Außenhandel Baden-Württembergs über Vor-Corona-Niveau

Die höchsten Importwerte erzielten pharmazeutische Erzeugnisse

bei Georg Kost

Die höchsten Importwerte erzielten pharmazeutische Erzeugnisse. Symbolfoto: infopress24.de

BADEN WÜRTTEMBERG, 22.02.2022 (pm) – Nachdem die Corona-Pandemie im Jahr 2020 deutliche Spuren im Außenhandel der baden-württembergischen Wirtschaft hinterlassen hatte, haben Exporte und Importe im Jahr 2021 jeweils das Niveau vor der Corona-Pandemie deutlich übertroffen und damit Rekordwerte erreicht.
Wie das Statistische Landesamt nach den vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik mitteilt, stiegen die Warenausfuhren 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 16,9 Prozent auf den Höchstwert von 221,7 Milliarden Euro. Sie lagen damit 8,2 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Die Südwest-Einfuhren erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 14,1 Prozent und erreichten mit einem Wert von 198,2 Milliarden Euro ebenfalls eine neue Bestmarke und lagen um 7,7 Prozent über den Werten von 2019. Bundesweit erhöhten sich die Exporte gegenüber 2020 um 14,0 Prozent auf 1.375,4 Milliarden Euro und die Importe um 17,4 Prozent auf 1.208,9 Milliarden Euro.

Im Gesamtjahr 2021 war bei allen wichtigen Handelspartnern Baden-Württembergs eine positive Exportentwicklung gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Abnehmerland baden-württembergischer Waren, stiegen um 25,4 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro. China und Frankreich, auf Platz 2 und 3, verzeichneten einen Zuwachs von 15,0 Prozent bzw. 23,1 Prozent. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 stiegen die Exporte in fast alle wichtigen Abnehmerländer des Südwestens an. Lediglich die Exportgeschäfte mit dem Vereinigten Königreich erlitten Einbußen und lagen um 15,9 Prozent unterhalb des Vor-Corona-Niveaus.

Unter den wichtigsten Importländern des Südwestens lag China seit 2019 auf dem zweiten Rang hinter der benachbarten Schweiz, rückte aber im Jahr 2021 mit einem Anteil von 9,3 Prozent an den Gesamtimporten Baden-Württembergs und einem Zuwachs von 22,8 Prozent auf Platz 1 vor. Während die Einfuhren aus der Schweiz nur um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen, nahmen die Importe aus Italien (+23,5 Prozent), Frankreich (+13,6 Prozent), Österreich (+15,3 Prozent) und Polen (+24,6 Prozent) ebenfalls im zweistelligen Bereich zu. Die Importe aus Irland verzeichneten einen Rückgang von 20,2 Prozent, während aus Belgien 155,5 Prozent mehr Waren eingeführt wurden als noch ein Jahr zuvor. Insbesondere die Importe belgischer Pharma-Hersteller trugen zu diesem Anstieg bei. Im Jahr 2021 entfielen fast 60 Prozent aller belgischen Einfuhren auf pharmazeutische Erzeugnisse, während diese im Jahr 2020 noch bei knapp 10 Prozent lagen.

Das höchste Exportvolumen verzeichnete Baden-Württemberg im Jahr 2021 erneut mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit einem Wert von 48,9 Milliarden Euro und einem Plus von 21,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Ausfuhrwerte der ebenfalls exportstarken Gütergruppen Maschinen und pharmazeutische Erzeugnisse stiegen um 14,0 Prozent bzw. 18,5 Prozent. Verglichen mit dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 konnten vor allem die Pharma-Hersteller mit einem Zuwachs von 22,8 Prozent von der Pandemie profitieren.
Aber auch die Kfz- und Maschinen-Hersteller konnten nach den starken Verlusten beim Export im Jahr 2020 von 12,9 Prozent und 10,6 Prozent das Vor-Corona-Niveau um 5,5 Prozent und 1,9 Prozent übertreffen.

Die höchsten Importwerte erzielten pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Zuwachs von 21,2 Prozent gegenüber 2020. Auf Rang 2 und 3 der wichtigsten Importgüter finden sich Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen. Während auch die Maschinen-Importe mit 17,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wieder anstiegen, nahmen die Kfz-Einfuhren im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent ab und lagen um 7,9 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.