Schutzmechanismen im Vereinsalltag, feste Ansprechpersonen und transparente Strukturen bei Verdachtsfällen oder Unsicherheiten.

Besonders engagiert in der Umsetzung war und ist Arno Witte, der das Schutzkonzept für die SKV mit viel Herzblut, Zeit und Sachkenntnis erarbeitet hat. Ohne seinen Einsatz wäre dieses Projekt in dieser Tiefe nicht möglich gewesen. Auch Bürgermeisterin Widmaier lobte sein Engagement ausdrücklich: „Es ist bewundernswert, wie gründlich und nachhaltig hier gearbeitet wurde, das verdient höchste Anerkennung.“

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Konzepts ist die Benennung von zwei konkreten Jugend- und Kinderschutzbeauftragten innerhalb des Vereins:  Silke Wirkner und Marnie Bauer. Beide bringen fachliche und persönliche Kompetenz mit und stehen nun als feste Ansprechpartnerinnen für Kinder, Jugendliche, Eltern und das Trainerteam zur Verfügung. Ihre Aufgabe ist es, nicht nur bei Verdachtsmomenten zu reagieren, sondern aktiv präventiv tätig zu sein, aufzuklären und Vertrauen aufzubauen.

Doch die SKV denkt weiter: Das Schutzkonzept soll nicht im eigenen Verein bleiben. Vielmehr bietet die SKV es ausdrücklich auch allen anderen Vereinen und Kirchengemeinden zur freien Nutzung an. Wer selbst ein Schutzkonzept aufbauen möchte, darf sich an der Vorlage bedienen – ein Zeichen gelebter Solidarität und Gemeinschaft in der Vereinslandschaft.
„Dass die SKV ihr Wissen und ihre Erfahrungen offen mit anderen teilt, ist nicht selbstverständlich“, betonte Bürgermeisterin Widmaier. „Es ist ein starkes Signal, dass hier nicht nur Verantwortung übernommen, sondern auch aktiv weitergegeben wird.“
Die Stadt Rutesheim unterstützt dieses Engagement nicht nur ideell, sondern auch ganz praktisch – etwa durch die Übernahme eines Teils der Druckkosten für die Informationsbanner, die nun öffentlich sichtbar machen: Hier wird hingeschaut. Hier wird gehandelt.

Mit ihrem Schutzkonzept zeigt die SKV Rutesheim, dass ein moderner Sportverein weit mehr bedeutet als Training und Wettkampf. Es geht um Werte, Verantwortung, Vorbildfunktion – und vor allem um die Sicherheit und das Wohl der Kinder und jungen Menschen, die hier ihre Freizeit verbringen. Ein starkes Zeichen für den Kinderschutz – aus Rutesheim, für Rutesheim und darüber hinaus.