ENZKREIS/PFORZHEIM, 15.09.2024 (enz) – Wer kennt ihn nicht, den morgendlichen Pendelverkehr mit dem Auto?! Wir stehen im Stau, ärgern uns über andere Autofahrende, und insgeheim wünschen wir uns, zur Arbeit fliegen zu können. Sie zur Arbeit fliegen – das kann die erweiterte Plattform des Verkehrsverbundes Pforzheim-Enzkreis VPEmobi nicht, aber sie kann verbinden. Für weniger allein mit dem Auto und mehr Miteinander im Straßenverkehr. Die smarte Art, Auto zu fahren!
Wir können selbst mit einfachen Mitteln zur Lösung der Pendelproblematik beitragen. Der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis nimmt hierfür gemeinsam mit dem Mönsheimer Mitfahrunternehmen ride2go, der Stadt Pforzheim und dem Landratsamt Enzkreis zur bereits bestehenden Auskunftsplattform VPEmobi unter https://startmobi.vpe.de/mitfahrportal/ ein Mitfahrportal in Betrieb. Zudem können über die Auskunftsplattform VPEmobi (https://mobi.vpe.de/) zum Reisezeitpunkt – über öffentliche Verkehrsmittel hinaus- passende Mitfahrangebote gefunden und auch Angebote direkt eingestellt werden.
Fahrgemeinschaften sind ein wichtiger Baustein in Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Mobilität. Ein Großteil der Pendelbewegungen findet mit dem privaten Pkw statt, der meist nur von einer Person besetzt ist. Viele der Autofahrenden haben jedoch den gleichen Weg zur Arbeit. Laut Statistischem Bundesamt fahren über 68 Prozent der Berufspendlerinnen und –pendler in Deutschland mit dem eigenen Auto (Stand: 2020). In Pforzheim und dem Enzkreis finden täglich insgesamt 200.294 Pendelbewegungen statt – Tendenz steigend (Stand 2022: Pendleratlas). Dies führt zur Überlastung von Straßen und damit zu einer weiteren Verstärkung der Klimaerwärmung und einer Verschlechterung der Luftqualität vor Ort, was wiederum negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger hat.
„Mit der Ergänzung unserer Plattform VPEmobi um ein Mitfahrportal erweitern wir spürbar die Möglichkeiten des Findens und Anbietens von Fahrtmöglichkeiten. Mit dieser Neuerung bringen wir nicht nur Menschen zusammen, sondern auch der Verkehrsfluss kann sich dadurch maßgeblich verbessern. Unser Ziel ist es, noch mehr Menschen dazu zu ermutigen, multimodale Mobilität als attraktive Option zu betrachten. Gemeinsam machen wir uns stark für eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität“, erklärt Daniel Peikert, Geschäftsführer des VPE. Doris Boeck, Beauftragte für Digitalisierung beim VPE, treibt das Projekt VPEmobi kontinuierlich voran. Das Mitfahrportal bietet Nutzenden die Möglichkeit, einfach und schnell Mitfahrangebote zu erstellen und zu buchen. Durch die Integration zusätzlicher Fahrtangebote können Reiseketten optimiert werden. Die Nutzerinnen und Nutzer profitieren damit von einer breiteren Auswahl an Mobilitätsoptionen.
„In Pforzheim setzen wir auf Innovation und Zusammenarbeit, um die Pendelproblematik anzugehen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Enzkreis und dem VPE bei dem ergänzenden Mitfahrportal zur Plattform VPEmobi schaffen wir eine ganzheitliche, nachhaltige Alternative zum einsamen Autofahren. Wir reduzieren so unseren CO2-Fußabdruck, entlasten unsere Straßen und fördern gleichzeitig den sozialen Austausch unter den Bürgerinnen und Bürgern,” kommentiert Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch das neue Angebot.
„Die Erweiterung von VPEmobi um ein Mitfahrportal ist ein weiterer Schritt für die digitale, nachhaltige Mobilität in unserer Region. Aber auch durch die Zusammenarbeit zwischen dem Grünflächen- und Tiefbauamt und dem Amt für Digitalisierung und Organisation auf Seiten der Stadt und dem Enzkreis schaffen wir es gemeinsam, Herausforderungen ganzheitlich anzugehen”, betont Katja Theurer, Leiterin des Amtes für Digitalisierung und Organisation der Stadt Pforzheim, die Vorzüge des gemeinsamen Projektes.
„Neben den positiven Effekten für Klima und Umwelt führt die effizientere Nutzung von Pkw durch die Bildung von Fahrgemeinschaften gerade in Pforzheim, das bekanntlich Ziel zahlreicher Pendelverkehre aus der Umgebung ist, zu einer Reduzierung der Parkplatz-Problematik. Und nicht zuletzt spart jede und jeder mit der Teilung von Fahrt- und Parkkosten bares Geld“, ergänzt Christoph Schulze, der das Sachgebiet „Mobilität und Verkehr“ im Grünflächen- und Tiefbauamt der Stadt Pforzheim leitet.
„Mit der Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor haben wir einen bedeutenden Hebel in Punkto Klimaschutz in der Hand. Unser Mobilitätsverhalten trägt bekanntlich erheblich zu unserem persönlichen CO2-Fußabdruck bei. Ich freue mich daher sehr, dass wir gemeinsam mit dem VPE und der Stadt Pforzheim unseren Bürgerinnen und Bürgern eine Nachfolgelösung zum Mitfahrportal PENDLA im Enzkreis bieten können, und bin zuversichtlich, dass sich viele Mitfahrgelegenheiten finden und verstetigen werden“, sagt die Erste Landesbeamtin des Enzkreises, Dr. Hilde Neidhardt.
„Durch den Kontaktaufbau und durch die Zusammenarbeit mit dem VPE und der Stadt Pforzheim in der Weiterentwicklung der Auskunftsplattform VPEmobi können wir durch die Kombination von ÖPNV und Mitfahrgelegenheiten den Beitrag zur Verkehrswende für jede und jeden einfacher und komfortabler gestalten“, ergänzt Edith Marqués Berger, Leiterin der Stabsstelle für Klimaschutz und Kreisentwicklung des Enzkreises.
„In den Medien wird zu wenig darüber gesprochen, welche Bedeutung unser alltägliches Verhalten im Klimaschutz hat. Wenn wir die Klimaziele erreichen möchten, muss über politische Maßnahmen hinaus im täglichen Leben das WIR im Vordergrund stehen, das aus vielen Einzelnen besteht! Lassen Sie uns deshalb gemeinsam fahren!“, appelliert Dr. Hilde Neidhardt.