Das Musical „Titanic“

bei Georg Kost

Chris Murray (Thomas Andrews) mit Ensemble. Foto Sabine Haymann

PFORZHEIM, 16.06.2022 (pm) –  Heute Abend ist das Musical „Titanic“ nach knapp 20 umjubelten Vorstellungen das letzte Mal im Großen Haus des Theaters Pforzheim zu sehen. Musical-Star Chris Murray, der gemeinsam mit Janne Geest Regie führte und als Konstrukteur und Erbauer Thomas Andrews auf der Bühne steht, beantwortet im Interview Fragen zu Entstehung, Musik und seine ganz persönlichen Gedanken zum Plot.

Was fasziniert dich an der ganzen Geschichte?
Chris Murray: Die Geschichte ist ein Mythos ohnegleichen. Es ist das berühmteste Schiffsunglück der Welt. Die Titanic ist von mythologischer Größe, und dieses Musical fasst es unglaublich gut in einem packenden Abend zusammen, mit allen Schicksalen und Höhen und Tiefen.

Hast du damals den Film im Kino gesehen?
CM: Natürlich! Ich muss alles anschauen, damit ich das kenne, was auch das Publikum möglicherweise gesehen hat.

Sind Film und Musical ähnlich?
CM: Der Film von James Cameron und das Musical gleichen sich extrem in der Handlung, weil sie sich beide sehr an die wahren Begebenheiten halten. Der Film gilt als der historisch akkurateste Film über den Untergang.

Gibt es Dinge über die Titanic, die du noch nicht wusstest und durch deine Arbeit dazugelernt hast?
CM: Ja, da gibt es tatsächlich noch ungemein viel, das ich nicht wusste – ich habe mir sogar ein Stück Kohle gekauft, das vom Meeresboden geholt wurde. Zum Beispiel habe ich auch nicht gewusst, dass die Titanic extrem viel Kohle an Bord hatte, die sie aufgrund der Weltwirtschaftskrise von anderen Schiffen hatte aufkaufen müssen.

Wie kann man die Musik von „Titanic“ beschreiben?
CM: Große, schwelgerische, sinfonische Musicalmusik, die man einfach gerne hört.

Du und Janne Geest habt gemeinsam die Regie geführt – war das schwierig?
CM: Nein! Janne ist superklasse, unfassbar gut organisiert und genau das richtige Pendant zu meiner sprühenden Kreativität und Ideenvielfalt – das ist eine unglaublich fruchtbare und konstruktive Zusammenarbeit, die wir bestimmt wiederholen werden.

Du warst Regisseur und stehst zudem als Konstrukteur Thomas Andrews auf der Bühne.
Was macht mehr Spaß?
CM: Es war eher Zufall, dass ich diese Rolle übernommen habe, weil durch die Corona-Pandemie eine Besetzungslücke entstanden ist. Aber es war natürlich auch eine große Freude und Ehre, die Rolle ausgestalten zu dürfen.

Was meinst du, wer war tatsächlich schuld am Untergang der Titanic?
CM: Es war eine sehr traurige Zusammenkunft von vielen verschiedenen Faktoren – es hatte wirklich keiner Schuld. Dennoch ist es ein Anliegen von mir gewesen, die Schuldfrage des Thomas Andrews und diesen Leuten zum zentralen Fixpunkt der Inszenierung zu machen, in der es um Schuld und Sühne von Thomas Andrews geht. … Die Geister der Vergangenheit steigen aus dem Nebel der Welt hervor und beginnen, ihre Geschichte zu erzählen.