
Symbolfoto © infopress24.de
PFORZHEIM, 15.06.2025 (pol) – Unter dem Motto Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung fand am Samstag der Christopher Street Day (CSD) in Pforzheim statt. Rund 1.300 Menschen beteiligten sich an der farbenfrohen Parade durch die Innenstadt. Die Veranstaltung verlief nach Angaben der Polizei friedlich – ganz im Zeichen des gemeinsamen Miteinanders und der Sichtbarkeit für queere Lebensrealitäten.
Begleitet wurde der CSD von mehreren weiteren Versammlungen, darunter auch eine Kundgebung mit dem Motto „Für traditionelle Werte“, sowie eine Gegendemonstration aus dem linken Spektrum. Während der CSD und auch kleinere Versammlungen störungsfrei verliefen, kam es im Umfeld der Proteste gegen die sogenannte „Traditions-Demo“ vereinzelt zu Auseinandersetzungen und Straftaten. Das Polizeipräsidium Pforzheim war mit mehreren Hundert Kräften im Einsatz.
Vielfältige Kundgebungen – starke Polizeipräsenz
Zentraler Bestandteil des Demonstrationstages war der CSD mit Auftakt- und Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz. Der anschließende Aufzug führte durch die Innenstadt und verlief ohne Zwischenfälle. Die Polizei sprach von einem insgesamt friedlichen und gut organisierten Verlauf. Parallel dazu versammelten sich gegen 12 Uhr rund 75 Teilnehmer zu einem Aufzug „für traditionelle Werte“ am Waisenhausplatz. Auch dieser verlief zunächst störungsfrei.
Konfrontationen bei Gegendemonstration
Spannungen entstanden im Zusammenhang mit einer Gegendemonstration unter dem Motto „Nazi-Demo stoppen – CSD Pforzheim schützen“, an der rund 350 Personen teilnahmen. Es kam zu Provokationen und Blockadeaktionen entlang der Route des „Traditions“-Aufzugs. Die Polizei setzte Reiterstaffeln und Deeskalationsteams ein, um die Lage zu beruhigen.
An mehreren Stellen kam es zu Sitzblockaden, umgeworfenen Absperrgittern und dem Werfen von Gegenständen. Verletzt wurde dabei nach aktuellem Stand niemand. Zur Feststellung der Personalien wurde eine größere Gruppe Gegendemonstrierender kurzfristig eingekesselt. Die Maßnahmen dauerten bis in die frühen Abendstunden an.
Verletzte und Ermittlungsverfahren
Zwei Personen wurden leicht verletzt – ein Teilnehmer durch den Tritt eines Polizeipferdes, ein anderer durch einen Sturz beim Wegrennen. Die Polizei leitete mehrere Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs, Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.
Verkehrsmaßnahmen und Bilanz der Polizei
Im Zuge der Versammlungen kam es zu temporären Straßensperrungen, vor allem in der Innenstadt und Nordstadt. Die Zerrennerstraße war von 10 bis 17:30 Uhr gesperrt. Die Verkehrsbehinderungen blieben laut Polizei moderat.
Einsatzleiterin Jennifer Lautensack zog am Abend ein insgesamt positives Fazit:
„Der CSD verlief friedlich und war ein starkes Zeichen für Vielfalt. Bei anderen Versammlungen kam es zwar zu Störungen, doch wir haben schnell und gezielt reagiert. Die Zusammenarbeit mit Stadt und Bundespolizei hat sich erneut bewährt.“
Die polizeilichen Ermittlungen zu den Vorfällen dauern an.